Der lange Schatten der Täter
Nazi-Nachkommen stellen sich ihrer Familiengeschichte

Fr, 1. Juli 2016, 19:00 Uhr - 21:00 Uhr
Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof, Büchsenstraße 33, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof
Wichtiges: Eintritt 7,- / 5,- Euro

Das Schweigen der Täter, unbearbeitete NS-Verbrechen und Traumatisierungen durch den Zweiten Weltkrieg wirken kaum bemerkt bis heute nach. Still prägen sie als »vererbtes« Leid das Leben vieler Menschen, beschädigen Biografien und Beziehungen, beeinflussen die Politik.
Eingebettet in die aktuelle Forschung, erzählt Alexandra Senfft ihre Reise durch das Erinnern, wie das Schweigen zur Last wird. Sie stellt unbequeme Fragen gegen das Verdrängen: Weshalb wurden Täter in Opfer verkehrt, welche Rollen spielen Schuld und Scham – und gibt es so etwas wie Gerechtigkeit? Sensibel und klug zeigt Sie den Nachkommen der Kriegsgeneration Wege, sich auf heilsame Weise mit ihrem Erbe auseinanderzusetzen – und macht das Erinnern zum Auftrag in der Gegenwart für die Zukunft.

Alexandra Senfft ist Islamwissenschaftlerin und Publizistin. Ihre Themenschwerpunkte sind die transgenerationellen Folgen des Nationalsozialismus und der Dialog mit den Opfern und ihren Nachkommen, Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit, der Nahostkonflikt sowie das Spannungsverhältnis Deutsche – Juden – Israelis – Palästinenser.
In ihrem Buch »Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte« schreibt sie vom Umgang ihrer Familie mit dem Erbe ihres Großvaters Hanns Ludin.
Ludin war ab 1941 Gesandter des Dritten Reichs in der Slowakei und maßgeblich an der Deportation der slowakischen Juden beteiligt.

Buchtipp: Alexandra Senfft „Der lange Schatten der Täter“, Piper Verlag, 2016

Im Rahmen der Reihe: Der lange Schatten des Krieges

Verschlagwortet mit: Ethik, Familiengeschichte, Geschichte, Gesellschaft, Nationalsozialismus

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