Sehr geehrte Damen und Herren, im Namen des „Museo de Antioquia“, Medellín/ Kolumbien bitte ich Sie höflichst um einige Informationen bezüglich ihrer Stiftung.

Wir würden sehr gerne näher erfahren inwiefern internationale Kooperationen mit Ihnen möglich sind und wie Kooperationen mit Ihnen gegebenenfalls aussehen könnten. Sie haben sehr unser Interesse geweckt als Foerderer gegen das Vergessen und als kritische Institution. Unser Museum wurde vom Ministerium für Kultur als “Nationales Gut für das Gemeinwohl” und “Nationales Denkmal” deklariert und gilt weiterhin als das zweitbedeutenste Museum Kolumbiens. Es enthält wichtige Kollektionen nationaler, als auch internationaler Relevanz verschiedenster Perioden. Seine Anerkennung erhält es einerseits von den Werken des „Maestro” Fernando Botero, welcher dem Museum eine beachtliche Anzahl an Werken gespendet hat, und anderseits von seiner neuen Rolle als bildungsfördernde Institution, wahrgenommen und anerkannt von vielen Museens- und Kulturzentren Europas und Lateinamerikas. Aus dem Grunde der Bildungsförderung und der Gesellschaftskritik haben wir uns nun entschlossen ein Projekt ins Leben zu berufen, was den Territorien des bewaffneten Konflikts in unserer Stadt gewidmet ist (Medellín). Es handelt sich hierbei um das Projekt „MUSEOS COMUNITARIOS“, welches die Anerkennung der Gewalt als solche, ausgedrückt durch Kunst und Kultur, zur Basis hat. Angeordnet werden sollen Werke in einem „Weg“ durch einen Vorort. Die Kunst soll an den Schauplätzen von Straftaten und Gewalt stehen und so einen eindrucksvollen und gefühlsintensiven Verarbeitungsprozess entstehen lassen, was zu einer „Nicht-Wiederholung“ führt. Dieses Sichtbarmachen der Gewalt soll weiterhin zeigen, dass die kolumbianische, als auch die internationale Öffentlichkeit nicht länger wegschaut, sondern dass der bewaffnete Konflikt wahrgenommen und verarbeitet wird. Damit hätten wir mehrere äusserst wichtige Ziele verwirklicht: 1. Kunst und Kultur in die Kommunen zu bringen 2.    Das Andenken an die Opfer zu wahren und diese aus der Anonymität zu holen 3.    Trauer und Machtlosigkeit der Opfer in einen aktiven und kreativen Prozess zu verwandeln 4.    Den Fokus der Öffentlichkeit auf die betroffenen Kommunen zu legen Unsere Institution beschäftigt sich bereits lange mit den Themen der Gewalt und der Kriminalität auf den Strassen, wir haben verschiedene Konzepte bereits entwickelt und umgesetzt. Für unsere folgenden Projekte sind wir nun auf der Suche nach internationalen Partnerschaften und Allianzen, welche gerne langfristiger Natur sein können. Sollten Sie weitergehende Fragen haben oder zusätzliche Informationen benötigen, freuen wir uns sehr Ihnen weiterzuhelfen!

Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüssen
Cooperación Internacional – Museo de Antioquia www.museodeantioquia.org.co www.destierroyreparacion.org www.patiosonoro.net

Über Peter Grohmann

Peter Grohmann, Jahrgang 1937, Breslauer Lerge, über Dresden auf d' Alb, dann runter nach Stuttgart: Schriftsetzer und Kabarettist, Autor und AnStifter gegen Obrigkeitsstaat und Dummdünkel. Mitgründer: Vom Club Voltaire übers undogmatische Sozialistische Zentrum, vom Theaterhaus zu den AnStiftern. Motto: Unruhe ist die erste Bürgerinnenpflicht. Was ärgert Grohmann? Alle, die den Arsch nicht hochkriegen, aber dauernd meckern. Und an was erfreut er sich? An Lebensfreude und Toleranz