Archiv der Kategorie: Termine

Buchvorstellung im Hegelhaus – „Schiller – 100 Gedanken und Aussprüche. Ausgewählt und eingeleitet von Frank Ackermann“

Schiller wohnte bis zu seiner Flucht aus Stuttgart (22. September 1782) dem Hegelhaus gegenüber, und Hegel hat später seinem ehemaligen Mitbürger die höchste Reverenz erwiesen: Er ließ seine „Phänomenologie des Geistes“ ausklingen mit zwei Versen, die Schiller einstmals vis-à-vis von Hegels Geburtshaus gedichtet hatte: „…aus dem Kelche dieses Geisterreiches schäumt ihm seine Unendlichkeit.“

Es liegt daher nahe, das Buch „Schiller – 100 Gedanken und Aussprüche“ im Hegelhaus vorzustellen. Ich werde dabei auch das Verhältnis ansprechen, in dem Schiller zur idealistischen Philosophie stand.

 Eintritt: 8 Euro. –  Im Veranstaltungspreis ist je Person ein Glas (0,1l) Hegel-Wein enthalten.

 Frank Ackermann leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“ und die Veranstaltungsreihe „Hölderlin zu Besuch bei Hegel“. – Letzte Buchveröffentlichungen: „Schiller als Schüler“ (2009), „Schwabenstreiche (2010), „Hegel: 100 Gedanken und Aussprüche“ (2011).

Philosophisches Café – Frank Ackermann
Kants kleine Schrift „Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen“

Hegelhaus, Eberhardstr. 53

„Der sittliche Grundsatz: es sei eine Pflicht, die Wahrheit zu sagen, würde, wenn man ihn unbedingt und für jeden Einzelfall nähme, eine jede Gesellschaft zur Unmöglichkeit machen.“ – So schreibt es der französische Philosoph Benjamin Constant in einem Aufsatz, der gegen Kant und dessen Lehre von den „unbedingten Pflichten“ sich richtete. Kant erwiderte die Kritik und verteidigte sich mit einer eigenen kleinen Schrift: „Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen“.

Diese vor über 200 Jahren geführte Debatte über Lüge und Wahrhaftigkeit ist noch heute interessant – und wird wohl stets aktuell bleiben. Gibt es ein Recht zu lügen?

Frank Ackermann studierte Philosophie und Germanistik und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“. – Letzte Buchveröffentlichungen: „Schiller als Schüler“ (2009), „Schwabenstreiche (2010), „Hegel – 100 Gedanken und Aussprüche“ (2011), „Schiller – 100 Gedanken und Aussprüche“ (2011).

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café im Hegelhaus – Prof. Dr. Michael Schefczyk
J.S. Mills Theorie der modernen Welt

Mit John Stuart Mill verbindet man in Deutschland vor allem den Essay „Über die Freiheit“, eine äußert einflussreiche Entfaltung und Verteidigung des klassischen Liberalismus. Wenig bekannt ist hierzulande dagegen, dass Mills Freiheitsschrift in einen weiter ausgreifenden Theoriezusammenhang gehört, der auf die Begründung der „Prinzipien der modernen Welt“ ausgelegt ist, zu denen auch Gleichheit und demokratische Selbstbestimmung gehören.

Der Vortrag wird zeigen, dass sich Mills Theorie der Moderne in puncto Gedankenreichtum und Tiefe durchaus mit derjenigen Hegels messen kann.

Michael Schefczyk ist Professor für Praktische Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg. –Zuletzt erschien von ihm das Buch „John Stuart Mill zur Einführung“, Hamburg 2009 (Junius); im Herbst 2011 erscheint „Verantwortung für historisches Unrecht“, Berlin (De Gruyter).

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café im Hegelhaus – Prof. Joachim Sommer
Naturwissenschaft – Esoterik – Religion

„Glauben heißt nicht wissen.“ – Es scheint, dass wir im 21. Jahrhundert zwischen der biblischen Schöpfungsgeschichte und der Urknalltheorie keine Wahl mehr haben. Doch so einfach ist die Sache nicht. Schon Galilei hatte bei seinem Inquisitionsprozess (1633) schmerzlich erkennen müssen, dass man die Wahrheit nicht einfach mit dem Fernrohr „sehen“ kann. Naturwissenschaftliche Theorien leisten zwar eine quantitativ befriedigende Übereinstimmung mit den beobachtbaren Fakten, aber ein letzter Beweis für die absolute Wahrheit der Erkenntnisse ist nicht möglich.

