Alle Beiträge von Peter Grohmann

Über Peter Grohmann

Peter Grohmann, Jahrgang 1937, Breslauer Lerge, über Dresden auf d' Alb, dann runter nach Stuttgart: Schriftsetzer und Kabarettist, Autor und AnStifter gegen Obrigkeitsstaat und Dummdünkel. Mitgründer: Vom Club Voltaire übers undogmatische Sozialistische Zentrum, vom Theaterhaus zu den AnStiftern. Motto: Unruhe ist die erste Bürgerinnenpflicht. Was ärgert Grohmann? Alle, die den Arsch nicht hochkriegen, aber dauernd meckern. Und an was erfreut er sich? An Lebensfreude und Toleranz

Vielfalt zeigen

… und Zeichen setzen für die Menschenrechte
Von Ende Oktober bis zum 10.12.2018 sollen mit einer Vielzahl von Aktionen die Menschenrechte in der Focus der Öffentlichkeit gestellt werden. Das beschlossen am 13.4.2018 auf Anregung von AnStiftern und Stiftung Geißstraße Delegierte aus zivilgesellschaftlichen Gruppen Stuttgarts. In Theatern, Galerien, Schulen und öffentlichen Einrichtungen, auf Straßen und Plätzen soll etwa sechs Wochen lang mit Filmen, Vorträgen, Theater u.a.m. der „Tag der Menschenrechte“ am 10.12.2018 zu einem besonderen Ereignis in der Stadt werden. Wer mitarbeiten will, kann sich über kontakt@die-anstifter.de informieren lassen.

Brecht die Macht der Manipulateure!

Brecht die Macht der Manipulateure! – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Man erinnert sichMan erinnert sich gern an 68. Aber fürs Gewesene gibt’s nichts, das wusste meine Omi Glimbzsch in Zittau schon vor 68. Bei Renditen ist das meist anders. In London werden jetzt sogar Deutsche Banker vor Gericht gezerrt, um sich für Finanzmanipulationen zu entschuldigen. Euribor – Sie wissen schon, es geht immer um Geld. Der Städte- und Gemeindebund empfiehlt neuerdings seinen Kommunen, die Daten der BürgerInnen zu verscheuern, auf dem Postweg. Die Knete soll die Budgets entlasten. Es kommt immer darauf an, wie man rechnet. In Budapest etwa werden aus 48,5 Prozent der Stimmen für Orban über Nacht zwei Drittell für eine rechtsradikale Regierung. Da sieht der Wahlbeobachter alt aus. Der Hintergrund stimmt halt. Nehmen wir Audi, Daimler und Bosch, drei der größten ungarischen Unternehmen. Die sind keine 5. Kolonne für ein demokratisches Europa Sie stehen fest an der Seite von Viktor und der Rendite. Im Inneren des Landes werden Kunst und Presse gleichgeschaltet, Zigeunermusik gibt’s nur für Touristen, sind die Arbeitskräfte willig und fähig und die Gewerkschaften noch schwächer als Kommunisten, Sozialdemokraten und Grüne zusammen. Die logistische Anbindung ist sehr gut, das Papier auch, auf dem sich alle EU-Mitgliedsstaaten auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit verpflichtet haben. Europa, was brauchst du mehr?

Eine Waffenmesse! In Stuttgart! Im Mai! Vom 15. bis 17. Nix wie hin!

ITEC nennt die Sponsoren der Militärmesse (hat aber die Stadt Stuttgart und das Land vergessen): Rheinmetall, Thales, hp, arabische Kriegstreiber, Shepard und ein paar Dutzend weitere – alle, die über Leichen gehen, sind da friedlich versammelt (siehe auch Kontext 328).

Mai 68 – Mai 2018, da muss einem doch allerlei einfallen! Computer-programme für Kriegssimulationen, Infos zur Raketenabwehr, Highlights zur Drohnentechnik, alles nachhaltig, eine Messe des guten Geschmacks. Slow food bewaffnet, gewissermaßen. Alles eine Frage der Rendite, aber wir sind die Guten und immer an ihrer Seite.

Im Gazastreifen hat die israelische Armee letzte Woche Yaser Murtaja erschossen. Er war Journalist und böse: Verteidigungsminister Lieberman sagt, in Gaza gebe es keine unschuldigen Menschen. Auch das ist eine Lösung.

