Archiv der Kategorie: Termine

Dr. Boris Wandruszka
Der Gilgamensch-Komplex – Die Stadt als Manifestation der Grundsituation des Menschen in der Welt – eine philosophisch-anthropologische Betrachtung

Samstag 24. März 2012, 10.30h, Hegelhaus

Schon die Frage zu beantworten, was eine Stadt ist, fällt nicht gerade leicht. Doch noch schwerer ist es, darauf eine Antwort zu geben, warum der Mensch überhaupt in Städten lebt und wann und warum Städte entstanden sind? Freilich kann es sich nicht um eine einzige Ursache handeln, vielmehr stehen hinter dem Phänomen „Stadt“ eine Fülle von geografischen, biologischen, anthropologischen, psychosozialen, kulturellen und geistig-religiösen Bedingungen. Auch gab es immer Bewegungen hinein in die Stadt und hinaus aus der Stadt, Landflucht, Stadtflucht, Zeichen der Freiheit und der Enge, des Schutzes und der Befreiung.

Diesen verschiedenen Aspekten soll am beispielhaften Mythos von König Gilgamesch nachgegangen werden. Gilgamesch nämlich gründete die „erste“ Stadt der Welt in Sumer – als Ersatz für den Verlust seiner Unsterblichkeit. Könnte das nicht bedeuten, dass Kultur sich im Grunde überhaupt dem Tod verdankt, als (vergeblicher?) Versuch, den Tod zu ertragen, ihn zu überbieten?

Boris Wandruszka studierte Medizin und Philosophie; er ist Arzt und Psychotherapeut mit eigener Praxis in Stuttgart. – Buchveröffentlichungen: „Der Traum und sein Ursprung – eine neue Anthropologie des Unbewussten“ (2008), „Philosophie des Leidens – zur Seinsstruktur des pathischen Lebens“ (2009).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Frank Ackermann
Philosophischer Stadtspaziergang – Auf den Spuren von Hegel, Hölderlin, Schiller und Schelling

Donnerstag 15. März 2012, 16.30 –18.30h

Es ist bekannt, dass Hegel, der berühmteste Sohn Stuttgarts, bis zu seinem Studium am Tübinger Stift in seiner Geburtsstadt lebte. Weniger bekannt ist, dass auch seine Jugend- und Studienfreunde Schelling und Hölderlin häufig in Stuttgart waren. So wohnte Schelling eine Zeitlang direkt hinter dem Hegelhaus, wo Hölderlin ihn besuchte, der dann später längere Zeit in der heutigen Königstraße wohnte und hier seine dichterisch fruchtbarste Periode erlebte.

Wir beginnen am Hegelhaus diesen Stadtspaziergang und kommen dabei auch den Orten vorbei, wo einstmals Schiller und Goethe wohnten, am Sterbehaus Schubarts und am Geburtshaus von Gustav Schwab.

Zum Abschluss gibt es im Gewölbekeller des Hegelhauses für jeden Teilnehmer ein Glas Hegel-Wein.

Frank Ackermann, der diesen historischen Rundgang leitet und konzipiert hat, studierte Philosophie und Germanistik, organisiert das „Philosophische Café der AnStifter im Hegelhaus“ und initiierte die Reihe „Hölderlin zu Besuch bei Hegel“.

Dauer des Rundgangs: etwa 1,5 Stunden, Teilnahmegebühr: 10 Euro

Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich im Hegelhaus: Tel. 0711-216 96410

 

 

Rüdiger Vaas
Zufall und Notwendigkeit – Vom Urgrund der Welt zu den Grenzen der Vernunft

Samstag 10. März 2012, 10.30h, Hegelhaus

Warum ist etwas und nicht vielmehr nichts? Warum ist die Welt so, wie sie ist? Folgt alles ehernen Gesetzen, auch der menschliche Wille, gibt es einen geheimen Plan des Universums, oder regiert blanke, absurde Zufälligkeit? Diese Fragen sind uralt und Gegenstand unzähliger philosophischer und theologischer Reflexionen. Die moderne Naturwissenschaft erforscht inzwischen ebenfalls dieses Thema: Chaos und Ordnung, Quantensprünge und würfelnde Götter, Urknall und Paralleluniversen sowie die Suche nach einer „Weltformel“. Und Mathematiker stießen auf die seltsame Zahl Omega, die so zufällig und informationsreich ist, dass sie niemand kennt…