Noch problematischer zeigt sich die Lage bei den sogenannten Pseudowissenschaften (Esoterik): Astrologie, Kreationismus, Homöopathie, Erdstrahlen und Wünschelrute, Telepathie und Telekinese, Ufologie, Hohlweltlehre, Zahlenmystik usw. Wir werden an einzelnen Beispielen die Erfahrung machen, dass man „offensichtlichen Unsinn“ gar nicht so leicht widerlegen kann! – Bleibt bei der Gratwanderung zwischen Wissen und Glauben nur das Vertrauen auf den „gesunden Menschenverstand“?

Joachim Sommer ist Honorarprofessor für Wissenschaftstheorie an der Fachhochschule in Schwäbisch Hall. Er unterrichtet zudem Geschichte der Naturwissenschaften an verschiedenen Institutionen der Erwachsenenbildung.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café im Hegelhaus – Ralf Jandl
Inflation – Gespenst oder Frage des Datums?

Die Deutschen haben im 20. Jahrhundert nach den Kriegen zwei große Geldvernichtungen erlebt, weshalb bei den Älteren die Furcht vor Geldentwertung lebendiger und tiefgreifender ist als bei anderen Nationen.
Während ein Staatsbankrott dann entsteht, wenn die Einnahmen des Staates nicht mehr ausreichen, um seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, gilt die Inflation (Geldaufblähung) als Mittel des Staates, seine Schulden loszuwerden.

Die derzeit desolate finanzpolitische Lage in Europa ist gekennzeichnet durch eine exorbitant hohe Verschuldung einzelner europäischer Länder, aber auch durch einen relativ stabilen Euro, vor allem aber durch ein unsägliches Geschwätz, hinter dem sich die unterschiedlichsten  Interessengruppen verbergen. Furcht vor einem großen Crash ist insofern nicht angebracht, als durch die vielgeschmähte Globalisierung Wirtschaft und Finanzen weltweit verflochten sind, und China kein Interesse  hat, den europäischen Hinterhof zu schädigen. Andererseits steht zu befürchten, dass im Unterschied zur Argentinien-Krise vor zwanzig Jahren nicht Kapitalanleger, sondern Rentner und Gehaltsempfänger die Zeche zahlen werden.

Ralf Jandl kam als Finanzbeamter 1975 in das Staatsministerium, als in Baden- Württemberg das erste Sparprogramm nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelegt wurde, und hat dabei einschlägige Erfahrungen im staatlichen Sparen gesammelt.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café im Hegelhaus – Adrian Zielcke
Stirbt die freie Presse?

Dem Hegelhaus gegenüber steht der Tagblatt-Turm. Der Architekt Osswald sagte bei der Einweihung des Turms (1929): „Der Tagblatt-Turm soll als sichtbares Zeichen der wachsenden Macht und Bedeutung der Presse dienen.“ Heute, 80 Jahre später,  kämpfen viele Lokalzeitungen und überregionale Blätter schlicht ums Überleben. Die Anzeigen sind ins Internet gewandert, sie hatten einst zwei Drittel der Einnahmen ausgemacht, die jungen Leser sind statistisch kaum mehr messbar. Die Auflagen schrumpfen jährlich zwischen einem und drei Prozent. Die Verleger denken daran, Gehälter zu kürzen, die Redaktionen müssen eisern sparen, die Zahl der hauptamtlich beschäftigten Journalisten ist dramatisch gesunken. Die freie Presse gilt zu Recht als vierte Gewalt, aber wie lange kann sie ihre Kontrollaufgabe noch wahrnehmen – und welche Demagogen, Populisten erobern die Lufthoheit über den Stammtischen, wenn es das unverzichtbare Informationsorgan Zeitung nicht mehr geben sollte?

