80 Jahre Bücherverbrennungen Die vhs Stuttgart und die Aktion 10. Mai laden ein zum offenen Künstlerwettbewerb

Am 10. Mai 1933 brannten in Deutschland die Scheiterhaufen – es war der sichtbarer Auftakt zu einem Prozess der systematischen Entrechtung und Vernichtung alles „Fremden“. mehr…

Enrico Pieri in Stuttgart – großes Presse-Echo

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STUTTGARTER ZEITUNG  (31.1.2013):  „Das SS-Massaker im italienischen Sant’ Anna di Stazzema 1944 wird die Justiz weiter beschäftigen. Gabriele Heinecke, die Anwältin eines Überlebenden, hat am Donnerstag bei der Generalstaatsanwaltschaft in Stuttgart Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens eingelegt.“ … mehr 

STUTTGARTER NACHRICHTEN (31.1.2013): „Die Stimmung vor dem Justizgebäude an der Olgastraße ist am Donnerstag aufgeheizt: Über hundert Demonstranten halten Transparente in die Luft, überall deutsch-italienisches Stimmengewirr, das in Applaus mündet, als Enrico Pieri den Vorplatz erreicht. „Grazie“, sagt er gerührt, als das Blitzlichtgewitter einsetzt, „ich bin ein einfacher Mann.“ Er ist am Vortag eigens aus Italien angereist, um mit seiner Anwältin Gabriele Heinecke bei der Generalstaatsanwaltschaft Beschwerde einzureichen.“   … mehr

SÜDWEST-PRESSE (1.2.2013) „“Wir klagen an“, stand auf den Plakaten der Demonstranten. Und auf italienisch: „Noi accusiamo“. Auf dem Hof des Oberlandesgerichts Stuttgart traten gestern 150 Menschen dafür ein, dass noch lebende Verantwortliche des Massakers von Sant Anna di Stazzema vor Gericht kommen.“ … mehr

SWR (31.1.2013): „Opfer will weitere Untersuchungen zu NS-Massaker“ … mehr und Video-Bericht in Landesschau aktuell (nicht mehr online)

KONTEXT (31.1.2013): „Enrico Pieri, einer der wenigen Überlebenden des SS-Massakers in Sant‘ Anna die Stazzema, will ein Gerichtsverfahren gegen die noch lebenden acht beschuldigten SS-Männer durchsetzen. Gabriele Heinecke, seine Anwältin, hat deshalb am Donnerstag Beschwerde gegen die Einstellung der Ermittlungen durch den Stuttgarter Oberstaatsanwalt Bernhard Häußler eingelegt. Obwohl die Entscheidung sogar vom italienischen Staatspräsident Giorgio Napolitano kritisiert worden war, wurde Pieri, der extra nach Stuttgart kam, weder von einem Repräsentanten der Landesregierung empfangen, noch von einem der Generalstaatsanwaltschaft.“  … mehr

Eigener Bericht folgt.                                                                                      Foto: Frasch

Wettern der Woche
Für Nazis wird guter Rat teurer

Am Abend des 27. Februar 1933 brennt in Berlin der Deutsche Reichstag – und der fliehende Holländer Marinus van der Lubbe wird als Brandstifter festgenommen. Ein Rätekommunist, wenn Sie wissen, was ich meine. Die laufen heute noch rum, mit rot-schwarzen Fahnen. Damals, in den Zwanziger Jahren, erkannten sie früh, daß die Partei, die Partei nicht immer recht hat – eine Erkenntnis, die sich leider nicht besonders durchgesetzt hat. Der Reichstagsanzünder van der Lubbe jedenfalls handelte nicht im Auftrag einer Partei, und „der“ schon gar nicht, sondern ähnlich wie Georg Elser, Hitlerattentäter und unser Mann in München, eigensinnig und eigenverantwortlich. Der Widerstand gegen den aufkommenden Naziterrors war’s bei dem einen, beim anderen die Gewißheit: Hitler bedeutet Krieg.

