Alle Beiträge von Fritz Mielert

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

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Wir schwitzen genau so wie der Grieche!

Liebe Leut,

haben Sie auch schon diese Sprachverschiebungen bemerkt? In der politischen Auseinandersetzung sind wir von der Adressierung ganzer Länder über die der Bevölkerung mittlerweile bei Einzelpersonen angekommen. Die Änderung des Kommunikationsverhaltens ist wahrscheinlich Teil einer immer emotionaler werdenden Debattenkultur, die nicht mehr versucht, Hintergründe zu verstehen und zu vermitteln (vgl. Rainer Mausfeld: „Warum schweigen die Lämmer?“ – Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements, Mitschrieb auf den Nachdenkseiten). Was dabei herauskommen kann, beschreibt Sascha Lobo auf Spiegel Online einigermaßen treffend mit dem Begriff Neo-Nationalismus. mehr…

10.10. Anti-TTIP-Demo in Berlin
Sonderzug aus Stuttgart

Mittlerweile ist es offiziell: Mehrere Sonderzüge werden sich auf den Weg zur Anti-TTIP-Demo am 10. Oktober 2015 in Berlin machen. Einer davon startet am Abend des 9. Oktober in Stuttgart.

Als Zwischenhalte sind Kornwestheim, Ludwigsburg, Bruchsal, Mannheim und Fulda geplant.

Karten sind ab sofort und ausschließlich online für 65 Euro unter ttip-sonderzug.de zu haben.

Vorläufiger Fahrplan

Hinfahrt:
Stuttgart ab 23:24 Uhr, 9. Oktober
Kornwestheim
Ludwigsburg
Bruchsal
Mannheim
Berlin-Südkreuz an 08:51 Uhr, 10. Oktober

Rückfahrt:
Berlin-Südkreuz ab 18:08 Uhr, 10. Oktober
Mannheim
Bruchsal
Ludwigsburg
Kornwestheim
Stuttgart an 02:59 Uhr, 11. Oktober

Die Züge werden zentral vom Trägerkreis der Demonstration organisiert und (vor-)finanziert.

Ursprünglich wollten die AnStifter selbst einen Zug aus Stuttgart organisieren, haben sich aber zurückgezogen, als wir erfuhren, dass von Berlin aus ein Sonderzug koordiniert wird.

Anreise mit dem Bus
Der DGB hat zusätzlich auch noch Busse organisiert.

Alle Gewerkschaftsmitglieder sind eingeladen, gemeinsam mit dem Bus zur Demonstration anzureisen.

Abfahrt am 10. Oktober 2015 um  Anmeldung unter:
Route 1:  
Stuttgart, Karlsplatz        03:30  silvia.buchtel@dgb.de
Route 2: 
Heilbronn, Gewerkschaftshaus   04:05  anne.neuberger@dgb.de
Route 3:
Aalen, Greutplatz   04:05  aalen@dgb.de
Ellwangen, Schießwasen   04:40  aalen@dgb.de
Route 4:
Bad Mergentheim, Parkplatz Herrenwiesenstr.
(gegenüber Parkett Bembé)
  04:15  anne.neuberger@dgb.de
Tauberbischofsheim, Parkplatz Am Wört   04:45  anne.neuberger@dgb.de
Route 5:
Böblingen, Kongresshalle, Ida-Ehre-Platz   03:10  silvia.buchtel@dgb.de
Sindelfingen, Daimler-Werk,
Tor 1
  03:30  silvia.buchtel@dgb.de
Route 6:
Geislingen a. d. Steige, WMF   02:55  natalia.weirich@dgb.de
Göppingen, Bahnhof   03:35  natalia.weirich@dgb.de
Route 7:
Waiblingen, Bahnhof   03:15  natalia.weirich@dgb.de
Ludwigsburg, Bärenwiese (Forum)   03:50  silvia.buchtel@dgb.de
Route 8:
Öhringen, EKZ   04:10  anne.neuberger@dgb.de
Schwäbisch Hall, P+R Westernach   04:35    anne.neuberger@dgb.de
Route 9:
Schorndorf, Bahnhof   03:25  natalia.weirich@dgb.de
Schwäbisch Gmünd, Schwerzerhalle   03:55  aalen@dgb.de
Route 10:
Schwäbisch Hall: ZOB   04:00  anne.neuberger@dgb.de
Crailsheim: Volksfestplatz                                       04:50  anne.neuberger@dgb.de
Route 11:
Giengen a. d. Brenz, Stadthalle   03:55  aalen@dgb.de
Heidenheim: Konzerthaus   04:20  aalen@dgb.de
Route 12:
Esslingen a. Neckar, Busbahnhof   02:10  natalia.weirich@dgb.de
Kirchheim u. Teck, Parkplatz Ziegelwasen   02:45  natalia.weirich@dgb.de
Nürtingen, Busbahnhof   03:15  natalia.weirich@dgb.de

Rückkehr am 10. Oktober, Uhrzeit wird noch bekannt gegeben. Die Busfahrt ist für Mitglieder der DGB-Gewerkschaften kostenfrei.

Neonationalismus

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, was sich eigentlich gerade in der Bundesrepublik entwickelt? Woher die Stimmung gegen Griechenland kommt, der Umgang von Spitzenpolitikern mit Pegida, die deutschtümelnde Berichterstattung in den Boulevardmedien, die Verschärfung des Asylrechts?