 

Adrian Zielcke war von 1970 bis 2010 Mitglied der Redaktion der Stuttgarter Zeitung, davon die letzten 20 Jahre als Ressortleiter Außenpolitik. – Die Leser der Stuttgarter Zeitung haben ihn vor einigen Jahren zu ihrem angesehensten Autoren gewählt. Heute schreibt er jede Woche eine Kolumne in Sonntag Aktuell.

 

Dem Hegelhaus gegenüber steht der Tagblatt-Turm. Der Architekt Osswald sagte bei der Einweihung des Turms (1929): „Der Tagblatt-Turm soll als sichtbares Zeichen der wachsenden Macht und Bedeutung der Presse dienen.“ Heute, 80 Jahre später,  kämpfen viele Lokalzeitungen und überregionale Blätter schlicht ums Überleben. Die Anzeigen sind ins Internet gewandert, sie hatten einst zwei Drittel der Einnahmen ausgemacht, die jungen Leser sind statistisch kaum mehr messbar. Die Auflagen schrumpfen jährlich zwischen einem und drei Prozent. Die Verleger denken daran, Gehälter zu kürzen, die Redaktionen müssen eisern sparen, die Zahl der hauptamtlich beschäftigten Journalisten ist dramatisch gesunken. Die freie Presse gilt zu Recht als vierte Gewalt, aber wie lange kann sie ihre Kontrollaufgabe noch wahrnehmen – und welche Demagogen, Populisten erobern die Lufthoheit über den Stammtischen, wenn es das unverzichtbare Informationsorgan Zeitung nicht mehr geben sollte?

 

Adrian Zielcke war von 1970 bis 2010 Mitglied der Redaktion der Stuttgarter Zeitung, davon die letzten 20 Jahre als Ressortleiter Außenpolitik. – Die Leser der Stuttgarter Zeitung haben ihn vor einigen Jahren zu ihrem angesehensten Autoren gewählt. Heute schreibt er jede Woche eine Kolumne in Sonntag Aktuell.

 

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café im Hegelhaus – Adrian Zielcke
10 Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 – Versuch einer Bilanz

Vor zwanzig Jahren schrieb Francis Fukuyama über „das Ende der Geschichte“. Amerika schien nach dem Fall der Mauer, dem Zerfall der Sowjetunion auf dem Höhepunkt seiner Macht zu sein: Wir, die Guten, hatten auf der ganzen Linie gesiegt.
Der 11. September schien wiederum ein Jahrhundertereignis zu sein, welches das Saeculum prägen würde. Aber die Weltfinanz-, die Weltwirtschaftskrise hatten ihren Ursprung in dem ungezügelten Kapitalismus der USA, das Land fällt technologisch weit zurück, es kommt nicht aus der Krise hoch. Der eindeutige Gewinner heißt heute China, das auf zwei Billionen Dollars an Devisenreserven sitzt, sich in der ganzen Welt Bodenschätze und Wissen einkauft (Afrika, Volvo!). Die USA dagegen sind genauso überschuldet wie Griechenland: 14 Billionen Schulden. Die notwendigen öffentlichen Investitionen unterbleiben, die Universitäten können nicht mehr wie bisher Wissenschaftler und Know-how aus der ganzen Welt zusammenkaufen. Amerika ist im Niedergang, ein selbstverschuldeter Abstieg. Europa hangelt sich durch.

Adrian Zielcke (siehe auch 17. September) war von 1970 bis 2010 Mitglied der Redaktion der Stuttgarter Zeitung. Heute schreibt er jede Woche eine Kolumne in Sonntag Aktuell.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Lapidarium
Wem sonst als Dir – Hölderlin und Diotima; Briefe, Prosa, Gedichte und Musik

Mittwoch, 22.Juni, 19.30h; Städtisches Lapidarium S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Wem sonst als Dir – Hölderlin und Diotima
Briefe, Prosa, Gedichte und Musik