Gegen den Strom
Urbi et Orbi

Gegen den Strom: Urbi et Orbi – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Mein Freund Franziskus hat mal wieder zugeschlagen, mit Osterworten. Der einzige Linke im Erdkreis geißelte die Korruption, die Waffenbrüder und die Mafiosi. Mehr ging zu Ostern nicht rein. Der Kapitalismus blieb diesmal ausnahmsdweise außen vor. So wie die Nato nicht friedenstauglich ist, sind die deutschen Unterhosen der Bundeswehr nicht Nato-tauglich. Im Kriegsfall wird’s kalt am Arsch, von den deutschen Tornados und vom Frieden mal ganz zu schweigen.

Oh Heimatland! Heimat ist Hoffnung, ist schön, ist keinesfalls Seehofer, meinte Ernst Bloch aus der Wahlheimat von Boris Palmer. Dabei kannten sich die drei gar nicht. Heimat ist was gegen deine Entfremdung – nicht Raum, sondern eine Perspektive, die erobert werden muss, lieber Horst. Und Raum meint hier nicht das Ministerium fürs Innerste und Bauen, wiewohl mehr Bauen auch mehr Heimat verspräche. Heimat als Baugenossenschaft? Wohl dem, der hatte! Die vereinigte Dummheit soll ja bekanntlich nicht nur in Stuttgart, sondern selbst in Zittau, wo meine Omi Glimbzsch in anderthalben Zimmern haust, das kommunale Wohneigentum den Haien zum Fraß vorgeworfen haben. Und 1990 wurde eine der größten Fehlentscheidungen in der Wohnungspolitik seit 1945 vollzogen: Die Schwarz-Gelben schafften die Wohnungsgemeinnützigkeit ab, wegen des Skandals der Sozis (hellrot) um die Neue Heimat. Heute bringt der Staat (in Wahrheit: Sie) Jahr für Jahr über 15 Milliarden Euro für Wohngeld und Kosten der Unterkunft auf. In den 1980er Jahren gab es 3,3 Millionen gemeinnützige Wohnungen – jetzt sind’s nur noch weniger als 1,5 Millionen. Jedes Jahr werden weitere 60.000 Wohnungen aus der Sozialbindung fallen und die Kosten der Unterkunft und das Wohngeld für Rentnerinnen und Rentner, Erwerbstätige mit niedrigen Einkommen und Arbeitslose weiter so steigen wie die Stimmen der AfD.

Jetzt herrscht späte Einsicht: Wohnungen her, oder ich schieße. Aber wir verkaufen bekanntlich keine Waffen in Konfliktgebiete, verspricht jedenfalls die Bundesregierung. Ein Patrouillenboot ist ja rein rechtlich nicht für Saudi-Arabien oder den türkischen Pascha im Angriffskrieg unterwegs, sondern eben auf Patrouille. Das gilt auch für Patroullienpanzer, Patrouillen-MGs und Patrouillendemokratie, vornehm gesagt. Wer derart vornehm über die Despoten jenseits von Mauer und Stacheldraht schwadroniert, macht sich auch den Hosenstall mit Messer und Gabel auf und zu.

Ermächtigt Euch!

Ermächtigt euch! – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Erinnerungen an die Geschichte sind nicht populär, erst recht dann nicht, wenn die Geschichte nicht nach Plan läuft wie die von Großdeutschland. Kein Wunder, wenn sich die bürgerliche Mitte unseres Landes nicht gern an das Ermächtigungsgesetz erinnert, das im März ’33 mit eben dieser Mitte den Nazis die Macht übergab. Dabei kann man nicht sagen, dass die braune Koalition gekauft wurde – sie haben’s freiwillig gemacht. Heute ist das Kaufen und Gekauftwerden leichter als damals. Nicht umsonst gibt’s bei unserer neuen Regierung kein Lobbyregister – die Zustimmung zu einer industriefreundlichen Haltung ist so preiswert wie nie zuvor.