Rüdiger Vaas (siehe auch 3. März) ist Philosoph und Wissenschaftsredakteur; zum Thema hat er diverse Artikel veröffentlich, so im „blauen reiter – Journal für Philosophie“ den Beitrag  „Viel Lärm um Nichts“, außerdem das Buch „Hawkings Kosmos einfach erklärt“ (Kosmos-Verlag 2011).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Rüdiger Vaas
Hat Gott den Urknall gezündet? – Moderne Kosmologie und die Frage nach der Schöpfung

Samstag 3. März 2012, 10.30h, Hegelhaus

Bei dem Astrophysiker Robert Jastrow heißt es: „Für einen Wissenschaftler, der in seinem Glauben an die Macht der Vernunft lebte, endet die Geschichte wie ein böser Traum. Er vermaß die Gebirge des Nichtwissens, er schickt sich an, den höchsten Gipfel zu erklimmen; und wenn er sich über den letzten Felsvorsprung emporarbeitet, wird er von einer Schar Theologen begrüßt, die hier schon seit Jahrhunderten sitzen.“ – Hingegen hat der berühmte Kosmologe Stephen Hawking in seinem neuesten Buch  betont, „dass der Anfang des Universums von den Gesetzen der Wissenschaft bestimmt wurde und nicht von irgendeinem Gott angestoßen werden musste.“ Wie haltbar ist diese Argumentation? Kann Kosmologie den Schöpfungsglauben widerlegen? Und warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?

Rüdiger Vaas (siehe auch 10. März) ist Philosoph sowie Astronomie- und Physik-Redakteur des populären Monatsmagazins „bild der wissenschaft“; zum Thema hat er zuletzt einen Fachbeitrag im Buch „Zukunftsperspektiven im theologisch-naturwissenschaftlichen Dialog“ (2011) veröffentlicht sowie das Buch „Hawkings Kosmos einfach erklärt“ (Kosmos-Verlag 2011).

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

 

Frank Ackermann
Kants moralischer Beweis vom Dasein Gottes

Samstag 25. Februar 2012, 10.30h, Hegelhaus

Selbst in der philosophischen Fachliteratur wird die seltsame Ansicht verbreitet, Kant habe die Beweise vom Dasein Gottes radikal kritisiert und ein für allemal liquidiert, so dass sie nur noch ein historisches Interesse hätten. Aber Kants Kritik richtete sich nur gegen die Gottesbeweise der theoretischen Metaphysik. An ihre Stelle setzte er einen praktischen, einen „moralischen Beweis vom Dasein Gottes“. Dieser gehört nicht nur zu Kants größten Leistungen, er ist auch viel besser als die Beweise der klassischen Metaphysik. Und schließlich hat er den Vorteil, dass er unwiderlegbar ist.

 Frank Ackermann studierte Philosophie und Germanistik und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“. – Letzte Buchveröffentlichungen: „Schiller als Schüler“ (2009), „Schwabenstreiche“ (2010), „Kant – 100 Gedanken und Aussprüche“ (2011), „Hegel: Das Leben Jesu“ (2011).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Prof. Roland Ostertag
Stuttgart – Stadt im Spiegel. Vorschläge zur Stadtentwicklung

Samstag 18. Februar 2012, 10.30h, Hegelhaus

Städte waren begehbares Gedächtnis, waren Lesebücher, sie sprachen mit und zu uns. Diese Qualität verlieren sie. Denn die Stadt ist stets der Vollzugsbeamte der Epochenstimmung: Heute werden sie sprach-, namen-, charakterlos, ähnlicher. Kann diese Entwicklung gestoppt werden?

Stadtplanung fängt vor der Stadtplanung an. Unsere Stadt bleibt weit hinter ihrem Potential zurück. Ist so Stuttgart wieder Spiegel der Welt?

Der Architekt Roland Ostertag war Ordinarius an der TU Braunschweig und der Präsident der Bundesarchitektenkammer. – Zahlreiche Preise, Ausstellungen, Bücher und sonstige Veröffentlichungen.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

 

Frank Ackermann
Führung durch das Hegelhaus

Donnerstag 16. Februar 2012, 16.30h

Hegels Geburtshaus ist schon insofern bemerkenswert, als es das älteste erhaltene Wohnhaus Stuttgarts ist. Im Erdgeschoss des Museums gibt es eine kleine Ausstellung „Stuttgart zur Zeit Hegels 1770 – 1831“. Das 1. und 2. Obergeschoß bieten in sechs Räumen Exponate zu Leben und Werk des Philosophen.

