Im Sommer 2025 versammelte der Herr im Himmel, Spiritus Rector für die alle, die glauben oder wissen, die toten Kinder aus Gaza um sich. „Die an Hunger gestorben sind, mögen sich rechts rechts von mir aufstellen“, bat er, „auch die Verdursteten. Die erschossen wurden oder verschüttet, bitte nach links. Die durch Bomben oder Granaten, Gift oder Gas, die durch mangelnde Medikamente, mangelnde Vorsicht oder Nachsicht in den Tod geschickt wurden, die verbrannt wurden, erschlagen, treten hinter mich, ebenso alle, die als Kinder eines natürlichen Todes das Leben geben mussten.“ Die letzteren waren die Wenigsten.
Dann bat er alle, die eine jüdische Mutter hatten, alle, die aus christlichem Hause kamen, aus noch besseren Kreisen, Getaufte und Wiedertäufer, die aus den Zelten, den Slums und Elendsquartieren, die aus den bombensicheren Bunkern, die aus den Krankenstationen, die aus friedlichen Häusern, die von Soldatenbräuten Gezeugten, Atheisten und Ungläubige, Muslime, Hindus, Buddhisten,
alle, die noch weinen konnten,
vor die Kameras, selbst Antisemiten und Semiten. Die Kameras allerdings blieben ausgeschaltet.
Netanjahu und die israelische Armee haben die Bewohner Gazas zur Flucht aufgefordert – eine Vorwarnung vor einer Bodenoffensive, die jetzt stattfindet. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist der Gazastreifen ein Ort von Unmenschlichkeit, Ignoranz und Tod. Bombardierungen, Hunger, Flucht und Angst sind Alltag.
Gemeldet wird, dass Aktionen aus der Zivilgesellschaft, wo und wann auch immer, die Lage nur verschärfen könnten. Sie würden überdies und naturgemäß an der Situation der toten Kinder nichts ändern, so ein Sprecher der Regierenden.
Die nicht genannten Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Peter Grohmann ist Autor, Kabarettist und Koordinator des Stuttgarter Bürgerprojekts „Die AnStifter“
Die Ausstellungen der AnStifter „Mein Name ist Mensch“ laufen weiter bis 12/26
