In den USA gingen am vergangenen Wochenende mehr als eine Million Menschen auf die Straßen – es können auch zwei gewesen sein. Die große Frage Schülerinnen und Schüler: Was ist leichter: Einen Republikaner zu kaufen oder ein Schnellfeuergewehr? Dass in den öffentlich-rechtlichen Medien die neue Massenbewegung in den Staaten bei uns kein adäquates Echo findet, liegt nicht nur am Knick in der Optik. Die verzögerte Wahrnehmung liegt an Sebastian Vettel. Der sieghafte Deutsche liegt mit seinem Autole in den Nachrichten auf Rang 1 und garantiert ganz andere Einschaltquoten und Werbeeinnahmen als der Kampf gegen Trump und die Waffenlobby in den USA. Wer wirklich informiert sein will, sollte sich mal „Democracy Now!“ auf den Bildschirm holen – da sieht die öffentlich-rechtliche Informationspflicht bei uns mehr als alt aus!

Zugegeben, die Straße war noch nie der Ort, auf dem sich unsere Mitmenschen gern aufhalten – es sei denn zum Shoppen, aber da geht man nach Innen. Die Zeiten der Demonstrationen für Frieden und Willy Brandt, gegen Raketen und Berufsverbote sind Legende, allenfalls das Recht auf gutes Essen (Mahlzeit, Monsanto!) treibt uns noch auf die Straße. Der Krieg unseres Nato-Partners Türkei gegen die Zivilbevölkerung geht uns so was am am Arsch vorbei wie viele andere Konflikte auch – allenfalls die Kurden und Luxemburgs Außenminister Asselblom melden sich zu Wort. Weghören und Wegsehen entwickelt sich mehr und mehr zu einer Königsdisziplin.

Demokratie now zeigt, was die Straße kann. Das lässt hoffen, auch wenn es lange Wege sind vom Wohnzimmer zum Ostermarsch.

Anstalt, Antisemiten, Aufrufe

„DIE ANSTALT“ – ZUM THEMA „RÜSTUNGSEXPORT“. Wiederholung in 3sat 08.04.2018, 20:15 – 21:05 h.
Rund 100 Zuöherende bei Betty Rosenfeld im Waldheim Sillenbuch: Musik machte Birgit van Straelen + Claudio La Vega, Dr.Michael Uhl stellte das Betty-Rosenfeld-Projekt der AnStifter vor. Die jüdische Krankenschwester aus Stuttgart beteiligte sich am spansichen Bürgerkrieg und wurde in Auschwitz ermordet. Wir könnten eine Straße der Stadt nach ihr benennen, beispielweise die Bismarckstraße – der Antisemit wird bekanntlich immer noch verehrt. Nimm dem Ball auf!
Millionen in den USA auf den Straßen, aber eingeschlafene Füße hierzulande. Schau mal, was Du selten siehst und frag: Wie kommt’s?
O Holzauge, sei wachsam. Was passiert auf der Kulturinsel Cannstatt und drumrum? Keine Planung hinter verschlossenen Türen! https://www.openpetition.de/petition/online/historisches-gebaeudeensemble-gueterabfertiging-zollamt-stuttgart-bad-cannstatt-erhalten
O OsterSamstagMarsch in Stuttgart: „Frieden braucht Bewegung“ – mehr denn je. 31.3. 14 h. Marktplatz. Ua. Paul Russmann (AnStifter)
O Letzter Aufruf FriedensPreis: Ihr Vorschläge zum FriedensPreis der AnStifter müssen uns bis 31.3. 24 h erreichen.
O Vorschau: Di, 10.4. 19 h, Stadtarchiv: Eugen Eberle. Was für ein Leben! Mit Ulrike Heiligenstühler, Roland Müller, Frieder Schmidt, Thomas Borgmann, Peter Grohmann
Fr, 13.4. 16 h, Stiftung Geißstraße 7: Kick off. Aktion Vielfalt. Was tun, wenn die Menschenrechte 70 Jahre alt werden. AnStifter + Stiftung geissstrassesieben laden zum Mitdenken ein.

Putin 107 %

Putin 107,5 Prozent – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Nur in einem einzigen der vielen tausend Wahlkreise in den Weiten Russlands erreichte Wladimir Putin mehr als 107 % der abgegebenen Stimmen. Der gesamte Rest ging an die Opposition. Im Gegensatz zu den USA, wo man sich das Präsidentenamt teuer erkaufen muss, sind in Russland Mehrheiten deutlich preiswerter zu haben. Wie die Sondersendung des ZDF zu den Wahlen (jenseits von Gut und Böse) zeigte, genügen oft schon Rote Würste oder ein paar warme Unterhosen, um die russischen Wähler in die Urnen zu locken, während man bei uns allenfalls kalte Füße kriegt.