Sascha Lobo fasst in seiner jüngsten Kolumne den erschreckenden Trend unter dem Stichwort Neonationalismus zusammen – und fordert, sich mit dem „Zorn der Zivilisierten“ dagegenzustellen.

Vielleicht ist nach den wegen Unreflektiertheit geschmähten Wutbürger der „Zorn“ nicht unbedingt das, was auf der anderen Seite Verständnis erzeugt. Vielleicht ist dieses auf-den-Tisch-hauen aber auch genau das, was gehört wird – insbesondre wenn es zivilisiert geschieht.

Auf jeden Fall ist Lobos Bestandsaufnahme ein guter Debattenbeitrag.

Neuer Film zu TTIP

attac hat seinen Erklärfilm zu TTIP aktualisiert.

TTIP – der große Demokratieabbruch

Auf seiner Website widerlegt attac weitere Mythen der TTIP-Befürworter.

Bitte nicht vergessen:
Am 10. Oktober 2015 ist eine große Anti-TTIP-Demo in Berlin geplant – wahrscheinlich mit gemeinsamer Anreise aus Stuttgart.

Kundgebung
„Schluss mit dem Kaputtsparen Griechenlands – für ein solidarisches Europa!“

Am vergangenen Freitag haben die Neue Hellenische Gemeinde, Attac Stuttgart und die AnStifter eine Kundgebung mit dem Titel „Schluss mit dem Kaputtsparen Griechenlands – für ein solidarisches Europa!“ auf dem Stuttgarter Schillerplatz veranstaltet. Die Initiativen verfolgten mit dieser Kundgebung vor allem das Ziel, eine solidarische Haltung gegenüber dem griechischen Volk zu demonstrieren. Die deutschen Massenmedien hatten sich in den vergangenen Wochen immer schärfer gegen Griechenland gewandt und immer wieder suggeriert, dass es eine solidarische Haltung in Deutschland nicht gäbe. 500 Menschen kamen bei fast 40 Grad Hitze auf dem weitestgehend schattenlosen Schillerplatz. Sie hörten Reden von Anna Ioannidou (Neue Hellenische Gemeinde), Bernhard Löffler (DGB Nordwürttemberg) und Elke Schenk (Attac Stuttgart). Stefanos Psomas und Nikolaos Kalatidis bereicherten die Kundgebung mit Musik, die Moderation übernahm Fritz Mieler (Die AnStifter).

Die Rechtsanwältin und Übersetzerin Anna Ioannidou gab in ihrer Rede vor allem einen Einblick in die Lage innerhalb der griechischen Bevölkerung. Das Wirtschafts-, das Bildungs- und das Gesundheitssystem seien zusammengebrochen, die Arbeitslosenquote liege bei 30 %, unter jungen Menschen sogar doppelt so hoch. Doch die Probleme in der Arbeitswelt hörten bei den Arbeitslosenzahlen lange nicht auf, so Ioannidou. Der Durchschnittsverdienst von arbeitenden Akademikern liege bei ca. 500 €. Das habe den Effekt, dass gut ausgebildete junge Griechen auswandern, vor allem nach Deutschland. Anna Ioannidou konstatierte: „So kann man sein demografisches Problem auch losen, ohne nur einen Cent für die Ausbildung der Arbeitskräfte ausgegeben zu haben.“ Im Weiteren beschrieb die Vertreterin der Neuen Hellenischen Gemeinde die traurige Situation der neuen griechischen Einwanderer in Deutschland, welche ihre Kinder oft zunächst in Griechenland zurücklassen müssten. Bei all diesem Elend gab sich Frau Ioannidou dennoch kämpferisch, ihre Trauer sei dem Kampfgeist gewichen. Und so verkündete sie abschließend: „Wir sagen Nein zur Demütigung der griechischen Bevölkerung! Wir sagen Ja zur Solidarität, denn die Grenze läuft nicht zwischen den Griechen auf der einen, und Deutschen und Resteuropa auf der anderen Seite! Ja zu Europa! Anders!“

Im Anschluss nahm Bernhard Löffler vom Deutschen Gewerkschaftsbund diejenigen ins Visier, welche in den vergangenen Wochen und Monaten kein gutes Haar an den Griechen gelassen hatten. Er stellte eingangs fest: „Bis vor einigen Jahren wäre es unvorstellbar gewesen, dass ein Mitglied der Europäischen Union derart international an den Pranger gestellt wird wie Griechenland jetzt.“ Dabei sei der Kern gar nicht ein Konflikt zwischen Ländern, sondern ein Konflikt zwischen Arm und Reich. Die Institutionen verträten die Interessen der Reichen und somit sei es nun wichtig als Zivilgesellschaft einen Kontrapunkt zu setzen. Löffler lieferte einen weiteren wichtigen Faktor in Bezug auf die Krise. Verursacht sei diese vor allem auch durch Lohndumping in Deutschland worden. Nur durch stark ansteigende Löhne in der Bundesrepublik sei das wirtschaftliche Ungleichgewicht innerhalb der Europäischen Union zu beseitigen.

