Straßentheater in Stuttgart am 28.6.14 zum hundertsten Jahrestag des Attentats von Sarajevo
„Wie ein Krieg beginnt“

"Wie ein Krieg beginnt" - Straßentheater Stuttgart 28.6.2014

von Doris Berger

Auf die Frage, wie ein Krieg beginnt, haben in der Vergangenheit unzählige Historiker und Militärstrategen versucht eine Antwort zu finden. Doch trotz aller Erklärungen bleibt vieles rätselhaft. In unserer Arbeitsgruppe zum Thema „Erster Weltkrieg“ wollten wir mit Hilfe verschiedener Aktionen das Verstörende sichtbar machen. Im Rahmen des Aktionstags wurde das Theaterstück „Wie ein Krieg beginnt“ aufgeführt. Der größte Teil des Stücks besteht aus Briefen, die die Soldaten schrieben und den Antworten, die sie erhielten.
Zu Beginn wird am Beispiel von zwei jungen Männern gezeigt, welche Parolen damals so unwiderstehlich waren, dass man sich von der Straße weg zum Militärdienst verpflichten ließ. Doch dann verpuffte die Euphorie, der Feind war stärker als erwartet, der Gefechtslärm kaum zu ertragen. Es stank nach Schlamm, Schweiß und Kot.
Auch die Antwortbriefe aus der Heimat veränderten sich. Anfangs war von Stolz und Heldentum die Rede. Wenige Monate später hieß es: „Wichtig ist, dass du zurückkehrst.“
Trauriges Fazit in Gestalt eines Bankiers, der gleich nach Kriegsende wieder neue Geschäfte abschließt: So lange wie es Banken und Firmen gibt, die mit der Produktion von Waffen Geld verdienen, wird es immer Kriege geben.
Unser Dank gilt den beiden Schauspielern Hanni Schäfer und Hans-Martin Thill, den Schülern der Theater-AG „the movement“, den Trommlern Katja und Joshua Luft, und allen anderen, die geholfen haben, das Stück zu realisieren.

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.