Im hiesigen Burladingen (Provinz I, diesseits von Gut und Böse) ist einstens der einstige CDU-Mann Harry Ebert als Parteiloser zum Bürgermeister gewählt worden: Verdammt lang her. Der streitbare Einfaltspinsel, würde meine Omi Glimbzsch in Zittau sagen! Denn der schwarze Harry ist wie gedacht der AFD beigetreten: In Burladingen bleibt alles ruhig, keine Synagogen, keine Brandstiftungen, die Stimmung in der Stadt ist gut. Heimat eben – der rechte Ort, über den sich auch Horst Seehofer freuen tät. Nur einer gießt Wasser ist den Wein: Wolfgang Grupp. Der Unternehmer fordert Neuwahlen. Er ist der größte Arbeitgeber in der Gegend. Dem Trigema-Chef ist egal, wes Geistes Kind Ebert ist – solange er seine Arbeit macht. Aber er sei eben als Parteiloser gewählt worden und nicht für die AFD. Freilich: Bei Neuwahlen würde er den Mann natürlich auch wieder wählen, sagt er. Ein klares Signal aus dem geistig gehobenen Mittelstand!

In Berlin (Provinz II) wird nun wohl doch der neue Flughafen abgerissen, freut sich Thorsten Dirks, Lufthansa-Vorstand. Vorfreunde ist die schönster Freude. In Wahrheit war das nur eine überspitze Äußerung. Dirks fürchtet, dass bis zur möglichen Eröffnung (2020? 2025?) die eingebaute Technik überholt sei. Da wett‘ ich drauf.

Sigmar Gabriel ist übrigens inzwischen in den Untergrund gegangen. Nach dem Fall von Afrin (mit deutschen Waffen Frieden schaffen) will er sich nun gemeinsam mit Merkel, Putin und Erdogan um die 150 000 Füchtlinge kümmern, die aus der Stadt geflohen sind. Möglich, dass auch Baden-Württemberg wieder Schwangere und junge Mütter aufnimmt, wie es Jens Spahn fordert. Vorerst ist an 10 – 12 Frauen gedacht.

Notopfer

Notopfer – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Wird Österreich wieder deutsch oder tun die nur so? Vor 80 Jahren hat’s bekanntlich geschnackelt, als Adolf Hitler im eigenen Land einmarschierte: Die schwarzbraunen Wiener verschluckten sich fast am eigenen Jubel-Koller: Ein Reich, ein Volk, ein Führer – so etwas würde der Führer Heinz Christian Strache nie sagen, aber er wäre einer Wiedervereinigung (von der Etsch an) nicht ganz abgeneigt, schon um die künftige Maut (88 EU) zu sparen. Hab Geduld, Strache!

Bis dahin darf, ganz ehrlich, die Welt hoffen, dass Donald Trump Nordkorea und damit die Dynastie des Teufels besucht, ohne Kim Jong-un sofort zu erschießen. Auch wenn uns die hier herrschenden Medien einreden wollen, Xi Jinpings Herrschaft sei nun zementiert und seine Macht lebenslang – weiß man’s wirklich? Auch in China stürzen Flugzeuge ab, selbst dort kann den ewigen Herrscher der Blitz beim … Stuhlgang treffen, wie meine Omi Glimbzsch in Zittau weiss. Doch um genau zu sein: Wenn die Begrenzung von zwei Amtszeiten jetzt aufgehoben ist, kann sich die Rothaut ab 2023 für jeweils fünf weitere Jahre zum Ministerpräsidenten wählen lassen – aber sie muss eben jedes einzelne Mal wiedergewählt werden. Und ich kenn‘ doch meine Chinesen! Fast so gut wie Merkel.