„Wer nichts erwartet, wird auch nicht enttäuscht“ – mit dieser Lebensweisheit sah meine Omi Glimbzsch in Zittau dem Sozialismus entgegen, nachdem vorüber war, was niemand gewußt haben wollte und bei dem niemand dabei gewesen war. Nach 45 konnten man in die Hände spucken, es war so um die Stunde Null herum. Auschwitz war befreit, und viele beklagen die Niederlage je heute noch – und mit ihr den Verlust von Rittergütern, Schlössern in Böhmen und Mähren und den Kolonien in Afrika. Ebenso viele wollen auf Teufel komm’ raus von dem ganzen Gepretzte nischt mehr hörn und suchen ihre letzte Ruhe im Dschungelcamp. Unterdessen ziehn jodelnd die neuen Nazis durch Wald und Feld, reparieren nicht nur in Thüringen auf verlotterten Spielplätzen Kinderschaukeln, besorgen neuen Sand für die Sandkästen – und wenn’s glatt ist, für den Fußgängerüberweg in Zittau, weil der Kommune das Kleingeld fehlt. Was an Sand übrig bleibt, ist für die Augen. So ist allen geholfen.

Rechtzeitig zum Holocaust-Gedenktag wird so mancher Beratungsstelle gegen Rechtsradikalismus der Haushalt gekürzt – guter Rat ist eben doch zu teuer. Um bei der Stunde Null anzufangen – Sorry, 45 war keine Zäsur. Denn das NS-Regime verdankte seine Legitimität keineswegs nur der Gewalt, sondern mindestens ebenso der Bereitschaft den vielen Deutschen, aus Unachtsamkeit, Gleichgültigkeit, sozialem Eigennutz und politischer Selbstgerechtigkeit den Kopf in den Sand zu stecken.

Nein, schlaft nicht, während die Ordner der Welt geschäftigt sind!
Seid mißtrauisch gegen die Macht, die sie vorgeben für euch erwerben zu müssen! Wacht darüber, daß eure Herzen nicht leer sind, wenn mit der Leere eurer Herzen gerechnet wird! Tut das Unnütze, singt die Lieder, die man aus eurem Mund nicht erwartet! Seid unbequem, seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt! (Günter Eich: Träume, 1950).

Roland Ostertag
Wasser in der Stadt – Konzepte für ein schöneres Stuttgart

WasserInDerStadt

10 Euro
Peter-Grohmann-Verlag
ISBN 978-3-927340-94-7

Israel kritisieren – oder lieber nicht?

„Antisemitische und nicht-antisemitische Israelkritik – zur Problematik der Unterscheidung“: Diskussion mit Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber: So, 3. Februar 2013,18:30 h, Gemeindesaal Israelitische Religionsgemeinschaft, Hospitalstr.. 36, Stuttgart . Anmeldung: www.irgw.de, Tele0711.228360. Bitte Ausweis mitbringen.

Das Programm kann unter www.gedenkstaetten-bw.de heruntergeladen werden.

Die Abschiebungen von Sinti und Roma gehen weiter.

Das Innenministerium von Baden-Württemberg hat uns allerdings gebeten, klarzustellen, dass sich der baden-württembergische Winterabschiebestopp doch nur auf Familien mit minderjährigen Kindern bezieht. Erwachsene Einzelpersonen können weiter abgeschoben werden. Für den 1. Februar ist eine weitere Sammelabschiebung ab Baden-Airpark Karlsruhe vorgesehen. Nach unserer Kenntnis sind die Abgeschobenen in ihren Herkunftsländern nicht vor Verfolgung sicher, die soziale und medizinische Versorgung ist unter aller Sau – (im Sinne von Helmut Schmidt: Sagen, was ist). mehr…

Solidarität mit den Opfern des Massakers von Sant'Anna di Stazzema

SAMSTAG, 26.1., 18:00 FRIEDENSKIRCHE STUTTGART, SCHUBARTSTRASSE 12 KONZERT UND LESUNG für Solidarität mit den Opfern des Massakers von Sant’Anna di Stazzema gegen die Einstellung des Ermittlungsverfahrens durch Oberstaatsanwalt Häußler mehr…