Am 22. Juni 1802 ist Hölderlins Diotima gestorben. Zu ihrem Andenken findet die Veranstaltung „Wem sonst als Dir“ heute im Garten des Lapidariums (Karlshöhe) statt, – ein Kleinod, das durch seine antiken und romantisch-klassizistischen Elemente eine wunderbar passende Bühne bildet.
Wem sonst als Dir – das sind die berühmten Widmungsworte, die Hölderlin in das Hyperion-Exemplar von Susette Gontard eintrug: Sie war seine Muse, seine große Liebe und sie wurde die Diotima in seinem Roman Hyperion.
Aus den Gedichten Hölderlins, seinem Hyperion, den Briefen von ihm und Susette entsteht ein lebendiges, ergreifendes Bild dieser außergewöhnlichen und tragisch endenden Liebe, – eine Liebe, die durch Hölderlins Dichtung unsterblich wurde und einen besonderen Rang in der Weltliteratur einnimmt.

Es sprechen und rezitieren Marie Koellner und Stefan Charisius.

Eintritt: 15 Euro. – Eine Veranstaltung der AnStifter in Kooperation mit dem Planungsstab Stadtmuseum

Hegelhaus – Prof. Dr. Christoph Jamme
Hölderlins Theorie der Tragödie

Samstag, 18. Juni 10.30h; Hegelhaus, Eberhardstr. 53

Prof. Dr. Christoph Jamme: Hölderlins Theorie der Tragödie

Die Arbeit an seiner eigenen Tragödie „Der Tod des Empedokles“ hat Hölderlin abgebrochen, doch setzte er danach noch weiter mit dem Tragischen sich auseinander und übersetzte schließlich von Sophokles die Antigone und den König Ödipus. Durch seine „Anmerkungen“ zu diesen Tragödien sowie durch einige kleineren Texte wird Hölderlins Deutung des Tragischen fassbar: Es liegt darin, dass das Individuum aufgesprengt und „in eine andere Welt gerückt“ wird. Der tragische Held ist dabei nur Medium für ein überpersönliches Geschehen: Durch das individuelle Tragische hindurch ereignet sich Geschichtliches; und gedeutet wird dies alles am Modell einer Kulturrevolution.
Diesen Gedanken und Deutungen Hölderlins geht der Vortrag nach.

Christoph Jamme promovierte 1981 mit der Arbeit „Ein ungelehrtes Buch“. Die philosophische Gemeinschaft zwischen Hölderlin und Hegel in Frankfurt 1797-1800 (2. Aufl. 1988). Danach wiss. Mitarbeiter am Hegel-Archiv der Ruhr-Universität Bochum. Habilitation mit der Arbeit „Gott an hat ein Gewand“. Grenzen und Perspektiven philosophischer Mythos-Theorien der Gegenwart (2. Aufl. 1999). Seit 1997 Professor der Philosophie an der Universität Lüneburg.

Eintritt: 8 Euro. – Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Eine Veranstaltung der AnStifter in Kooperation mit dem Planungsstab Stadtmuseum

Theater am Olgaeck
Wem sonst als Dir – Hölderlin und Diotima; Briefe, Prosa, Gedichte und Musik

Dienstag, 14. Juni, 20h; Theater am Olgaeck, Charlottenstr. 44

Wem sonst als Dir – Hölderlin und Diotima
Briefe, Prosa, Gedichte und Musik

Wem sonst als Dir – das sind die berühmten Widmungsworte, die Hölderlin in das Hyperion-Exemplar von Susette Gontard eintrug: Sie war seine Muse, seine große Liebe und sie wurde die Diotima in seinem Roman Hyperion.
Aus den Gedichten Hölderlins, seinem Hyperion, den Briefen von ihm und Susette entsteht ein lebendiges, ergreifendes Bild dieser außergewöhnlichen und tragisch endenden Liebe, – eine Liebe, die durch Hölderlins Dichtung unsterblich wurde und einen besonderen Rang in der Weltliteratur einnimmt.

Es sprechen und rezitieren Marie Koellner und Stefan Charisius.

