Kino
C'est la vie

Irgendwann in „C’est la vie – So sind wir. So ist das Leben“ schenkt Fleur (Déborah François) ihrem Vater ein aufblasbares Sitzpolster gegen die Rückenschmerzen. Der Vater ist seit 30 Jahren Taxifahrer. Die Rückenschmerzen sind aber kein Sitzproblem, sondern ein bereits weit fortgeschrittener Krebs, an dem der Vater stirbt. In einer ganz kurzen Szene setzt sich die trauernde Marie-Jeanne (Zabou Breitman) in das Taxi ihres Mannes Robert (Jacques Gamblin) , hält das Sitzpolster nah an ihr Gesicht und öffnet das Ventil, damit die Luft herausströmen kann. Wer diese Szene so verstehen will, wie der Regisseur Rémi Bezançon sie meint, sollte sich vom Auslassventil aufblasbarer Luftmatratzen, Nackenstützen und Sitzpolster fern halten. Der 2007 entstandene Film wird vom Verlag zwar als eine „berührend-unterhaltsame Familiengeschichte, authentisch und voller Überraschungen“ angekündigt, verschluckt sich aber immer wieder bei der Umsetzung dieser vollmundigen Versprechung. Der Film läuft im Moment im (AnStifter-Kino) Delphi. Burkhard.

Über Peter Grohmann

Peter Grohmann, Jahrgang 1937, Breslauer Lerge, über Dresden auf d' Alb, dann runter nach Stuttgart: Schriftsetzer und Kabarettist, Autor und AnStifter gegen Obrigkeitsstaat und Dummdünkel. Mitgründer: Vom Club Voltaire übers undogmatische Sozialistische Zentrum, vom Theaterhaus zu den AnStiftern. Motto: Unruhe ist die erste Bürgerinnenpflicht. Was ärgert Grohmann? Alle, die den Arsch nicht hochkriegen, aber dauernd meckern. Und an was erfreut er sich? An Lebensfreude und Toleranz