Elke Schenk bekannte zu Beginn ihrer Rede „Ich schäme mich als deutsche Staatsbürgerin für die Ignoranz der Bundesregierung und weiter Teile des politischen Establishments, die sich seit Jahren als besserwisserischer Zuchtmeister Europas aufwerfen“. Sie kritisierte die Bundesregierung scharf für das erpresserische Festhalten am Schuldendienst südeuropäischer Länder und wies darauf hin, dass Deutschland selbst nie seine Schulden bezahlte habe. Es werde darüber hinaus oft unterschlagen, dass Griechenland heutzutage bei weitem nicht das einzige europäische Land mit kaum zu überwindenden Schulden-Problemen sei. In Spanien habe sich der Schuldenstand beispielsweise in den letzten Jahren verdoppelt, in Irland vervierfacht. Auch kritisierte Schenk die Medien, welche den Kurs der Bundesregierung großteils unterstützen oder sogar fordern würden. Sie skizzierte im Folgenden die Entdemokratisierung Europas. Die Entscheidungsträger der Institutionen, welche nicht demokratisch legitimiert seien und sich darüber hinaus weder politisch noch juristisch für ihre Taten verantworten müssten, kontrollierten die Regierungsarbeit in den Krisenländern durch ihre Vorgaben gänzlich. Um diesen Kurs weiterhin zu gewährleisten, sei nun der Sturz der griechischen Regierung unter deutscher Regie geplant worden. Schenk zitierte ein Interview mit Gesine Schwan, in welchem diese aussagt, dass Wolfgang Schäuble die griechische Regierung von Anfang an die Wand fahren lassen wollte, um „Ansteckungsgefahr“ in anderen europäischen Ländern zu verhindern. Das Angebot, welches Griechenland gemacht wurde, sei absichtlich unannehmbar gewesen. Doch Schenk unterstrich „Griechenland ist überall“. Der irreversible Kurs der Austeritätspolitik bringe Verschärfungen für alle Euro-Länder mit sich.

Alle drei Reden sind an dieser Stelle auch in Gänze zu lesen oder zu sehen.

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Anna Ioannidou: PDF der Rede

Bernhard Löffler: PDF der Rede

Elke Schenk:

Elke SCHENK, Rede OXI Solidarität 20150703

Griechenland
MONITOR auf Faktensuche

Wie zuvor schon die taz und andere Medien hat sich gestern Abend nun auch das ARD-Magazin Monitor mit der Griechenlandkrise und dem Umgang mit den Fakten beschäftigt.

Der sehenswerte Bericht stellt, wie auch Panorama, einen angenehmen Kontrapunkt in der in den letzten Tagen sehr durch Meinungsmache (z.B. Brennpunkt am vergangenen Sonntag) geprägten Berichterstattung des Ersten dar.

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Solidarität mit Griechenland?

“Das wäre vielleicht sogar eine richtige Maßnahme, das griechische Volk entscheiden zu lassen.”
Wolfgang Schäuble im Mai 2015

Liebe Leut,

drakonische Strafen drohen seit heute in Spanien bei unangemeldeten oder anderen für den Staat unangenehmen Versammlungen. Noch viel drakonischere Strafen drohen den Griechinnen und Griechen, wenn diese am Sonntag nicht den Sparmaßnahmen der so genannten Institutionen zustimmen und so ihre Regierung stürzen. Gesine Schwan gab heute in einem Interview mit dem “Freitag” Insider-Informationen Preis, nach denen es schon einen konkreten Plan zur Umschuldung gäbe, diese aber nur bei einem griechischen Regierungswechsel umgesetzt werden würden. Wenn es überhaupt zum Referendum kommt. Schließlich ändert sich die Situation quasi stündlich.

Karikatur: Kostas Koufogiorgos
Karikatur: Kostas Koufogiorgos

Trotz dieser Unsicherheit haben wir uns gemeinsam mit Menschen von der Initiative “Neue hellenische Gemeinde Stuttgart” und attac Stuttgart entschlossen, dass es Zeit ist, Flagge zu zeigen. Unter dem Motto Schluss mit dem Kaputtsparen Griechenlands – für ein solidarisches Europa werden wir am Freitag, den 3. Juli ab 18 Uhr auf dem Schillerplatz Stuttgart demonstrieren.

Unser Beweggrund ist die unerträgliche Soziale Situation, die in Griechenland herrscht. Nicht zuletzt aufgrund von Maßnahmen, die die internationalen Geldgeber forderten, rutschen immer mehr Menschen in die Armut ab, kollabiert das Gesundheitssystem und stieg die Jugendarbeitslosigkeit auf 60 Prozent. Reallöhne und Renten wurden um 30 Prozent gekürzt, die Staatsausgaben um 40 Prozent reduziert.

Natürlich ist auch Griechenland an seiner katastrophalen Situation nicht ganz unschuldig. Doch wie man es dreht und wendet: an einem Schuldenschnitt führt laut hochrangiger internationaler Wissenschaftler kein Weg vorbei. Bisher aber sträubt sich die Bundesregierung vehement gegen einen solchen Schritt, der Deutschland selbst 1953 gewährt wurde. Dabei trägt sie am wirtschaftlichen Ungleichgewicht innerhalb Europas und der u.a. daraus resultierenden Schulden-Krise erhebliche Mitschuld.