Durch diese Führung werden die unterschiedlichen Exponate in einen Gesamtzusammenhang gestellt; die  einzelnen Lebensstationen Hegels runden sich zu einem allgemeinen und fasslichen Bild seiner Persönlichkeit.

 Frank Ackermann studierte Philosophie und Germanistik und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“.

 Dauer der Führung: etwa 1 Stunde, Teilnahmegebühr: 5 Euro

Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich im Hegelhaus: Tel. 0711-216 96410

Dr. Michael Kienzle
Die Stadt und die Kultur

Samstag 11. Februar 2012, 10.30h, Hegelhaus

Michael Kienzle möchte heute im Hegelhaus eine Debatte anzetteln zu dem prekären Verhältnis zwischen Kultur und Stadt. Denn dieses Verhältnis ist nicht so harmonisch, wie beide gerne vollmundig behaupten. Vielmehr wird es recht und schlecht zusammengehalten durch widersprüchliche Ansprüche, gegenseitiges Misstrauen, große Hoffnungen, versuchte Vereinnahmungen und, ganz wichtig, durch den Kampf um Subventionen! Seine Thesen wird Kienzle mit Belegen aus seinem kulturpolitischen Nähkästlein illustrieren.

Michael Kienzle ist Germanist, Mitglied der Grünen-Fraktion des Stuttgarter Gemeinderats und Vorstand der „Stiftung Geißstraße 7“.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Frank Ackermann
Was ist eigentlich „der Staat“?

Samstag 28. Januar 2012, 10.30h, Hegelhaus

Viele, vielleicht die meisten schimpfen über den Staat und verbinden mit ihm Finanzamt, Polizei, Behördenunfug, Ämterwahnsinn u. dergl. Andrerseits gibt es die Floskel: „Wir alle sind der Staat.“ Ein anderes Extrem bildet Hegel, der den Staat bestimmte als „die Wirklichkeit der sittlichen Idee“. Was also ist dies – „der Staat“?
Ich gebe eine allgemeine Begriffsbestimmung des Staates, aus der sich ergibt, dass die Demokratie die ideale und vernünftige Staatsform ist.

Frank Ackermann studierte Philosophie und Germanistik und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“. – Letzte Buchveröffentlichungen: „Schiller als Schüler“ (2009), „Schwabenstreiche“ (2010), „Kant – 100 Gedanken und Aussprüche“ (2011), „Hegel: Das Leben Jesu“ (2011).

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Dietmar Koch
Negativität und Geschichte – Zu Heideggers Auseinandersetzung mit Hegels Negativitätsbegriff im Kontext des „Anderen Anfangs“

Samstag 21. Januar 2012, 10.30h, Hegelhaus

G. W. F. Hegel verdanken wir die große Einsicht in die unhintergehbare Geschichtlichkeit des philosophischen Denkens sowie die fruchtbare Rolle der Negativität im Bildungs- und Entwicklungsprozess. Martin Heidegger setzt sich in seinem Ereignis-Denken – hervorgegangen aus dem Unbewältigten in seinem Werk „Sein und Zeit“ – im Blick auf beide Phänomene kritisch mit dem Hegelschen Entwurf auseinander. Dies geschieht jedoch mit der Absicht zu zeigen, dass Geschichtlichkeit und Negativität im Denkens Hegels nicht „radikal“, nicht von ihrer Wurzel her, gesehen wurden. Eine gewandelte Sicht der Sprache und des Todes stehen in diesem Zusammenhang im Mittelpunkt.

Dietmar Koch ist seit 1990 Dozent am Philosophischen Seminar der Universität Tübingen. Er ist zudem Vorsitzender der „Tübinger Gesellschaft für Phänomenologische Philosophie“ und Herausgeber der im Attempto Verlag Tübingen erscheinenden Buchreihen „Tübinger Phänomenologische Bibliothek“, „Phainomena“ und „Denkwege“.
.
Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Frank Ackermann
Führung durch das Hegelhaus

Donnerstag 19. Januar 2012, 16.30h, Hegelhaus

Hegels Geburtshaus ist schon insofern bemerkenswert, als es das älteste erhaltene Wohnhaus Stuttgarts ist. Im Erdgeschoss des Museums gibt es eine kleine Ausstellung „Stuttgart zur Zeit Hegels 1770 – 1831“. Das 1. und 2. Obergeschoß bieten in sechs Räumen Exponate zu Leben und Werk des Philosophen.
Durch diese Führung werden die unterschiedlichen Exponate in einen Gesamtzusammenhang gestellt; die  einzelnen Lebensstationen Hegels runden sich zu einem allgemeinen und fasslichen Bild seiner Persönlichkeit.