Antifaschistische Praxis

Sa, 26. Januar 2013, 20 h: Spuren der Erinnerung, Spuren des Lebens
Theater im Schlosskeller, Schlossgartenstr. 3/1, 72622 Nürtingen: Tanzdialog – das getanzte Wort, der gesprochene Klang und der tönende Tanz. Die beteiligten Künstler/innen mit und ohne Handicap suchen die Spuren der verlorenen Leben – der Verfolgung, der Ausgrenzung, des Todes in Grafeneck und Hadamar – und machen sich auf die Suche nach den Spuren des Lebens morgen.
Inklusion – als raus aus den „behinderten Sonderwelten“, rein ins ganz normale Vergnügen, ins Theater des Lebens: Mit Laura Brückmann und Gitte Wax, Tanz, Peter Grohmann, Sprecher und Lyriker, Birgit Maier-Dermann und Rainer Brückmann, Musik. T 07022 – 94 64 150. Eine Gemeinschaftsproduktion von:
Bürgerprojekt Die AnStifter – www.die­anstifter.de und ILAN – Inclusion­Life­Art­Network –

Entschuldigung

Abschiebungen: Das Innenministerium von Baden-Württemberg hat uns gebeten, klarzustellen, dass sich der baden-württembergische Winterabschiebestopp doch nur auf Familien mit minderjährigen Kindern bezieht. Erwachsene Einzelpersonen sind ausgenommen. Für den 1.2. ist eine weitere „Sammelabschiebung“ ab Baden-Airpark Karlsruhe vorgesehen.
Anmerkung: Zum Tag der Menschenrechte sind vorerst keine Abschiebungen geplant.

Lesung und musikalische Unrahmung in Solidarität mit den Opfern des Massakers von Sant'Anna di Stazzema – gegen die Einstellung des Ermittlungsverfahrens durch Oberstaatsanwalt Häußler

SAMSTAG, 26.1., 18:00 FRIEDENSKIRCHE STUTTGART, SCHUBARTSTRASSE 12 Lesung und musikalische Unrahmung in Solidarität mit den Opfern des Massakers von Sant’Anna di Stazzema – gegen die Einstellung des Ermittlungsverfahrens durch Oberstaatsanwalt Häußler mehr…

Unverhältnismäßig und abschreckend
Dresdner Urteil gegen Demonstrierenden

Presseinformation im Namen der „Untersuchungskommission 19. Februar“

http://www.grundrechtekomitee.de/node/541

Das Schöffengericht des Amtsgerichtes Dresden hat am Mittwoch, 16. Januar 2013, einen 36-jährigen Berliner wegen Körperverletzung, besonders schwerem Landfriedensbruch und Beleidigung zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten ohne Bewährung verurteilt. mehr…

Donnerstag 31.1. Enrico Pieri, Überlebender des Massakers in Sant’Anna, zu Besuch in Stuttgart!

Donnerstag 31. Januar

08:30 Uhr: Rathaus Stuttgart: Empfang durch Bürgermeister Werner Wölfle

13.30 Uhr Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart, Olgastr 2 ( Gebäude des Oberlandesgerichtes OLG):

Übergabe der Beschwerdebegründung durch Gabriele Heinecke (Rechtsanwältin) und  Enrico Pieri (Nebenkläger) an die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart.

Es ergeht von verschiedenen Seiten der Aufruf, Enrico Pieri zu begleiten und ihm zu zeigen, dass er nicht alleine ist (in der Form eines stillen Protests, Treffpunkt um kurz vor 13.30 Uhr vor dem OLG, Olgastr. 2).

Ziel der Beschwerde ist es, entgegen der Einstellung der Ermittlungen, eine Anklage gegen die noch lebenden, z.T. in Italien bereits rechtskräftig verurteilten, Täter zu erzwingen.

14.30 Uhr Württembergischer Kunstverein, Stauffenbergstraße (am Schloßplatz) Pressekonferenz mit Enrico Pieri, Gabriele Heinecke und einem Vertreter von Sant’Anna. Gäste sind willkommen!