Nach der jüngsten Eskalation rund um die für kommenden Sonntag geplante Volksabstimmung über die Reformen ist unsere gemeinsame Solidarität gefragt wie noch nie. Ein anderes Europa ist möglich!

Fassen auch Sie sich ein Herz und kommen Sie auf ein Stündchen vorbei – auch wenn es heiß wird. Schließlich haben wir extra für Sie Wasser organisiert. Das wollen wir nicht wieder zu unserem Getränkehändler zurückschleppen.

Wer der Politik den Ruck zu einem Schuldenschnitt nicht mehr zutraut, kann sich via Crowd Funding nun direkt beteiligen. Ein Engländer startete auf Indiegogo gestern eine Kampagne unter dem Titel Greek Bailout Fund. 1,6 Milliarden Euro sind das Kampagnenziel, dass in einer Woche erreicht werden soll. Nach einem Tag sind immerhin schon über 800.000 Euro zusammen gekommen. Wer sich beteiligt kann zwischen verschiedenen Belohnungen aus Griechenland wählen. Eine Postkarte von Alexis Tsipras gibt es für 3 Euro, einen Korb mit griechischen Leckereien für 160.

Ein angenehm kühles Grüßle schicken

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Wettern der Woche über Anschläge auf Asylunterkünfte
PPS: Am Donnerstag, den 16. Juli spricht um 18:30 Uhr Prof. Dr. Bernhard Pörksen im Lapidarium über Die Wahrheitsillusion – Wieso Gewissheiten gefährlich werden können. Dürfte spannend werden, auch bei acht Euro pro Person.
PPPS: Für Samstag empfehlen wir Joe Bauers Hafenpicknik (Beginn: 16 Uhr), für Sonntag die IZKT-Veranstaltung “Was darf Satire” (Beginn: 11 Uhr)

Veranstaltungsbericht
John Dears Gewaltlosigkeit

AnStifter Michael Seehoff hat einen Bericht über den von uns mitveranstalteten Vortrag „Visionär einer Spiritualität der Gewaltlosigkeit“ von John Dear.

… John Dear bezieht sich mit seinen Aktionsformen auf Martin Luther King und Mahatma Gandhi. Die Welt, wie John Dear sie beschreibt, ist von totaler Gewalt geprägt.

35 Kriege in den letzten Jahren prangert er an, benennt die 16 – 20-tausend Atomwaffen, die die Menschheit fortwährend bedrohen. Strukturelle Gewalt bringt eine Milliarde Hungernde hervor und verursacht den Klimawandel durch immer rigorosere Ausbeutung der Natur. …

Uranabbau in der Mongolei und seine Folgen

Junge Medienschaffende haben eine spannende Multimediareportage über die potentiellen Folgen des Uranabbaus in der Mongolei online gestellt. Dort löst der französische Atomkonzern Areva NP seit einiger Zeit Uran mittels Säuren aus tiefen Gesteinsschichten – und kippt die schwachradioaktiven Schlämme, die zwangsläufig als Abfall übrig bleiben mehr oder weniger abgesperrt in die Wüste. Nun kommt es in der Umgebung vermehrt zu Missbildungen beim Vieh der Nomaden. Ein Zusammenhang ist wahrscheinlich, wissenschaftlich aber noch nicht bewiesen und ggf. auch nicht beweisbar.

Die Folgen des Uranabbaus werden nur sehr selten betrachtet, wenn es um die Gefahren der Atomkraft geht. Umso wichtiger ist dieses Projekt.

Was tun?

“Ein Grundrechtsverstoß bleibt ein Grundrechtsverstoß auch dann, wenn er künftig nur noch vier beziehungsweise zehn Wochen dauern soll” Heribert Prantl zur geplanten Vorratsdatenspeicherung

Liebe Leut,

bis mindestens 2012 wurden mindestens drei französische Regierungen durch den NSA abgehört. Ist das ein Skandal? In einer Zeit, in der nicht nur die französische Regierung die Vorratsdatenspeicherung beschließt, sondern auch die SPD (begleitet anscheinend von handfesten Drohungen gegenüber Abweichenden)? In einer Zeit, in der ein solcher Grundrechtsverstoß zwar mit Terrorismus begründet wird, nun aber auch bei Einbruchsdelikten zum Einsatz kommen soll? Ja, es ist ein Skandal. Durch die Überwachung von Spitzenpolitikerinnen und -politikern, aber auch durch die von uns allen ist nicht nur die (Ver-)Handlungsfähigkeit von Staaten, sondern auch die Pressefreiheit und die Meinungsfreiheit von uns allen massiv bedroht.

Und wo bleibt der Aufschrei? Er kommt. Am 18. Juli um 14:30 Uhr wird in Stuttgart Freiheit statt Angst-Tour demonstriert – allerdings steht noch kein Ort fest. Ein handfesterer Protest als eine Demo wäre ziviler Ungehorsam. Ob er allerdings in diesem Fall angebracht wäre, darüber lässt sich trefflich streiten. Vielleicht sogar heute Abend, wenn John Dear ab 19 Uhr im Haus der katholischen Kirche über eine Spiritualität des gewaltfreien Widerstandes spricht. Er wehrt sich seit Jahren mit zivilem Ungehorsam gegen Krieg und Gewalt und wurde im Zuge seiner Aktionen mehr als 75 Mal inhaftiert.

