Archiv der Kategorie: 100 Jahre Erster Weltkrieg: Die Waffen nieder! Jetzt!

Herfried Münkler, der Anti-Pazifist

Der AnStifter Philippe Ressing schreibt auf seinem Blog Medienfresser über den Politikprofessor Herfried Münkler und dessen positive Haltung zu deutscher Kriegsbeteiligung und Dronen-Einsätzen. Aktueller Höhepunkt ist ein langes Interview in der Stuttgarter Zeitung, in dem Münkler sagt: „Dronen zu ächten, wäre absurd.“

Philippe Ressing kritisiert in seinem Artikel „Herfried Münkler – Germans to the front!“ die Argumentation Münklers und weist auf die Gefahren hin, die davon ausgehen:

Aktuell vesucht er Gegner der Flugdrohnen als „Stechschrittpazifisten“ (Stuttgarter Zeitung, 15. Juli 2014) zu dikreditierten. Er nutzt dabei die klassischen Tricks der Feind-Propaganda: Gegner lächerlich machen und moralisch abwerten. Wie wär´s mit ‚Friedens-Ajatollahs‘, ‚Fundi Pazifisten‘ oder ‚Anti-Kriegs-Hetzer‘?  
(…)

Unbekümmert von geschichtlichen Katastrophen werkelt die politische Jeunesse Dorée in Berlin an neuen Instrumenten, die im schlimmsten Fall einen erneuten „Griff zur Weltmacht“ heraufbeschwören könnten. Währenddessen steigt in den Ländern der Europäischen Union die Abneigung gegen die Dominanz Deutschlands. Und wir? Merken wieder mal nix! Hauptsache: „Wir sind Weltmeister“. Da fällt man beim Public-TV unangenehm auf, wenn die Nationalhymne nicht mitgesungen wird.

Albrecht Müller von den Nachdenkseiten behauptet sogar, dass manche Professoren Lobbyisten und Ideologen seien, denen der Titel entzogen werden und die Pension gekürzt werden sollte: „Bei Raffelhüschen, Sinn, Münkler und ähnlichen PR-Professoren sollte die Möglichkeit bestehen, Professorentitel und –gehalt zu entziehen“

Die Waffen nieder! Jetzt! – Plakatwettbewerb

ZeichenIn dem Wunsch, die Wahrnehmung der Themen Erster Weltkrieg, Krieg und Frieden allgemein, Gerechtigkeit, Solidarität und Zivilcourage zu verbessern, schreibt das Bündnis „100 Jahre Erster Weltkrieg: Die Waffen nieder! Jetzt!“ einen Plakatwettbewerb aus.

Gesucht werden Entwürfe, die den Ersten Weltkrieg als zivilisatorische Zäsur, Krieg und Frieden, Rüstungsproduktion und Abrüstung thematisieren: Toleranz. Frieden. Gerechtigkeit. Solidarität. Gegen Hass. Gegen Gewalt. Gegen Gleichgültigkeit.
Die grafischen Ideen sollen in Form eines hochformatigen DIN A1-Plakats umgesetzt werden. Die künstlerischen Stilmittel, vom Piktogramm bis zur Bildgeschichte, sind den Teilnehmenden überlassen.

Details gibt es auf der Seite der Initiative „Die Waffen nieder! Jetzt!“: Plakatwettbewerb. Der Einsendeschluß ist am 31. Mai 2014.

Vor vier Jahren haben die AnStifter einen internationalen Plakatwettbewerb zum Thema Zivilcourage durchgeführt. Zur Inspiration haben wir eine Auswahl der Einsendungen online gestellt.

100 Jahre Erster Weltkrieg
Die Waffen nieder! Jetzt!

Im August 2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal. Er wird für immer als Krieg der furchtbaren Stellungskämpfe in den Schützengräben in Erinnerung bleiben. Zum ersten Mal wurde Krieg in der Luft geführt, Panzer und Massenvernichtungswaffen wie Senfgas eingesetzt. 17 Millionen Menschen verloren in den vier Kriegsjahren ihr Leben. Unzählige wurden traumatisiert – mit schwerwiegenden Auswirkungen auf nachfolgende Generationen.

Zwischen dem 28. Juni, dem Jahrestag des Attentats in Sarajewo und Anfang August soll mit kritischem Blick des Ersten Weltkriegs gedacht werden. Das Stuttgarter Netzwerk „100 Jahre Erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!“ möchte durch verschiedene Aktionen und Veranstaltungen Denkanstöße liefern und nach Konsequenzen fragen für eine Friedenspolitik im Zeitalter der Globalisierung.

Das Netzwerk ruft die Zivilgesellschaft, Friedensbewegung, Eine Welt Bewegung, Gewerkschaften, Kirchengemeinden, Schulklassen etc. auf, sich mit Veranstaltungsideen zu beteiligen!

Krieg – Rüstung – Militär: 1914 – 2014

Damals hatten Pazifisten/innen und Antimilitaristen/innen vor dem Krieg gewarnt. Heute ist es unsere Aufgabe darauf hinzuweisen, dass die konventionelle und atomare Aufrüstung unvermindert weitergeht. Deutschland ist weltweit drittgrößter Waffenexporteur. Unter dem Vorwand humanitärer Hilfe wird Krieg um Rohstoffe geführt Die Bundeswehr wurde dafür zu einer Armee im Einsatz umgebaut. Die Schwelle für bewaffnete Aggressionen sinkt durch Kampfdrohnen und andere moderne Waffen.

In unserem Musterländle produzieren zahlreiche Unternehmen Waffen und Rüstungsgüter für alle Kriegsregionen der Welt. Von Stuttgart-Vahingen und –Möhringen aus werden u.a. US-Spezialeinsätze wie gezielte Tötungen durch Drohnen in Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten befehligt.

Frieden schaffen bedeutet heute weltweit: den Abbau von Ungleichheit, Armut und Hunger, den Ausbau solidarischer Wirtschaftsbeziehungen, die Eindämmung der Klimakatastrophe, die Entwicklung friedlicher Konfliktlösungsstrategien und konsequente Abrüstung.

Geschichte befragen – Frieden schaffen – Mitmachen!

Mit den Aktionen im Gedenkjahr 2014 wollen wir die Geschichte befragen und eine Brücke schlagen zu gegenwärtigen Herausforderungen.

Das Netzwerk braucht Ihre und Eure Initiative, damit in Stuttgart viele Denk-Orte geschaffen und Friedensstrategien gefunden werden! Mit Schulklassen Projektwochen gestalten, mit der Betriebsgruppe eine Diskussion führen, im Nachbarschaftscafé eine Lesung veranstalten… Wir freuen uns über Ihre und Eure Ideen!

Erstunterzeichner (Stand: 20. November 2013)

Die AnStifter, DFG-VK Baden-Württemberg, Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, IPPNW Stuttgart, Galerie Zukunftslabor, Stuttgart Open Fair

Kontakt
DFG-VK Baden-Württemberg, Roland Blach, ba-wue@dfg-vk.de
Die AnStifter, Fritz Mielert, mielert@die-anstifter.de