17.00-18.00 Uhr Sondersendung des Freien Radios Stuttgart über die Solidaritätsfahrt und eine erste Auswertung des Tages

19.00 Uhr –  Einladung an Enrico Pieri vom Verein „Gegen Vergessen- Für Demokratie“, Regionalverband Baden-Württemberg

Konzert und Lesung am Sa. 26.1.2013 in der Friedenskirche
In Solidarität mit den Opfern des Massakers von Sant’Anna- gegen die Einstellung des Ermittlungsverfahrens durch Oberstaatsanwalt Häußler!

Ein Konzert mit Lesung, den Opfern von Sant’Anna gewidmet
Dem Gedenken der Opfer war dieser Abend am 26.1. in der Friedenskirche in Stuttgart gewidmet, der Opfer des Massakers von Sant’Anna di Stazzema, begangen am 12.August 1944 von der deutschen Waffen-SS und italienischen Faschisten an ‚Zivilisten‘, also an Familien, Frauen, Kindern bis zum Baby von wenigen Wochen. Und der empörenden Behandlung der juristischen Aufarbeitung durch Oberstaatsanwalt Häußler, bei dessen Namensnennung sich die Finger beim Schreiben fast sträuben, und der ein Ermittlungsverfahren, das vor Gericht enden würde, einstellen ließ.
Weit über hundert Menschen waren gekommen, um die Musikerinnen Rike Kohlhepp (v) und Barbara Brauckmann (vc) zu hören, deren eindringliches, emotionales Spiel die rezitierten Texte (Annette Wanner und Lino Ciriello) in ihrer Bedeutsamkeit hervorhob, kontrastierte und verstärkte.
Während nach den einführenden Worten von Eberhard Frasch zum Anlass des Abends die wunderbar verflochtenen Inventionen J. S. Bachs in den seligen Raum musikalischer Schönheit entführten, holte der erste Text die Zuhörer brutal auf den Boden, ja in die Hölle einer grauenhaften Realität zurück.
Totenstille herrschte beim Augenzeugenbericht des Don Giuseppe Vangelisti, kaum erträglich waren die entsetzlichen Tatsachen dieser Schlächterei, fast wie eine Erlösung setzten endlich Violine und Cello ein, die aber mit atonalen Versprengungen (Jörg Widmann) den verstörenden Eindruck der soeben gehörten Worte, mit ihrer Zerrissenheit den Schmerz noch vertieften. Gewiss waren viele wie ich den Tränen nahe.
Was nun folgte, war eine dreifach gestaffelte Gegenüberstellung von Textauszügen aus der ‚Presseerklärung zur Einstellungsverfügung‘ Häußlers einerseits, kalt und schneidend von der Empore herunter gesprochen (Annette Wanner), und Zitaten aus einer Rede Otto Schilys in Sant’Anna, der Analyse „Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg“ des Historikers Carlo Gentile und Auszüge aus Briefen von Überlebenden andererseits, jeweils musikalisch eingebettet in den tröstlichen J. S. Bach, den erregenden Bohuslav Martinu, und zum Ende einen Choral von Béla Bartók (auch er ein Opfer des Faschismus), dessen Selbsteinschätzung „Meine eigentliche Idee .. ist die Verbrüderung der Völker ..Dieser Idee versuche ich .. in meiner Musik zu dienen“ – präsent in der Musik – dem Abend einen hoffnungsvollen Abschluss gab.
Die grenzüberschreitende Verbindung der Opfer im Leid am Beispiel des Berichts eines Überlebenden (Enio Mancini, Sant’Anna) und dem Brief des deutschen Friedrich Schlotterbeck, Stuttgart, führte nach Deutschland, das sowieso dauernd gegenwärtig blieb, in unsere Gegenwart zurück, wo solche Untaten sich wiederholen, weltweit. Und wo es gilt, sich für Versöhnung und – ja -auch Verbrüderung! einzusetzen, wenn der Begriff auch schon Patina angesetzt hat.
Diesen zutiefst menschlichen Regungen steht die Justiz gegenüber, die für Gerechtigkeit, für die Durchsetzung des Rechts sorgen soll, und dabei an Paragraphen gebunden ist, die allerdings auszulegen sind. Und wie das in diesem Fall geschah, ist das Zweite Erschütternde nach dem Massenmord selbst.
Alles feinsinnige, ja haarspalterische juristische Geklügel kann, darf nicht die Augen verschließen vor den Tatsachen, dass in Sant’Anna Frauen und Kinder in einem Akt barbarischen Massenmords abgeschlachtet wurden. Ein Gesetz, das die Mörder straffrei, ja sogar von einer Anklage vor Gericht freistellt, kann nur unmenschlich genannt werden: Ein Gesetz der Mörder, der Täter und ihrer Helfershelfer (hätten die Opfer solch ein Gesetz gemacht?).
Und eine deutsche Staatsanwaltschaft, die ein solches Gesetz mehr als bereitwillig anwendet, sich bestenfalls hinter ihm versteckt, muss konsequenterweise eine unmenschliche genannt werden.
Ein herzlicher Dank allen, die diesen Abend mitgestaltet haben, und Herrn Pfarrer Bofinger für die Öffnung der Kirche.
Die Musikstücke und rezitierten Texte samt Fundstellen im Anhang.
Thomas Renkenberger

Film „Sant’Anna- um nicht zu vergessen“ am 18.1. um 18.30 Uhr im Bischof-Moser-Haus

Während der Protest gegen das Milliardengrab S21 spitzfindig verfolgt wird, gehen Mörder der Waffen-SS straflos aus. Sie werden bei uns noch nicht einmal vor Gericht gestellt, nachdem OStA Häußler letzten Oktober das Ermittlungsverfahren zum Massaker der Waffen-SS 1944 in Italien eingestellt hat. Dagegen erhebt sich unsere Empörung. Die Anstifter-Gruppe ‚Sant’Anna di Stazzema’ lädt zu folgender Veranstaltung ein:
Film „Sant’Anna – um nicht zu vergessen“ von Alvaro Bizzarri.
Freitag, 18.1.2013 ab 18:30 Uhr
(Einführung, ab 19:00 Uhr Film)
Der Film zeigt die Geschichte des Massakers, Versöhnungsaktionen sowie den Prozess von La Spezia gegen die Waffen-SS.
Bischof-Moser-Haus, Wagnerstraße 45, Stuttgart (Bohnenviertel)

Die Gegner einfach niederfahren ….

Es gibt eine Facebook-Gruppe, die sich Pro Stuttgart 21 – Spritzt die Hippies weg nennt. In der Selbstbeschreibung heißt es: „Schluss mit dem linksradikalen Querulantentum! Für erbarmungsloses Durchgreifen und lange Haftstrafen für alle Baubehinderer/gewalttätige, militante Demonstranten! Für einen Rechtsstaat ohne militantes Querulantentum!“
Dem Stuttgart CDU-Stadtrat Philipp Hill gefiel diese Seite – bis vor kurzem. Philipp Hill outete sich nicht nur als Fan der Hippie-Wegspritzer, er kommentierte auch noch:
Hill schrieb: „Frage an die Gruppe:“ (…spritzt die Hippies weg): „Mich macht die Aggressivität mit der ich zunehmend umgeben bin (PS, Bauzaun, Sitzblockaden, Castor, usw. usw. selbst aggressiv. Ich glaube, wenn mir einer vor das Auto sitzt dann fahre ich den um. Geht es euch auch so?“
Die Stuttgarter CDU-Fraktion soll Hill am 16.1.2013 gebeten haben, sich von seiner damaligen Äußerung vorsichtshalber zu distanzieren und sich unter Umständen auch zu entschuldigen. Aus Kreisen der Christdemokraten wird das dementiert. „Das sind doch alles alte Hüte“, hieß es dazu.

Häußler, OStA, und die Gerechtigkeit

Während der Protest gegen das Milliardengrab S21 spitzfindig verfolgt wird, gehen Mörder der Waffen-SS straflos aus. Sie werden bei uns noch nicht einmal vor Gericht gestellt, nachdem OStA Häußler letzten Oktober das Ermittlungs- verfahren zum Massaker der Waffen-SS 1944 in Italien eingestellt hat. Dagegen erhebt sich unsere Empörung. Die AnStifter-Gruppe ‚Sant’Anna di Stazzema‘ lädt zu folgenaden Veranstaltungen ein: mehr…

Politischer Aschermittwoch

Veranstaltungstyp Kabarett
Organisation/Veranstalter Die AnStifter
Website www.die-anstifter.de
Datum Mi, 13. Feb 2013
Uhrzeit 20 h
Ort Theaterhaus Stuttgarr
Terminbeschreibung Grohmann im Doppelpack – die Schnodderschnauze und der Minnesänger mit Akkordeon – eine gefürchtete Formation, peinlich, politisch, poetisch mit erfrischenden Albernheiten und Gemeinheiten – Lieder, Gedichte, Geschichte und Grohmanns Aschermittwochs-Abrechnung.
Peter und Ingo Grohmann? Die kennen wir, da kann man sich die Fasnet schenken.

Broders Augsteine

Das hab’ ich mir doch gleich gedacht, als ich mal wieder dieses hochgekochte Donnerwetter sah: Antisemit schlägt Semiten, Pro-Semit schlägt zurück. Da ist Krieg im Lande, da verhungern Kinder, da ersaufen Menschen im Mittelmeer, da brennt die Welt – wir aber albern im Oberstübchen munter vor uns hin, gefräßig auf alles, was nach Antisemitismus klingt. Henryk, mein guter Broder aus alten Zeiten, aufsässig und provokativ gegen Dummheit und Dünkel im Land, hat eine linke Gerade gelandet gegen Augsteins Jakob: Voll aufs Auge. Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Klügste im deutschen Land? Der Jakob sei einer, der „propagandistisch die nächste Endlösung der Judenfrage“ vorbereite, wetterte Bruder Broder gegen Bruder Augstein und gab noch ein Freibier drauf, indem er Augstein mit Julius Streicher verglich.

Mit derlei Spielchen und Sprüchlein kommt man rasch ins Gerede – das ist gewollt. Schlagzeilen machen, hinter denen dann die gesamte Medienwelt herhechelt. Da vergisst man die täglichen Sauereien des Systems, da übersieht man gern die Menschen, die im Stacheldraht hängen, weil wir sie nicht reinlassen, das bleibt kein Blick auf die todkranken Flüchtlingskinder in Syrien. Semitismus ist gefragt – und Antisemitismus. Wie trefflich läßt sich da lästern. Broder entschuldigte sich am letzten Sabbat: Augstein sei weder ein kleiner noch ein großer Streicher und nur für das verantwortlich, er heute mache, meinte Henryk – und nicht für das, was er in einem anderen Leben möglicherweise gemacht oder nicht gemacht hätte. Ach.
Peter Grohmann (sonntag aktuell, 13.1.2013)

Wettern der Woche
Irren

„…daß diese Furcht zu irren schon der Irrtum selbst ist“: Welche Weisheit leuchtet doch aus diesem Zitat des Meisters, das in verheißungsvollem Blau am Stuttgarter Hauptbahnhof prangt und eine neue Zeit einzuläuten scheint.
In der Einleitung zur Phänomenologie des Geistes meint unser Stuttgarter G.W.F. Hegel, daß es weniger die Furcht vor dem Irrtum als die Furcht vor der Wahrheit ist, die die Absolutisten ins ewige Beharren und so in die Verderbnis treibt. mehr…

Rassisten in Deutschland

Das Syndrom des «verleugnenden Verdrängens» der rassistischen Verbrechen der Nazis betrifft die kollektive Bewusstseinslage der Deutschen nach 1945 sowohl in der DDR als auch in der BRD. Rassisten und ihre Vorstellungen über eine Ungleichwertigkeit der Menschen verschwanden weitgehend aus der Öffentlichkeit, wucherten aber, auf allen gesellschaftlichen Ebenen der Alltagskultur und in Institutionen, bis in die Gegenwart hinein fort. mehr…