Das Thema beschäftigt uns am kommenden Mittwoch, den 8. Juli ab 11:45 Uhr bei der Eröffnung der Ausstellung „Hibakusha Weltweit“ im Stuttgarter Rathaus. Die Plakate der IPPNW liefern einen Einblick in das Schicksal der Überlebenden der Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki, aber auch in das derer, die Atombombentests oder Nuklearkatastrophen überlebt haben. Falls Sie im Anschluss an die Vernissage auf ein Häppchen nicht verzichten wollen, dankt Ihnen die Person hinter der kryptischen E-Mail-Adresse u100015@stuttgart.de für Ihre formlose Anmeldung.

Ihre Rückmeldung brauchen wir auch bei unserer Exkursion nach Trier mit dem Titel “Vom Hegel- zum Marx-Haus” am Samstag, den 11 Juli (Anmeldung: 0711-248 69 20), bei der Fahrt zumehemaligen KZ Natzweiler-Struthof am 25. Juli (Anmeldung: bawue@rosalux.de) und bei unserem Ausflug nach Rastatt wo wir uns am 1. August auf den Spuren der Revolution bewegen werden (Anmeldung: 0711-612492, hegelhaus@web.de).

Herzliche Grüße

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Wettern über den Papst und über Geheimdienste
PPS: Im Württembergischen Kunstverein finden ab dem 1. Juli mehrere Veranstaltungen zum Konflikt um die Hamburger Esso Häuser statt

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Die ewige Suche nach Erkenntnis

Liebe Leut,

was passiert nicht alles in 14 Tagen: AnStifterinnen und AnStifter haben unsere italienischen Freunde in Sant’Anna di Stazzema besucht und während des Kirchentags protestiert (Friedenskette) und informiert (Rundumschlag im Protest und eine Debatte zum Verfassungsschutz). Merkwürdigerweise ist die Welt trotzdem noch nicht ansatzweise in trockenen Tüchern. Was machen wir nur falsch? Müssen wir endlich anfangen, verbissen für das einzig Gute und Wahre zu kämpfen?

Leider lieben wir viel zu sehr die bunte Vielfalt, alsdass wir über unseren Schatten springen könnten, um die Welt schwarz-weiß zu sehen. Und so werden wir wahrscheinlich weiter vor uns hin stolpern. Wenn Sie uns bei unserer Erkenntnissuche begleiten oder sich selber auf diese begeben wollen, finden sich in nächster Zeit viele gute Gelegenheiten dazu.

Heute und morgen wir’s in Sachen NSU wieder spannend: Heute ab 19:30 Uhr geht es in den Räumlichkeiten der Stiftung Geißstraße um eine kritische Analyse der NSU-Aktivitäten in Baden-Württemberg und deren Aufklärung. Am Freitag, den 12. Juni beschäftigt sich dann ab 9:30 Uhr der NSU-Untersuchungsausschuss im Landtag mit unseren „Freunden und Helfern“ beim Ku-Klux-Klan.

Falls Sie morgen Abend noch Kraft haben, können Sie ab 19 Uhr bis einschließlich Sonntag auf einer (Un)Konferenz im Literaturhaus Stuttgart im Rahmen von Workshops, Vorträgen und Co. über die anlasslose Überwachung der Zivilbevölkerung austauschen. Die AnStifter sind hier zwar nicht beteiligt, empfehlen die Veranstaltung jedoch nachdrücklich. Infos gibt’s hier.

Am kommenden Donnerstag, den 25. Juni berichtet dann der US-amerikanische Aktivist und Priester John Dear ab 19 Uhr im Haus der katholischen Kirche über seinen zivilen Ungehorsam gegen Krieg und Gewalt – und seine Beweggründe.

Damit ab Juli auch im Lapidarium und im Hegelhaus den Debatten nicht die Themen nicht ausgehen, hat Frank Ackermann ein schönes Sommerprogramm des Philosophischen Cafés zusammengestellt. Schauen Sie doch mal vorbei!

Weniger schön, trotzdem wichtig, ist eine Fahrt zum ehemaligen KZ Natzweiler-Struthof, die wir zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der VVN für Samstag, den 25. Juli organisieren. Falls Sie Interesse haben, sollten Sie sich mit Ihrer Anmeldung an bawue@rosalux.de sputen – sonst sind die letzten Plätze weg.

Falls Ihnen das alles zu viel Erkenntnissuche ist: Am morgigen Freitag protestiert die AG Sant’Anna di Stazzema ab 12:30 Uhr mit einer handfesten Mahnwache vor dem Justizministerium gegen die jüngste Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen den SS-Schergen Sommer.

Herzliche Grüße

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Wettern – Geh sieben, O Gott
PPS: Unsere Freunde von Buch & Plakat erinnern am Sa, den 13. Juni ab 15 Uhr in der Weinstube Basta mit einer Lesung von und mit Barbara Stoll an den Völkermord an den Armeniern. Falls Sie Interesse haben, sollten Sie sich schnell anmelden: 0711 24 62 38 oder kontakt@buch-plakat.de
PPPS: Am Sonntag, den 21. Juni machen die Bildungsplangegner wieder mit ihrer Ausgrenzung weiter. Ab 12:30 Uhr stellt sich ihnen deshalb eine Demo entgegen.
PPPPS: Statt ordentliche Arbeitsbedingungen sicherzustellen, erhöht die Post lieber die Dividende. Unerträglich!