Eintritt: 12 Euro. – Eine Veranstaltung der AnStifter in Kooperation mit dem Theater am Olgaeck

Hegelhaus
Stadtspaziergang – Auf den Spuren von Hegel, Hölderlin und Schelling

Donnerstag, 9. Juni, 16.30h, Hegelhaus, Eberhardstr. 53

Stadtspaziergang – Auf den Spuren von Hegel, Hölderlin und Schelling

Es ist bekannt, dass Hegel, der berühmteste Sohn Stuttgarts, bis zu seinem Studium am Tübinger Stift in seiner Geburtsstadt lebte. Weniger bekannt ist, dass auch seine Jugend- und Studienfreunde Schelling und Hölderlin häufig in Stuttgart waren. So wohnte Schelling eine Zeitlang direkt hinter dem Hegelhaus, wo Hölderlin ihn besuchte, der dann später längere Zeit in der heutigen Königstraße wohnte und hier seine dichterisch fruchtbarste Periode erlebte.
Wir beginnen am Hegelhaus diesen Stadtspaziergang und kommen dabei auch den Orten vorbei, wo einstmals Schiller und Goethe wohnten, am Sterbehaus Schubarts und am Geburtshaus von Gustav Schwab.
Zum Abschluss gibt es im Gewölbekeller des Hegelhauses für jeden Teilnehmer ein Glas Hegel-Wein.

Frank Ackermann, der diesen historischen Rundgang leitet und konzipiert hat, studierte Philosophie und Germanistik, organisiert das „Philosophische Café der AnStifter im Hegelhaus“ und initiierte die Reihe „Hölderlin zu Besuch bei Hegel“.

Dauer des Rundgangs: etwa 1,5 Stunden, Teilnahmegebühr: 10 Euro

Für diese Veranstaltung ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich im Hegelhaus: Tel. 0711-216 6733.

Württembergische Landesbibliothek – Dr. Jörg Ennen
Ein Literaturarchiv stellt sich vor – Das Hölderlin-Archiv in Stuttgart

Mittwoch, 25. Mai 17.30h; Württembergische Landesbibliothek, Vortragsraum, Konrad-Adenauer-Str. 8

Dr. Jörg Ennen: Ein Literaturarchiv stellt sich vor – Das Hölderlin-Archiv in Stuttgart

Das Hölderlin-Archiv in Stuttgart ist seit 70 Jahren die zentrale Arbeitsstelle der internationalen Hölderlin-Forschung. Warum befindet es sich in der Württembergischen Landesbibliothek? Welche Sammlungen umfasst das Archiv? Nicht nur auf diese Fragen gibt die Veranstaltung eine Antwort: Es wird auch auf die wechselvolle Geschichte des Archivs zurückgeblickt und aufgezeigt, wie es durch sein Profil eine ideale Ergänzung darstellt zu den wichtigen Gedenkstätten des Dichters in Tübingen, Lauffen, Nürtingen und Bad Homburg.
Wenngleich es primär die Anlaufstelle für die Hölderlinforscher und -wissenschaftler aus aller Welt bildet, so werden durch Ausstellungen auch immer wieder ausgewählte Stücke des Archivs der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt: Ein jüngst ausgestelltes Künstlerbuch zum „Ältesten Systemprogramm des Deutschen Idealismus“ unterstreicht zudem die enge Verflechtung von Hölderlin und Hegel.

Jörg Ennen ist Fachreferent der Württembergischen Landesbibliothek und Leiter des Hölderlin-Archivs.

Eintritt frei

Eine Veranstaltung der Württembergischen Landesbibliothek

Literarisches Picknick an der Schillereiche
Schiller, Freiheit, Hölderlin

Sonntag, 22. Mai 11h; Schillereiche am Bopser

Literarisches Picknick an der Schillereiche:
Schiller, Freiheit, Hölderlin

An der Schillereiche, die gepflanzt wurde zum Andenken an Schillers legendäre Lesung seiner „Räuber“, gibt es auf ebener Rasenfläche ein paar Sitzbänke und – einen herrlichen Blick auf Stuttgart.
Hier laden, sofern denn das Wetter mitspielt, Peter Grohmann, Marie Koellner und Stefan Charisius zu einem literarisch-musikalischen Sonntagspicknick ein.
Für Speisen und Getränke sorgt bitte jeder selbst (was ja bereits im letzten Jahr gut geklappt hat.)