Frank Ackermann studierte Philosophie und Germanistik und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“.

Dauer der Führung: etwa 1 Stunde, Teilnahmegebühr: 5 Euro

Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich im Hegelhaus: Tel. 0711-216 96410

Frank Ackermann
Hegel und das Glück

Samstag 14. Januar 2012, 10.30  Hegelhaus

Auf den ersten Blick hin scheint diese ein sehr unergiebiges Thema zu sein, da man in Hegels umfangreichem Werk das Wort „Glück“ gewissermaßen mit der Lupe suchen muss. Aber näher betrachtet hängt dies einfach damit zusammen, dass man damals noch von der „Glückseligkeit“ sprach, die Aristoteles als das oberste Gut bestimmt hatte, nach dem alle Menschen von Natur aus streben. Da nun für Hegel die Freiheit das oberste Gut ist, so polemisiert er gegen das Glückseligkeitsstreben und die verschiedenen Glückseligkeitslehren: Für ihn gibt es Höheres und Wichtigeres als das „private Glück“, nämlich Freiheit, Gerechtigkeit und das Gemeinwohl.

Frank Ackermann studierte Philosophie und Germanistik und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“. – Letzte Buchveröffentlichungen: „Schiller als Schüler“ (2009), „Schwabenstreiche“ (2010), „Kant – 100 Gedanken und Aussprüche“ (2011), „Hegel: Das Leben Jesu“ (2011).

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Buchvorstellung – Hegel
„Das Leben Jesu“, eingeleitet und herausgeben von Frank Ackermann

Dienstag, 20. Dezember 19.30h, Hegelhaus

Während seines Theologiestudiums am Tübinger Stift hat Hegel sich mit seinen Freunden Hölderlin und Schelling für die Französische Revolution und Kants Philosophie der Freiheit begeistert. Diese jugendliche Begeisterung fand nun Eingang in eine Schrift, die Hegel nach dem Abschluss seines Studiums fertig stellte: „Das Leben Jesu“.

Hierbei hat Hegel den Text der Evangelien neu übersetzt und auf eine Weise verarbeitet, die so revolutionär war, dass er es zeitlebens nie gewagt hat, diese Jugendschrift zu veröffentlichen. Sie wurde in seinem Nachlass gefunden und erstmals zu Anfang des 20. Jahrhundert publiziert.

„Das Leben Jesu“ ist die einzige Schrift des Philosophen, die sich an alle richtet; sie ist, wie aus einem Brief Hölderlins hervorgeht, Hegels Beitrag zur „Volkserziehung“.

Ich habe den Hegel-Text neu herausgeben und ihm sowohl eine biographische als auch eine philosophische Einleitung vorangestellt.

Frank Ackermann studierte Philosophie und Germanistik und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“. – Letzte Buchveröffentlichungen: „Schiller als Schüler“ (2009), „Schwabenstreiche (2010), „Hegel – 100 Gedanken und Aussprüche“ (2011), „Schiller – 100 Gedanken und Aussprüche“ (2011).

Im Veranstaltungspreis von 8 € ist je Person ein Glas (0,1) Hegel-Wein enthalten

 

 

 

Hegelhaus – Prof. Edwin Klingner
Was ist eigentlich Romantik?

Samstag, 17. Dezember, 10.30h, Hegelhaus

Die Literaturepoche Romantik hat über viele Jahre den Lebensweg von Hegel und Hölderlin begleitet. Ob oder in welchem Maße Beziehungen zu den Romantikern bestanden, soll an dieser Stelle allerdings nicht behandelt werden. Vielmehr geht es darum, erst einmal das Wesen dieser Literaturrichtung zu erschließen.

Dazu sollen zunächst die Anstöße zu dieser literarischen Richtung aufgezeigt werden, für die Friedrich Schlegel in einem „Athenäum“-Fragment die Grundlagen geliefert hatte. Ferner muss auf die romantischen Kunstmittel verwiesen werden, die den Texten erst ihren typischen Charakter verliehen hatten.

Diese Erörterungen werden dann an ausgewählten Texten von Frühromantikern wie Ludwig Tieck und Novalis konkretisiert und abschließend noch einige Hinweise auf die weitere Entwicklung der Romantik gegeben.