5. AnStifter-Reise nach Sant’Anna die Stazzema

Bericht zur Sant’Anna-Reise vom 29.5.bis 3.6.2015

Nachdem am 70. Jahrestag des Gedenkens an das Massaker vom 12. August der deutsche Generalkonsul für Norditalien verkündet hatte, dass die Restaurierung der Cappellina mit 60.000 € aus dem deutsch-italienischen Zukunftsfonds finanziert werden könne, wurden die notwendigen Arbeiten von den regionalen Institutionen zügig in Angriff genommen und schon nach wenigen Monaten abgeschlossen. Am 7. März sollte die feierliche Einweihung stattfinden, zu der auch die Anstifter eingeladen worden waren. Doch ein Orkan, der in der Nacht vom 4. auf den 5. März über die Toskana hinwegtobte, zwang zur Verschiebung: Sant’Anna war wegen vieler umgestürzter Bäume nicht mit dem Auto erreichbar, außerdem waren Strom- und Wasserversorgung unterbrochen. Das Dach der ansonsten unversehrt gebliebenen, neu renovierten Kapelle, war beschädigt worden. 
Der neue Einweihungstermin wurde letztlich auf den 2. Juni festgelegt, dem Jahrestag der Neugründung der Republik Italien, die zum 1.1.1948 in Kraft trat und die in dem Referendum vom 2. und 3. Juni 1946 ihre gesetzgeberische Grundlage gefunden hatte. Eine Delegation der AnStifter war bereits am 29. Mai in das toskanische Bergdorf gereist, denn am Morgen darauf fand dort eine Tagung statt, die gemeinsam von der Gemeinde Stazzema, der Nationalen Partisanenvereinigung Italiens (ANPI), dem Nationalen Friedenspark Sant Anna di Stazzema und dem Historischen Institut des Widerstandes und der Gegenwart in der Provinz Lucca verantwortet wurde. Es ging um die unzureichende Aufarbeitung der faschistischen Verbrechen während des 2. Weltkriegs in den von Italien besetzten Gebieten unter der Überschrift: „Die Bestrafung der faschistischen Verbrechen in den besetzten Gebieten – zwischen Verschweigen und Vergessen“. mehr…

Unser PROTEST geht weiter

DEKT-PROTEST-2015Freitag kam sie aus dem Druck, seit heute wird sie Stuttgart-weit verteilt: Die PROTEST, die etwas andere Kirchentagszeitung.

Aus dem Editorial:

Hören wir weg, wenn Papst Franziskus sagt: Kapitalismus ist unerträglich? Ignorieren wir‘s, amüsieren wir uns oder sagen wir‘s auf schwäbisch: Es wird viel geschwätzt, wenn der Tag lang ist?

Geschwätzt und geschrieben, sag‘ ich Ihnen, gerufen, gemahnt, in Hinterzimmern, laut, aber unerhört auf der Straße. PROTEST, die andere Kirchentagszeitung, mit einem Rundumschlag der Klügeren? Im PROTEST versammeln sich nicht jene, die schon klüger sind, klüger als die anderen, sondern alle, die klüger werden wollen: Herausgebende und Unterstützende, ein Kessel Buntes mit Zutaten, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Einig sind wir uns vor allem darin, dass es im Lande zu wenig PROTEST gibt, dass der Ruf „Empört Euch!“ weit stärker und lauter werden muss.

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Immer nur Kirche

Liebe Leut,

in Abwesenheit wurden die SS-Schergen, die in Sant’Anna di Stazzema gemeuchelt haben, in Italien schon vor Jahren zu hohen Strafen verurteilt, doch unser gelobtes Land verweigerte deren Auslieferung. Als endlich auch in Stuttgart ermittelt wurde, tat man dies nicht wirklich mit dem Ziel, zu Prozessen zu kommen. Nun hat die Hamburger Generalstaatsanwaltschaft, die mittlerweile zuständig ist, das Verfahren gegen den letzten überlebenden Täter wegen Demenz eingestellt. In wie weit nun die Rechtsanwältin Gabriele Heinicke, die Enrico Pieri in dem Verfahren vertritt, gegen die Einstellung juristisch aktiv werden wird, ist noch nicht sicher.

Sicher ist aber, dass es unsere Pflicht ist, unsere einmal angestifteten Beziehungen zu den Überlebenden und Hinterbliebenen des Massakers weiter mit Leben zu füllen. Am heutigen Freitag fährt eine kleine Delegation der AnStifter nach Sant’Anna, um dort an einer Tagung zu faschistischen Verbrechen während des Zweiten Weltkrieges teilzunehmen – und Ihre Spenden für den Wiederaufbau der Gedenkstätte zu überbringen. 7.409,08 Euro kamen zusammen und werden dem Opferverband dabei helfen, einige der Schäden zu beheben, die ein Orkan Anfang März anrichtete. Danke für Ihr Engagement! Am kommenden Montag Anfang kommender Woche wird der baden-württembergische Kultusminister Stoch weitere 30.000 Euro des Landes für die Gestaltung des zentralen Platzes der Gedenkstätte übergeben und es findet die Eröffnung einer durch Vermittlung der AnStifter restaurierten Kapelle statt.