Wer möchte, parkt sein Auto oben, am Ende der Wernhaldenstraße. Ansonsten führt vom Teehaus Weißenburg ein schöner Fußweg in ca. 10 Minuten zur Schillereiche.

Akademie für gesprochenes Wort
Glückliches Stuttgart, nimm freundlich den Fremdling mir auf! – Ein Hölderlin-Abend

Freitag, 27. Mai 2011 19h; Akademie für gesprochenes Wort, Richard-Wagner-Str. 16

Glückliches Stuttgart, nimm freundlich den Fremdling mir auf!
Ein Hölderlin-Abend

Peter Härtling war begeistert von der Art und Weise, in der Marie Koellner, Andreas Bühler und Stefan Charisius im Stuttgarter Theaterhaus Hölderlin-Gedichte vortrugen. Und insbesondere hatte es sich als wunderbar passend und stimmig erwiesen, die Hölderlin-Gedichte auf der Kora zu begleiten: Das ist ein Harfeninstrument, das in Afrika die Sagen- und Geschichtenerzähler spielen, ähnlich wie es die frühgriechischen Lyriker und Rhapsoden taten, die Hölderlin zum Vorbild sich wählte.
Härtlings Aufforderung, diese Art des Hölderlin-Vortrags auszubauen und fortzusetzen, findet an diesem Abend ihre Einlösung: Neben dem Hyperion und Briefen von Hölderlin und Susette Gontard bilden die Stuttgarter Gedichte den Schwerpunkt dieser Veranstaltung – angefangen von „Rückkehr in die Heimat“ und dem „Neckar“ bis hin zur Elegie „Stuttgart“, in welcher der berühmte Vers steht:
Glückliches Stuttgart, nimm freundlich den Fremdling mir auf!

Eintritt: 10 Euro. – Eine Kooperationsveranstaltung der AnStifter und der Akademie für gesprochenes Wort.

Hegelhaus – Frank Ackermann
Hegel, Hölderlin und das „Reich Gottes“

Samstag, 14. Mai 10.30h; Hegelhaus, Eberhardstr. 53

Frank Ackermann: Hegel, Hölderlin und das „Reich Gottes“

Reich Gottes! – das war die Losung, mit der Hölderlin und Hegel voneinander schieden, nachdem sie ihr theologisches Studium im Tübinger Stift beendet hatten: „An dieser Losung werden wir uns“, schreibt Hölderlin an Hegel (10. Juli 1794) nach jeder Metamorphose wiedererkennen.“
Was verstanden nun die beiden unter dem „Reich Gottes“? – Ich versuche zu zeigen, dass sie es im Sinne Kants auffassten: „Kant ist der Moses unserer Nation“, heißt es bei Hölderlin. Hegel an Schelling: „Vom Kantischen System und dessen höchster Vollendung erwarte ich eine Revolution in Deutschland.“ Und ganz im Geiste Kants hat dann der junge Hegel die Evangelien zu seinem radikalen „Leben Jesu“ umgeschrieben, in dem sich sehr bestimmte Gedanken zum „Reich Gottes“ finden.

Frank Ackermann leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“ und die Veranstaltungsreihe „Hölderlin zu Besuch bei Hegel“. – Letzte Buchveröffentlichungen: „Schiller als Schüler“ (2009), „Schwabenstreiche (2010), „Hegel: 100 Gedanken und Aussprüche“ (2011).

Eintritt: 8 Euro. – Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Eine Veranstaltung der AnStifter in Kooperation mit dem Planungsstab Stadtmuseum

Hegelhaus – Edgar Harwardt
Besuche und Versuche mit Hölderlin, wo und wie man sie nicht vermutet

Dienstag, 3. Mai 19.30h; Hegelhaus, Eberhardstr. 53

Edgar Harwardt: Besuche und Versuche mit Hölderlin, wo und wie man sie
nicht vermutet

Zum Beispiel im Stadtplanungsamt der Stadt Stuttgart, oder auf dem
zugefrorenen Neckar-Ursprung im Schwenninger Moos, oder bei der
Stocherkahn-Anlegestelle in Tübingen und anderen Orten. Harwardt
berichtet über seine leise-radikalen Besuche und Versuche mit Hölderlin
in unserem Alltag und zeigt Fotos, Collagen sowie lyrische Montagen, von
denen er einige vortragen wird.