Karl Lehmann, um endlich auch mal was Gutes über Deutschland zu sagen, soll breit gegrinst haben, als seinerzeit Papst Franziskus gewählt wurde, auf Lebenszeit überdies. Der Mainzer Kardinal, ein Freund der Schwangeren, hat sich zum Gotterbarmen weit aus dem katholischen Fenster gelehnt, als er in den Domen und auf den Gassen um Solidarität und mehr Verständnis für Flüchtlinge trommelte und sinngemäß meinte, Rechtspopulisten etc.pp. seien aus christlicher Sicht nicht wählbar. Da hat sich nicht nur der Horst Seehofer die Ohren zugehalten, sondern auch sämtiche seiner Koalitionspartner.

Was tun angesichts der Lage? Standhalten, ausharren, singen und Nur nicht aus Liebe weinen, es gibt auf Erden nicht nur den einen…

Betty Rosenfeld
Ausverkauf zum Frauentag

In alten Zeiten, da wanderte sie, die Betty Rosenfeld, mit dem Jüdischen Wanderbund in die Waldheime Stuttgarts, debattierte über Frauenrechte, feierte den Sabbat und den 1. Mai, meldete sich zu den Internationalen Brigaden in Spanien, half der Republik im Kampf gegen Franco. Nach der Flucht interniert in Frankreich, verraten an Deutschland.
Als Betty Rosenfeld starb, war sie 35 Jahre alt. Neun Jahre ihres Lebens hatte sie unter Verfolgung, in Emigration, im Krieg, auf der Flucht und hinter Stacheldraht verbracht.

Ihrem Leben widmete sich eine Veranstaltug von AnStiftern und Humanisten am 11.3.2018 (Wiederholung 25.3. 10:30 h Waldheim Sillenbuch) mit Birgit van Straelen, Sergio La Vega, Peter Grohmann und Michael Uhl (Betty-Rosenfeld-Projekt).

Heute, 85 Jahre nach der Machtübergabe an die Nazis, nehmen die Angriffe auf die Demokratie wieder zu, und nicht nur in Ungarn, Polen, Österreich oder der Türkei oder bei unserem größten Verbündeten, den USA: In Deutschland rückt die AFD zur größten Oppositonspartei auf, Zukunftskoalitionen nicht ausgeschlossen, meinte Peter Grohmann. Der Historiker Michael Uhl zeichnetes ein subtiles Bild der Betty Rosenfekd, der jüdischen Krankenschwester aus Stuttgart, die am Spanischen Bürgerkrief teilnahme und in Auschwitz ermordet wurde. Es gilt, an Schicksale wie das von Betty Rosenfeld zu erinnern, Brücken ins Jetzt zu schlagen, als Aufruf für Menschenrechte, als Hilferuf zur Solidarität mit jenen, die heute verfolgt werden.

Als Lernziel. Als Demokratie-Labor.
Als Einladung zum Diskurs mit der Frage:
Was haben wir falsch gemacht in einem Land,
das nach rechts rückt?

Im Mai oder Juni 2018 kommt Asli Erdogan nach Stuttgart, und am 10. Dezember wollem wir einem Signal der Vielfalt zum Tag der Menschenrechte die bunte Stadt zeigen. Ideen? Lust zum Mitdenken? Schreiben Sie uns. (Peter Grohmann)

Hacker & Hyänen

Hacker und Hyänen – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Der Sozialdemokrat an sich ist ein friedliches Wesen, weit ab von jedem Gedanken an Gewalt gegen andere Sozialdemokratinnen. Aber er kann zur Hyäne werden, wenn man ihm die Partei kaputtmachen will. Nun hat er zurückgeschlagen und übernimmt mutig die Verantwortung. Anders als Claus Schmiedel weiss er: Es rettet uns kein höh’res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun, sondern allenfalls die Wählerin: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich…
Aber Leute! Wir hacken doch nur deshalb auf der SPD rum, weil sie uns so am Herzen liegt! Ganz ehrlich: Ohne SPD geht gar nichts! Keine GroKo, kein Links-Links-Grün, nicht mal mehr…