Kapelle, Kirche, Kirchentag. Ja, der ist nächste Woche. Und die AnStifter sind mittendrin: Wir haben die alternative Kirchentagszeitung PROTEST produziert, die ab Montag in Stuttgart verteilt wird, verschiedenste Themen kritisch beleuchtet und ein wiederum alternatives Programm enthält (Leider ist sie noch nicht finanziert – falls Sie helfen können: DE31 4306 0967 7000 5827 01, Stichwort PROTEST). Viele der Veranstaltungen werden vom Zentrum Frieden koordiniert, das, da der Kirchentag lange Zeit Krieg und Frieden völlig ignorierte, eine wichtige Lücke gefüllt hat.

Teil dieses Programms sind auch die zwei Kilometer lange Menschenkette gegen AFRICOM und EUCOM am Samstag, den 6. Juni ab 11 Uhr (AnStifterinnen treffen sich ebenso am Planetarium wie AnStifter, http://friedenskette2015.de) und die anschließenden Friedensaktionen der Gesellschaft Kultur des Friedens mit Margot Käßmann und Konstantin Wecker vor dem AFRICOM (17 Uhr) bzw. in Martinskirche (20 Uhr) in Stuttgart Möhringen.

Ach, und im offiziellen Teil des Kirchentags sind wir auch vertreten: Auf dem Markt der Möglichkeiten auf dem Cannstatter Wasen finden Sie uns in Halle 8, Stand E16 und am Freitag, den 5.6. ab 11 Uhr bei der Podiumsdiskussion “Schützt der Verfassungsschutz die Demokratie? Abschied von einer Illusion” im Straßenbahndepot Bad Cannstatt.

Herzliche Grüße

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Ihnen ist das alles zu kirchenlastig? Unser Praktikant Moritz Sack hat einen kurzen Bericht über “Die (un)heimliche Macht der Kirchen” von Prof. Uwe Lehnert verfasst. https://www.die-anstifter.de/?p=23181
PPS: Peter Grohmann wetterte über Restmüll und Hegel

Distanzierung von AnStifter-Vortrag
Max Kocher: Effektiver Altruismus

Am Freitag, den 22. Mai 2015 referierte Max Kocher von der Giordano Bruno Stiftung Schweiz auf Einladung der GBS Stuttgart, den Humanisten Baden-Württemberg und den AnStifter über „effektiven Altruismus„.

In seinem wenig fundierten und in Teilen sehr manipulativ aufgebauten Vortrag versuchte Herr Kocher den Anwesenden den sicherlich prinzipiell diskussionswürdigen Ansatz, das eigene finanzielle und zeitliche Engagement möglichst so zu gestalten, dass das beste Ergebnis für die Menschheit herauskommt. In einem Artikel des Humanistischen Pressediensts vom 21. April diesen Jahres sind die Leitfragen und Kernthesen der Theorie recht gut zusammengefasst.

Doch Herr Kocher ging sich in Stuttgart viel weiter als es der hpd-Artikel und z.B. ein Videomitschnitt eines Vortrags von Adriano Mannino es hätten erahnen lassen. Wie Mannino beschrieb auch Kocher Dilemmata beim Helfen, Entwicklungshilfeprogramme, deren Kosten, Wirksamkeit und Bewertung – ohne allerdings die Tiefe und Fundiertheit überhaupt nur zu streifen.

Beispiel:

Mannino: Studien haben ergeben, dass zwischen dem Anteil des Verwaltungsoverheads einer Entwicklungshilfeorganisation und der Effektivität ihrer Arbeit keine Korrelation besteht.

Kocher: Was würden Sie von einer Armee halten, die 90% ihrer Mittel direkt an ihre Soldaten auszahlt und nur 10% für Planung ausgibt? Sie würden ihr nicht trauen. Dementsprechend ist eine Entwicklungshilfeorganisation schlecht, die damit wirbt, dass sie nur 10% Overhead hat.

Die Ausführungen von Kocher waren reiner Populismus mit Tendenzen zur Demagogie – im Gegensatz zur interessanten Information von Mannino.

Während Mannino anschließend über die Beeinflussung der Politik und die dadurch im Vergleich zur bloßen Änderung des eigenen Verhaltens größere Wirksamkeit sprach (klassische Lobbyarbeit), hob Kocher auf ein Modell ab, das verschiedene Beeinflussungsarten in ihrer Wirkweise kaskadierend gestaffelt bewertet.

Kurz gefasst stünde an oberster Stelle der Beeinflusser, der mehrere Geldgeber dazu bringen könne, wiederum mehrere praktische Helfer zu finanzieren. Hieraus leitete er Berufsempfehlungen ab.

Besonders krass stieß mir an diesem Modell auf, dass Kocher jegliche moralische Verantwortung für die Herkunft des Geldes der Geldgeber ablehnte. So sei es unterm Strich positiv, wenn ein Rüstungsmanager mit seinen Spenden mehr Menschenleben retten würde als durch seine berufliche Tätigkeit sterben würden, da sein Job sowieso gemacht würde – egal ob von ihm oder einer anderen Person.

Anders als Mannino verließ Kocher schnell das Gebiet des effektiven Altruismus und sprach im Rahmen mehrerer Folien über seine Hoffnung auf unendliches, exponentielles Wachstum – insbesondre von Rechenleistung. Damit einher ging seine Hoffnung, dass durch künstliche Intelligenz die Probleme zu lösen seien, die der Mensch zur Zeit nicht gelöst bekommt.