Edgar Harwardt ist Buchantiquar und Künstler. 2007 erhielt er den
Förderpreis der Stiftung Kulturpreis Baden-Württemberg in der Sparte
Literatur. – Letzte Veröffentlichung: „Gebet-Trümmer-Schimmer zum
Hoffnungsgebrauch“ – 8 lyrische Montagen; Verlag Ulrich Keicher (2010).

Eintritt: 8 Euro. – Im Veranstaltungspreis ist je Person ein Glas (0,1l) Hegel-Wein enthalten.

Eine Veranstaltung der AnStifter in Kooperation mit dem Planungsstab Stadtmuseum

Prof. Dr. Johann Kreuzer
Der Anspruch der Dichtung und die Wirklichkeit der Vernunft – Hölderlin und Hegel

Freitag, 29. April, 19.30h, Hegelhaus, Eberhardstr. 53

Prof. Dr. Johann Kreuzer: Der Anspruch der Dichtung und die Wirklichkeit der Vernunft – Hölderlin und Hegel

Im Rückblick auf die gemeinsame Zeit im Tübinger Stift schreibt Hölderlin (10. Juli 1794) an Hegel, dass sie sich an der Losung Reich Gottes „nach jeder Metamorphose wiedererkennen“ würden; und weiter schreibt er, „daß wir große Rechte aufeinander haben.“ Was sind das für Rechte? Und was haben sie zu tun mit der Warnung, die Hölderlin (sich selber) gegenüber Hegel ausspricht, die Warnung vor den „Luftgeistern mit den metaphysischen Flügeln“? – Die Antwort auf diese Frage führt zur Diskussion des Verhältnisses, das es zwischen dem Anspruch der Dichtung und der Wirklichkeit der Vernunft gibt: Wie hätte Hölderlins kritische Nachfrage zu Hegels Satz, dass das Wirkliche das Vernünftige und das Vernünftige das Wirkliche ist, gelautet? Oder ist die Antwort auf diese Frage schon Teil seiner Dichtung selbst? Welches Gespräch hätte sich entwickelt, wenn Hölderlin zu Besuch bei Hegel wäre? Würden beide über die „großen Rechte“ diskutieren, die sie „aufeinander haben“?
Der Vortrag will zeigen, dass die Antworten auf diese Fragen uns bis heute angehen.

Johann Kreuzer ist Professor für Geschichte der Philosophie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Mitglied im Vorstand der Hölderlin-Gesellschaft sowie Leiter Adorno-Forschungsstelle. Er hat Hölderlins Theoretische Schriften ediert und ist Herausgeber des Hölderlin-Handbuchs; zuletzt erschien von ihm der Band „Hegels Aktualität. Über die Wirklichkeit der Vernunft in postmetaphysischer Zeit“.

Eintritt: 8 Euro. – Im Veranstaltungspreis ist je Person ein Glas (0,1l) Hegel-Wein enthalten.

Eine Veranstaltung der AnStifter in Kooperation mit dem Planungsstab Stadtmuseum

Stadtspaziergang – Auf den Spuren von Hegel, Hölderlin und Schelling

Donnerstag, 28. April, 16.30h, Hegelhaus, Eberhardstr. 53

Stadtspaziergang – Auf den Spuren von Hegel, Hölderlin und Schelling

Es ist bekannt, dass Hegel, der berühmteste Sohn Stuttgarts, bis zu seinem Studium am Tübinger Stift in seiner Geburtsstadt lebte. Weniger bekannt ist, dass auch seine Jugend- und Studienfreunde Schelling und Hölderlin häufig in Stuttgart waren. So wohnte Schelling eine Zeitlang direkt hinter dem Hegelhaus, wo Hölderlin ihn besuchte, der dann später längere Zeit in der heutigen Königstraße wohnte und hier seine dichterisch fruchtbarste Periode erlebte.
Wir beginnen am Hegelhaus diesen Stadtspaziergang und kommen dabei auch den Orten vorbei, wo einstmals Schiller und Goethe wohnten, am Sterbehaus Schubarts und am Geburtshaus von Gustav Schwab.
Zum Abschluss gibt es im Gewölbekeller des Hegelhauses für jeden Teilnehmer ein Glas Hegel-Wein.