Sex in Höhlen, ungedopt

Sex in Höhlen, ungedopt – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Jetzt isses raus: Unsere guten Verwandten, die Neandertaler, hatten schon vor mehr als 40.000 Jahren nicht nur Sex, mit dessen Hilfe sie ihr Dasein fristeten, sondern auch tiefgelegene Höhlen. Wenn es nichts zu diskutieren gab (Schutz der Elefanten ja – aber wie, Auswanderung, Klimawandel) und auch nichts zu jagen, gingen die Neandertaler gern mal in den Untergrund, erholten sich vom Stress des Tages und bemalten die Höhlenwände mit Graffitis. Ja, das ist jetzt erwiesen – und nein, es waren nicht bloße Kritzeleien, wie wir es von Ergodan-Anhängern im Essener Norden kennen oder von Harald Naegeli, dem Sprayer von Zürich! Es waren richtig schöne Zeichnungen, die uns heute noch Freude und Mut machen zum Weiterkämpfen für ein Leben nach der GroKo.
mehr…

Jodls Blut


Der Dreck kommt weg.
Nach jahrelangem öffentlichen Druck beschloss der Chiemsee-Gemeinderat: Das Ehrenkreuz für den Kriegsverbrecher Jodl auf dem Klosterfriedhof der Fraueninsel soll innerhalb von drei Monaten verschwinden.

In nicht-öffentlicher Sitzung beschloss der Gemeinderat widerstrebend und geheimnistuerisch, dass das Ehrenkreuz für den Massenmörder und NS-Kriegsverbrecher Jodl vom Friedhof entfernt werden muss. (Der genaue Wortlaut des Beschlusses wurde bisher nicht bekannt gegeben.) Die Beendigung des Grabnutzungsrechts war schon 2014 beschlossen worden. Damit rechtfertigten das Innenministerium und der Bayerische Landtag ihre Untätigkeit. Das gesamte Grab mitsamt dem Ehrenkreuz für den dort nicht beerdigten Jodl sollte demnach am 25.1.2018 verschwinden. Daran sollte sich der Gemeinderat der Jodl-Insel halten. Warum tut er das nicht?

Warum eiern der Bürgermeister und die Gemeinderäte nun so herum? Warum vollziehen sie nicht einfach ihren eigenen Beschluss? Warum haben sie sich so lange geweigert, das Selbstverständliche zu tun und das Kriegsverbrecherkreuz zu entfernen? Was haben sie zu verbergen? Was geht in ihren Köpfen vor?

Der Bürgermeister der JODLinsel, Herr Huber, den manche etwas hoch gegriffen als provinziellen „Lederhosen-Napoleon“ bezeichnen, unterstellt dem Künstler Wolfram P. Kastner, er habe aus „rein wirtschaftlichen Interessen“ gehandelt und sich für die Beseitigung des skandalösen Ehrenmals eingesetzt. So denkt der Schelm.

Die beiden Prozesse, die von den Jodl-Erben wegen Schadensersatz und von der Staatsanwaltschaft wegen Sachbeschädigung gegen den Künstler angestrengt wurden,haben bisher ca. 10.000 € unsinnige Prozesskosten verursacht. Beide Verfahren dauern an und gehen in die nächste Instanz.

Zu hoffen bleibt, dass nun auch die Staatsanwaltschaft, die Richter und die Jodl-Erben etwas hinzulernen, die Anklagen wegen des von ihnen gehüteten Schandmals zurücknehmen und Freisprüche erfolgen. Oder sollen sich die Gerichte weiterhin mit diesem Verbrecherkreuz befassen? Wann wird das jODL-Ding nun endlich entfernt? Man muss das vielleicht aufmerksam beobachten.

Mit freundlichen Grüßen

Carl Blauhorn, Institut für Kunst und Forschung, München
+49+89 – 157 32 19

Nothelfer in Not

Die AnStifter unterstützen die Aktion zum Tag der Sozialen Arbeit am 20.3.2018 auf dem Stuttgarter Marktplatz. Bitte beteiligen Sie sich ebenfalls – jetzt durch Weitergabe und Teilnahme, eigene Initaitven. Und Danke für ein feed back.
Eine besondere Bitte geht an die Kulturschaffenden in der Stadt und darüber hinaus: Es wäre schön, wenn Sie auf Ihre Weise und mit Ihren Mitteln an diesem Tag der Sozialen Arbeit sichtbar und hörbar sein könnten – mit Pauken und Trompeten, Plakaten, kostümiert oder nicht, mit Musik, Aktionen und Ihrem Beitrag zum „Netz“.

Di, 20.März 2018, 15-17 , Stuttgart, Marktplatz:
Aktion zum Internationalen Tag der Sozialen Arbeit

o Faire Bezahlung und einheitliche Tarife für alle Beschäftigten…
o Faire Chancen für den Nachwuchs; Fachkräftemangel beseitigen!
o Fairer Wettbewerb bei öffentlichen Ausschreibungen
o Die Qualität der Arbeit muss wieder im Zentrum stehen

Wir ziehen alle an einem Strang, denn: Soziale Arbeit ist für uns alle NOTwendig!
Kommt und fairnetzt euch. Weitere Infos finden Sie auf https://www.facebook.com/events/993364757506368/ und auf www.die-anstifter.de
feed back an peter-grohmann@die-anstifter.de
mehr…

Augen zu und durch

Augen zu und durch – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Augen zu und durch, ihr Demokraten! Die Welt geht nicht unter, wenn es keine GroKo gibt – und auch nicht wenn doch. Besser wäre, auf’s freundliche Feuer in der Welt zu sehen, auf die brandgefährlichen Superhelden Erdogan, Netanjahuhu, Trump, Kim, auf die Populisten, die momentan die Welt erobern und denen wir kriegstauglich unter die Arme greifen.
mehr…

Imperiale Lebensweise

Hanspeter Guggenbühl / 17. Feb 2018 – Die «imperiale Lebensweise» beutet nicht nur die Natur aus. Sie vergrössert auch die soziale Kluft zwischen Norden und Süden. Die wachsende Wirtschaft lässt das Kapital der Natur schrumpfen. Das wissen wir seit 1972, als Donella und Denis Meadows ihr Buch «Die Grenzen des Wachstums» veröffentlichten. Heute beansprucht die Menschheit bereits anderthalb Mal so viele natürliche Ressourcen, wie unser Planet regenerieren kann. Das zeigt die globale Naturbuchhaltung, die der Schweizer Mathis Wackernagel mit seinem «Global Footprint Network» erstellte und jährlich aktualisiert. Dabei vergleicht er den ökologischen Fussabdruck mit der natürlichen Biokapazität der Erde, beides gemessen in fruchtbaren Hektaren Fläche pro Durchschnitts-Person und Jahr. Soviel zur Menge des globalen Naturverbrauchs.

Naturtransfer: Norden zehrt vom Süden
: Nun zur Verteilung. An der Ausbeutung des schrumpfenden Naturkapitals partizipiert die Welt in unterschiedlichem Mass: Am grössten ist der ökologische Fussabdruck in Nordamerika, gefolgt von Europa, am kleinsten in Afrika. So beansprucht eine Person in den USA die Natur im Schnitt zehnmal stärker als eine Person in der rohstoffreichen Republik Kongo. Noch grösser ist die Differenz zwischen Personen, die in den USA oder Europa zur Oberschicht gehören, und armen Leuten in Asien und Afrika.
mehr…

Solidarität mit Deniz Yüksel und den Verfolgten in der Türkei

Die Demokratie-Gefährder

Die Demokratie-Gefährder – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Im Schnitt gibt es vier antisemitische Straftaten am Tag, von anderen demokratiefeindlichen Attacken, etwa Mord und Totschlag, mal ganz zu schweigen. Geht ja noch, oder? 1938 waren es deutlich mehr. Vielleicht liegt hier der Hund begraben, dass die neue Regierung, wenn sie denn zustande kommt, die Mittel für Antirassismusarbeit nicht aufstocken mag. Die ganze Knete wird ja auch wo anders gebraucht: Grundsicherung, Grenzsicherung, Bankensicherung, Altenarbeit, Auslandseinsätze, Amigoarbeit in Libyen, weltweit und in der Ukraine. Inzwischen hat sich dort auch der Kakaobohnen-Händler Petro Poroschenko (Kiew, Panama) für die GroKo eingesetzt, will aber nicht bezahlen. Der Weg vom Kommunisten zum Milliardär ist oft steinig.
mehr…

Helau? Hammern statt jammern!

Helau und hammern statt jammern – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

…das macht munter, hält jung und schafft Zuversicht, sagte meine Omi Glimbzsch in Zittau gerne, während sie ihren Ährenkranz abstaubte. In Chóśebuz (früher Cottbus, DDR) freilich leben heute viele Menschen in Kellern, haben Angst, im Konsum einzukaufen, nur die Mutigsten trauen sich bei Einbruch der Dunkelheit noch auf die Straße, um sich eine Flasche des preiswerten polnischen Wodkas Grasowka (der mit dem Grashalm) zu besorgen. Lockt in diesen faschingstrunkenen Zeiten vielleicht ein Freitrunk die Menschen aus den dunklen Löchern? Nein! Es ist die Sorge um Zukunft und Heimat, die tausende hausbackene Braune und Rote, Grüne und Christliche gegen den Untergang des Abendlandes trieb, bewaffnet mit medialen Mistgabeln und Morgensternen (Heckler & Koch!). Sie wären, wenn die Islamisierung Brandenburgs so rasant weitergeht wie bisher, zu durchaus ganz anderen Schritten bereit, war von den Heimatvertriebenen von morgen zu hören. Eine Studentin der TU Dresden hat dazu eine Studie vorgelegt, die beweist, dass in Brandenburg vor sieben Millionen Jahren besonders viele Vormenschen lebten – sie waren in das damals unbewohnte und unwirtliche Land aus Afrika und Hinterasien eingewandert und hatten es urbar gemacht. Glücklich ist, wer vergisst!
mehr…

Mein Freund Franziskus

Mein Freund Franziskus – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

„Es gibt eine große Zahl von ‚Nichtbürgern‘, von ‚Halbbürgern‘ oder ’städtischen Überbleibseln‘, die an unseren Wegrändern liegen, die an den Rändern unserer Städte leben, ohne die nötigen Bedingungen für ein Leben in Würde“, sagte mir mein Freund neulich. Und er sagte den fake news den Kampf an, direkt aus dem Vatikan. Wer glaubt. Aber Wunder gibt es immer wieder.
mehr…

Pfefferspray oder Brandbeschleuniger?

Pfefferspray oder Brandbeschleuniger? – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Vor dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos hat Oxfam („Alle Jahre wieder kommt das Christuskind“) über die soziale Ungleichheit gejammert. Der Reichtum der Reichen wächst rasant – behauptet Oxfam! Alle zwei Tage wird irgendwo auf der Welt ein neuer Dollar-Milliardär geboren. Manche erarbeiten sich so ein Vermögen fast legal, andere müssen für ihre Durchschnittsrente ganzes Leben lang arbeiten und dann rechtzeitig die Grundsicherung beantragen – na ja, Sozialstaat eben.
mehr…

Brigitte Weiler ist tot

Brigitte Weiler ist tot

Bei dem Terroranschlag am Wochenemde auf ein internationales Hotel in Kabul ist auch die Oberjesinger Entwicklungshelferin Brigitte Weiler ums Leben gekommen.
Brigitte Weiler war Krankenschwester und Schiffoffizierin und hat den Verein Cabilla e.V. gegründet. Für ihr Engagement wurde sie 2017 für den Stuttgarter Friedenspreis der AnStifter vorgeschlagen.
Brigitte Weiler leistete viele Jahre lang medizinische und humanitäre Hilfe in Afghanistan und Pakistan. Ihr Einsatz begann damit, dass sie Nähmaschinen und Stoffe in diese Regionen brauchte und notleidenen Kriegswitwen so eine bescheidene Existenz sicherte.
Später lieferte sie auch Winterkleidung und Schulmaterial für Waisen und arme Kinder und Medikamente für Kliniken, etwa die Shaba-Klinik in einem unwegsamen Gebirgstal nördlich von Kabul. Im Gegensatz zu anderen Hilfsprojekten kaufte Brigitte Weile die Hilfsgüter in der Regel vor Ort, um die einheimische Wirtschaft zu fördern. In Pakistan beteiligte sie sich an der Flutopferhilfe entlang des Indus-Flusses. Seit mehr als 25 Jahren flog die Oberjesingerin in das von Krieg und Terroranschlägen gebeutelte Land.

Das Stuttgarter Bürgerprojekt der AnStifter ist betroffen und traurig über den Tod von Brigitte Weiler und vieler anderer Menschen und drückt den Familien und Freunden sein tiefes Mitgefühl aus.

www.die-anstifter.de

cabillaev.blogspot.de