Weitere Hoffnung setzte Kocher auf Kernfusion, Gentechnik & co.. Risiken oder gar ein Ende des Wachstums blendete er konsequent aus.

Die Krone setzte Kocher seinen abstrusen Theorien im Laufe der anschließenden Diskussion mit seiner These auf, dass Altruismus erblich bedingt sei und dass durch gezielte Genmanipulation die Menschheit zu mehr Altruismus zu bringen sei. Hiermit betrat er den Bereich der Eugenik und verließ den wissenschaftlich gesicherten Raum endgültig.

Ein fundierter Vortrag zu effektivem Altruismus wäre sicherlich spannend gewesen. Das, was Kocher präsentierte, hätte aber nie unter Beteiligung der AnStifter stattfinden dürfen. Ich bitte inständig um Entschuldigung.

Pressemitteilung vom 17.5.
„Deutliches Zeichen für Vielfalt – gegen Rassismus“

Rund 3.500 Menschen folgten am Sonntag, 17.5.2015 in Stuttgart dem Aufruf eines breiten bürgerschaftlichen Bündnisses, sich an einer Kundgebung für Vielfalt und gegen Rassismus zu beteiligen.

Anlass der Kundgebung war die am selben Tag stattfindende erste Demonstration der rechtspopulistischen Pegida in Stuttgart.
Der 1. Vorsitzende der Türkischen Gemeinde Deutschlands (TGB), Gökay Sofuoglu, eröffnete die Reihe der Redner. „Pegida darf keine Zukunft in dieser Stadt und in diesem Land haben“, sagte Sofuoglu. Er forderte die etablierten Parteien auf, sich stärker von der fremdenfeindlichen Pegida zu distanzieren. mehr…

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Kein Fußbreit!

Liebe Leut,

hätten Sie’s für möglich gehalten? Nach unserer großen Anti-Pegida-Kundgebung im Januar? Dass sich die Islamhasser mit ihrem offenen Rassismus wirklich noch einmal in Richtung Stuttgart aufmachen würden? Dass es noch einmal notwendig würde, ein deutliches Zeichen für Vielfalt und gegen Rassismus zu setzen?

Wahrscheinlich wollten wir es einfach nicht glauben. Seitdem Donnerstag bekannt wurde, dass Pegida diesmal nicht nur plant, nach Stuttgart zu kommen, sondern auch öffentlich dazu aufruft und auch noch einen prominenten Vertreter der Islamophobie eingeladen haben, organisieren wir eine Gegenkundgebung am

Sonntag, 17. Mai, 13:30 Uhr auf der
Querspange Stuttgart Termin auf Facebook

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Pressemitteilung vom 12. Mai 2015
Für Vielfalt – gegen Rassismus – gegen Pegida

Am Sonntag, den 17. Mai 2015, plant die islamfeindliche Pegida ihren zweiten Versuch, in Stuttgart aufzumarschieren. Um diesem ein deutliches Zeichen der Zivilgesellschaft entgegenzusetzen, mobilisiert ein breites Bündnis aus bisher 69 Organisationen zu einer Kundgebung für Vielfalt und gegen Rassismus am 17. Mai ab 13:30 Uhr auf der Querspange (Verlängerung der Eberhardstraße zwischen Tübinger Straße und Königstraße).

„Wir sehen nicht tatenlos zu, wie extreme rechte Kräfte ihre giftige Ideologie in der Gesellschaft verteilen. Wir sprechen diesen Leuten das Recht ab, Hass zu schüren auf unseren Straßen“, sagte Nikolaus Landgraf, der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Baden-Württemberg. “Respekt und Toleranz sind für den DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften Leitlinien in einer pluralistischen Gesellschaft.“ mehr…

Comunicato stampa del 4.5.2015
Giusi Nicolini (Lampedusa) riceve il premio della pace del 2015 a Stoccarda.

Stoccarda: Il premio della pace del movimento civico “Die AnStifter” di Stoccarda viene assegnato nel 2015 a Giuseppina Maria Nicolini, sindaco delle due isole mediterranee di Lampedusa e Linosa. Giusi Nicolini riceve questo riconoscimento per i suoi meriti, per le sue chiare parole di critica al comportamento indegno dell’Unione Europea nei confronti dei profughi ai suoi confini esterni, e per l’aiuto, dato in tutti i modi possibili, a quelli che sono riusciti a raggiungere le isole. mehr…

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Friedenspreis geht ins Mittelmeer

Liebe Leut,

Ihr, unser oder einfach nur der Stuttgarter Friedenspreis geht 2015 an Giusi Nicolini. Die Bürgermeisterin der Mittelmeerinseln Lampedusa und Linosa wollen wir damit für ihre klaren Worte zum menschenverachtenden Umgang der Friedensnobelpreisträger Europäischen Union mit Flüchtlingen und für die praktische Hilfe, die die Inseln den Ankommenden leisten, auszeichnen. Und natürlich wollen wir die Preisverleihung am 6. Dezember im Theaterhaus nutzen, um ein weithin sichtbares Zeichen für eine andere Flüchtlingspolitik zu setzen. mehr…