Frank Ackermann, der diesen historischen Rundgang leitet und konzipiert hat, studierte Philosophie und Germanistik, organisiert das „Philosophische Café der AnStifter im Hegelhaus“ und initiierte die Reihe „Hölderlin zu Besuch bei Hegel“.

Dauer des Rundgangs: etwa 1,5 Stunden, Teilnahmegebühr: 10 Euro

Für diese Veranstaltung ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich im Hegelhaus: Tel. 0711-216 6733.

Hegelhaus – Buchvorstellung
„Hegel – 100 Gedanken und Aussprüche. Ausgewählt und eingeleitet von Frank Ackermann“

Dienstag, 19. April, 19.30h, Hegelhaus, Eberhardstr. 53

Buchvorstellung: „Hegel – 100 Gedanken und Aussprüche. Ausgewählt und eingeleitet von Frank Ackermann“

Hegel war der Überzeugung, dass das Wahre nur als Ganzes, nur im System dargestellt und begriffen werden könne. Konsequenterweise sprach er sich deshalb gegen ein Philosophieren aus, das sich in Aphorismen und geistreichen Gedankenblitzen bewegt. Aber andrerseits hat Hegel selber in seine Notizbücher Aphorismen eingetragen, wie er denn auch seine ganze Philosophie der Weltgeschichte in einen Satz gepackt hat. „Die Weltgeschichte ist der Fortschritt im Bewußtsein der Freiheit.“
Ich habe in einer Art Blütenlese „100 Gedanken und Aussprüche“ Hegels zusammengestellt und eingeleitet. Die Auswahl zeigt, dass Hegel durchaus klar und scharf, kernig, glänzend und sogar witzig formulieren konnte. Manchen Ausspruch hätte man eher Schopenhauer oder Nietzsche als dem angeblich so hölzernen Hegel zugetraut…

Frank Ackermann studierte Philosophie und Germanistik, leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“ und initiierte die Reihe „Hölderlin zu Besuch bei Hegel“.

Eintritt: 8 Euro. – Im Veranstaltungspreis ist je Person ein Glas (0,1l) Hegel-Wein enthalten.

Eine Veranstaltung der AnStifter in Kooperation mit dem Planungsstab Stadtmuseum

Hegelhaus – Prof. Dr. Michael Franz
„damit die Verzweiflung der Vernunft nicht vorgreife…“ Hölderlins Freunde im politischen Konflikt Württembergs um 1800

Dienstag, 12. April, 19.00h, Hegelhaus, Eberhardstr. 53

Prof. Dr. Michael Franz: „damit die Verzweiflung der Vernunft nicht vorgreife…“ Hölderlins Freunde im politischen Konflikt Württembergs um 1800

Das despotische Regime des württembergischen Herzogs Friedrich II. traf um 1800 auf den Widerstand zweier unterschiedlicher Gruppen: einerseits der parlamentarischen Opposition, die im württembergischen Landtag auf eine Verfassungsreform im Sinne einer konstitutionellen Monarchie hinarbeitete, andererseits der ungeduldigen revolutionären Geheimbünde, die sich aus dem Kleinunternehmertum und jüngeren Offizieren rekrutierten und einen gewaltsamen Umsturz planten. Zu beiden Gruppen unterhielt Hölderlin persönliche Beziehungen, die ihn beinahe in den Stuttgarter „Hochverratsprozeß“ von 1805 verwickelt hätten.

Michael Franz ist außerplanmäßiger Professor am Philosophischen Seminar der Universität Tübingen; seine Veröffentlichungen beschäftigen sich mit der Entstehungsgeschichte des Deutschen Idealismus.

Eintritt: 8 Euro. – Im Veranstaltungspreis ist je Person ein Glas (0,1l) Hegel-Wein enthalten.

Eine Veranstaltung der AnStifter in Kooperation mit dem Planungsstab Stadtmuseum