Edwin Klingner hat an der Stuttgarter Fachhochschule für Bibliothekswesen bzw. Hochschule für Medien im Fach Literaturwissenschaft unterrichtet. ­– Er ist Leiter des Stuttgarter Kulturkreises.

Kostenbeitrag: 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Hegelhaus – Dr. Alexandra Birkert
Hölderlin zu Besuch bei Hegels Schwester

Dienstag, 13. Dezember 19.30h, Hegelhaus

Hölderlin war nicht nur ein Jugendfreund Hegels, er war auch mit dessen Schwester gut befreundet. Und dies nicht etwa, weil sie „die Schwester“ des Studienfreundes war. Nein, man könnte sogar sagen: Selbst wenn sich Hölderlin und Hegel nicht auf dem Tübinger Stift kennen und schätzen gelernt hätten – Hegels drei Jahre jüngere Schwester Christiane wäre dem jungen Dichter Friedrich Hölderlin in Stuttgart auch so über den Weg gelaufen. Wo und wie – darum wird es an diesem Abend gehen. Wie auch um die auffallenden Parallelen im weiteren Lebensweg der beiden: Auch Christiane Hegel war involviert in die Machenschaften der württembergischen Revolutionäre um 1800, auch sie scheiterte an einer tragischen Liebesbeziehung, auch sie wurde vorübergehend in einer psychiatrischen Klinik behandelt („stiller melancholischer Wahnsinn“). – Mit knapp 59 Jahren hat sie sich schließlich das Leben genommen.

Alexandra Birkert studierte Germanistik und Geschichte an den Universitäten Tübingen und Wien; zeitweise Mitarbeiterin am Deutschen Literaturarchiv Marbach. – 2008 erschien ihr Buch über „Hegels Schwester. Auf den Spuren einer ungewöhnlichen Frau um 1800“ (Thorbecke).

Im Veranstaltungspreis von 8 € ist je Person ein Glas (0,1l) Hegel-Wein enthalten.

Philosophisches Café – Prof. Dr. Elisabeth Walther–Bense
„Kaum mehr als ein Zeichen“

Samstag, 3. Dezember, 10.30h, Hegelhaus

Der Titel des Vortrags „Kaum mehr als ein Zeichen“ enthält eine große Mengean Schwierigkeiten. Es soll versucht werden, in einer knappen Darstellungein wenig Klarheit über den Begriff „Zeichen“ zu erreichen. Es geht hier nichtdarum, die verschiedenen Zeichenarten darzustellen, sondern die allgemeinenCharakteristika der Zeichen bewusst zu machen und ihren Zusammenhangmit Ausdruck, Hinweis, Zeichen-Repertoires, Information, Kommunikationusw. aufzuzeigen.

Elisabeth Walther (geb.1922) studierte in Jena, Mainz und Stuttgart Kulturwissenschaften, Philosophie, Mathematik und Physik. Sie promovierte bei Max Bense zum Dr. rer. nat. und habilitierte sich 1962 für Systematische Philosophie an der TH Stuttgart. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut von Max Bense, nach der Habilitation wurde sie Dozentin und schließlich a.o. Professorin.Sie heiratete Max Bense 1988.

Kostenbeitrag: 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café – Dr. Dieter Blessing
Macht die Kunst den Menschen besser? – Anmerkungen zu einem Brief Schillers an den Prinzen von Augustenburg

Samstag, 26. November, 10.30-12h, Hegelhaus

Das sogenannte Pathos Schillers habe ich beim Lesen nicht als solches
empfunden. Die eher zufällige Begegnung mit seinem ästhetischen Denken
hat mich sogar, soweit ich es verstanden habe, gefangen genommen. Die vom „Mercure de France“ damals gestellte, von Rousseau verneinte
Preisfrage, ob die Wiederherstellung der Wissenschaften und der Künste
dazu beigetragen habe, die Sitten zu reinigen, hat Schiller neu gestellt.
Seine nachvollziehbare und beeindruckende Antwort ist allerdings von der Wirklichkeit nicht immer bestätigt worden.

Dieter Blessing, 1938 in Ostfildern geboren, nach dem Jurastudium in Tübingen, München, Aix-en-Provence und Berkeley Eintritt in die Finanzverwaltung Baden-Württemberg (1970); Mitglied des Gemeinderats (1975 bis 1992), Bürgermeister für Wirtschaft und Krankenhäuser in Stuttgart (1992 bis 2003), seither ehrenamtlich tätig.

