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Good luck, Millenium Generation

Ein Kommentar von Rüdiger Lenz.
Die BILD-Zeitung versucht flächendeckend, Eltern Schuld einzureden, in dem sie eine forsa-Studie erwähnt und titelt, Zitat Anfang: STUDIE ZEIGT GROSSE HERAUSFORDERUNG FÜR ELTERN – fast jedes zweite Kind wird digital alleine gelassen, Zitat Ende. Weiter heißt es auf BILD, Zitat Anfang:

Heutzutage gilt schon in jungen Jahren: Wer sozial dazu gehören will, der braucht den Zugang zu digitalen Medien, am besten über Smartphone oder Tablet.
Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Unter den Elf- bis Vierzehnjährigen verwenden 93 Prozent digitale Technologien. Bei den Grundschülern sind es schon 74 Prozent. Das geht aus einer forsa-Studie hervor, die von der Online Lernplattform „scoyo“ und dem Lernroboter-Unternehmen „Wonder Workshop“ in Auftrag gegeben wurde. mehr…

VVS & BILD
Unvereinbare feiern zusammen

Rush-Hour in Stuttgart. Eng ist es in den Bahnen. Wer einen Sitzplatz findet zückt sein Smartphone, liest ein Buch oder Zeitung. Recht selten taucht dabei die BILD auf, was für die NutzerInnen des öffentlichen Nahverkehrs in Stuttgart spricht, ist die BILD-Zeitung doch ein Blatt, das mit reißerischen Schlagzeilen, wie „Axt-Mörder“, „Kannibalen-Insel“ und „Pleite-Griechen“ um Leserinnen und Leser wirbt und dabei nicht selten davor zurückschreckt, Tatsachen zu verdrehen und zu fälschen.

Diese geringe Präsenz des Schmuddelblattes im Stuttgarter Nahverkehr scheint dem Springer-Konzern aber ein Dorn im Auge zu sein. Und so haben sich der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) und BILD zusammengetan, um ein abschreckendes Projekt umzusetzen: Zum 35. Jubiläum des VVS machen sie uns allen, die wir täglich oder beinahe täglich das Verkehrsangebot nutzen, ein unmoralisches Angebot. Die BILD gilt am Samstag, den 21. September als Ticket.

Wie kommt ein Gemeinschaftsunternehmen von Stadt, Region, Land und Bahn, dass sich seit Jahrzehnten sichtbar darum bemüht, täglich einen reibungslosen öffentlichen Nahverkehr sicherzustellen auf so eine Idee? Und wie kommt der erste grüne Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende des VVS dazu, eine solche Werbeaktion, deren Nutzen für den Verbund ja nicht gerade offensichtlich ist, nicht zu stoppen?

Screenshot von vvs.de
Screenshot von vvs.de