Kostenbeitrag: 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Buchvorstellung im Hegelhaus – Otto A. Böhmer
„Hegel & Hegel oder der Geist des Weines“

Dienstag, 22.November, 19.30h, Hegelhaus

Otto A. Böhmer erzählt in seinem gerade erschienenen Buch vom Leben und Werk eines Philosophen, der den Zumutungen der Wirklichkeit die List der Vernunft und den Geist des Weines entgegensetzte. Es gab Hegel, den Abenteurer des Geistes, und Hegel, den Bürger, der sich im späten Ruhm einhauste und dafür sorgte, dass sein Weinkeller nicht leer wurde. „Hegel & Hegel“ ist kein Buch für Suchtbeauftragte, sondern erinnert an die altehrwürdige Kunst des metaphysischen Trinkens.

Otto A. Böhmer studierte u.a. Philosophie und promovierte über J. G. Fichte. 1983 erschien sein erster Roman. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, etwa „Sternstunden der Philosophie“ und „Schopenhauer oder die Erfindung der Altersweisheit“.

Im Veranstaltungspreis von 8 € ist je Person ein Glas (0,1) Hegel-Wein enthalten

Hegelhaus – Zum 200. Todestag von Heinrich von Kleist – Dr. Helmuth Mojem
Kleist über die Liebe

Montag, 21. November 19.30h, Hegelhaus

Es gibt Autoren, deren spektakuläre Lebensumstände ihre Werke an Wirkung übertrumpfen. Nun kann man Kleists Schriften schwerlich Blässe und Unscheinbarkeit vorwerfen, aber sein Tod von eigener Hand, nachdem er zuvor seine verheiratete Geliebte mit deren Einverständnis erschossen hatte, dazu der Satz für die Nachwelt: „Die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war“ – dieses Ereignis, das sich heute zum zweihundertsten Mal jährt, sucht selbst in Kleists Werk seinesgleichen. Dennoch schrieb Achim von Arnim unmittelbar nach der skandalösen Tat an die Brüder Grimm: „Im letzten Bande seiner Erzählungen soll eine ähnliche Geschichte stehen wie sein Tod“. Durch die genaue Lektüre eines solchen Textes soll untersucht werden, wie Kleists Kunstverstand das Außerordentliche literarisch bewältigte.

Helmuth Mojem ist Leiter des Cotta-Archivs im Deutschen Literaturarchiv Marbach. – Bücher und Aufsätze zur Literatur des 19. Jahrhunderts, u.a. zum Cotta-Verlag, zu Stefan George, Wilhelm Hauff, Johann Peter Hebel, Heinrich Heine, Karl May, Johann Nestroy, Wilhelm Raabe. Zuletzt erschien der Band: „Die sieben Schwaben. Schwäbische Dialektliteratur des 19. Jahrhunderts. Konstanz 2010“.

Im Veranstaltungspreis von 8 € ist je Person ein Glas (0,1l) Hegel-Wein enthalten.

Philosophisches Café – Prof. Dr. Jürgen Wertheimer
Hölderlin als Migrant?

Samstag 19. November, 10.30-12h, Hegelhaus

Fremdheit im eigenen Land, Fremdheit im eigenen Leben, Heimatlosigkeit; Aufbruch und Flucht, Sehnsucht nach Ruhe, Frieden, Einklang – dies sind die bestimmenden Motive in Hölderlins Dichtung und die Momente, die seine Existenz in eine ungeheure Spannung versetzten.

Der Weg Hölderlins mündete bekanntlich in einer schauderhaften Isolation, in der Umnachtung. Aber das bei ihm sich findende Modell der Welterfahrung, die Art des Sprechens in vielen Zungen, das Zusammenfließen, die Konfluenz der unterschiedlichen Kulturen – all dies sind Elemente einer Lebensweise, die ins Hier und Heute führt. Denn Hölderlins Einsicht und Aufforderung gilt mehr denn je: „Das Eigene will gelernt sein wie das Fremde.“

Jürgen Wertheimer, seit 1991 Professor für Neuere Deutsche und für Vergleichende Literaturwissenschaft in Tübingen, überschreitet immer wieder die Grenzen des universitären Betriebs; so als er gegen den „Infantilismus in der Fun-Gesellschaft“ (2002) schrieb oder zuletzt mit seinem Roman „Als Maria Gott erfand“ (2009).

Kostenbeitrag: 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf