Schlagwort-Archive: Wettern der Woche

Volksaufstand jetzt!

Nie war die Gelegenheit günstiger, ein verhasstes Regime in die Wüste zu schicken, den Regierungsapparat zu demontieren, das Parlament zu stürmen, Polizeistationen zu besetzen, Rundfunk, Fernsehen, kurzum alle Medien in die eigene Hand zu nehmen und die Armee zu bitten, für den Rest und Ruhe im Karton zu sorgen. Vielleicht könnte Aleksander Vučić (CDU) rechtzeitig genug ins Exil nach Moskau oder Washington abhauen – oder aber mit Zustimmung von EU und Nato mit der Bildung einer Übergangsregierung beauftragt werden. Letzteres wäre am Wahrscheinlichsten – Passt, könnte unsere neue Regierung sagen.

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Kanonen statt Butter– Grohmanns „Wettern der Woche“

Kanonen statt Butter– Grohmanns "Wettern der Woche" Clip

„Das Streben nach immer mehr Profit ist die Krankheit jener, die unersättlich sind in ihren Versuchen, ihre Macht zu vervielfachen und dabei vor nichts zurückschrecken“, glaubt ganz fest Franziskus, der in Rom mit dem Tode ringt. Weiß Gott – vielleicht hat ihm Elon Musk ja was in den Gesundheitstee getan?

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Trump ist Gott

Trump ist Gott! – Grohmanns "Wettern der Woche"

Wir bringen die Waage der Gerechtigkeit wieder ins Gleichgewicht. Eine Welle des Wandels erfasst das Land, Sonnenlicht scheint auf die ganze Welt. Der Weg zur Rückeroberung unserer Republik war nicht einfach. Ehrgeiz ist das Lebenselixier einer großen Nation. Wir sind ein Volk, eine Familie und eine glorreiche Nation unter Gott. Von heute an wird unser Land wieder aufblühen und weltweit respektiert werden. Von heute an wird es die offizielle Politik der Regierung der Vereinigten Staaten sein, dass es nur zwei Geschlechter gibt: männlich und weiblich. Vor nur wenigen Monaten durchschlug die Kugel eines Attentäters mein Ohr. Aber ich habe damals schon gespürt und spüre es heute noch mehr, dass mein Leben aus einem bestimmten Grund gerettet wurde. Ich wurde von Gott gerettet, um Amerika wieder großartig zu machen. 

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Der Untergang Deutschlands…

Der Untergang Deutschlands ...

„Dass ich das noch erleben durfte!“, twitterte mir meine geschichtsversessene Omi Glimbzsch aus Zittau augenzwinkernd zu: Tino Chrupalla ist mit schlappen 48,9 Prozent in Görlitz deutlich an der 50-Prozent-Hürde gescheitert (CDU 24,2 Prozent, Linke 6,4 Prozent, SPD 6,3 Prozent, Grüne immerhin 3,0 Prozent). In Thüringen erhielt die Partei des weltbekannten Faschisten Björn Höcke schlaffe 40 Prozent. Höcke: Seid bereit – immer bereit. Thüringen, du schönes Land / Deutschlands grünes Herz genannt / Hilfst mit Köpfen und mit Händen / den Fünfjahrplan zu vollenden.

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Angst essen Seele auf … – Peter Grohmanns „Wettern der Woche“

Angst essen Seele auf …

Angst essen Seele auf …

und den Verstand gleich mit, mag sich Rainer Werner Fassbinders vor 50 Jahren gesagt haben. Sein Melodram macht die soziale Unterdrückung und Ausgrenzung von „Gastarbeitern“ (so hieß das wirklich) zum Thema, wurde hundertfach ausgezeichnet, verfehlte aber ganz offenkundig seine Wirkung: Ausländer raus. Ausländerinnen auch? Ja. Zuerst die Messerstecher. Wir brauchen Platz für unsere deutschen Kriminellen. Mehr dazu beim Politischen Aschermittwoch im Theateerhaus. Aber:

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Deutschland wählt Tchibo – Grohmanns „Wettern der Woche“

Deutschland wählt Tchibo – Grohmanns "Wettern der Woche"

Die Alligatoren sind sich sicher: „Merz kann Kanzler“. Das klingt fast wie ein Weckruf in der von Messerstechern bevölkerten Bundesrepublik – und die lauern bekanntlich wie die Merzianer hinter jeder Straßenecke mit ihrem Gift. „Merz kann Kanzler“ ist fast so infantil wie dieses „Al-le- zu-sam-men- ge-gen- den- Fa- schiss- muss“ und erinnert an den Kasper, der die Kinder fragt: „Seid Ihr alle da?“

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Übelkrähen! – Grohmanns „Wettern der Woche“

Übelkrähen! – Grohmanns "Wettern der Woche"

„Diese Übelkrähen!“, ruft meine Omi Glimbzsch empört. Ich würd‘ jetzt gern ergänzen und rufen: harte Hunde und falsche Fuffziger! Schleicher! Lügner! Pharisäer! Schwindler! Frömmler! Speichellecker! Falsche Katzen! Scheinheilige! Die Atheistin aus Zittau ist sich dieser Tage nicht zu schade, den lieben Gott anzuflehen und um den berühmten Blitz zu bitten. Vorschläge willkommen – so viel Pazifismus muss sein.

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Drill, Baby, drill! – Grohmanns „Wettern der Woche“

Drill, Baby, drill! – Grohmanns "Wettern der Woche"

Bohren was das Zeug hält, fordert Donald Trump. Seitdem die Völker Nordamerikas dem Schinderhannes der Demokratie (mit freundlicher Unterstützung aus dem All) die Macht in den Schoß gelegt haben, ist die Kacke am Dampfen. Sind wir gut vorbereitet? Denn wir können mit Fug und Recht das Schlimmste erwarten: Weltuntergang, in die Richtung eben oder noch schlimmer. Aber bedenkt dabei:

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Vorsicht, Polizei!

Zwischen 2020 und 2022 starben laut einer Fallstudie der spanischen Journalistin Ter Garciá in 13 EU-Ländern mindestens 488 Menschen in Gewahrsam oder bei Polizeieinsätzen. Frankreich verzeichnete demnach mit 107 Fällen die meisten Ereignisse, gefolgt von Irland (71), Spanien (66) und Deutschland (60). Irland hatte mit 1,34 Todesfällen auf 100.000 Einwohner:innen die höchste Rate. Die Angaben stammen aus Presseanfragen bei den zuständigen Polizeibehörden, schreibt Matthias Monroy in der Zeitschrift „Cilip“. In Riesa gab es keine Toten, in Los Angeles breiten sich die Flammen weiter aus und selbst die AfD hat nichts mehr zu verbergen und zeigt freiwillig ihre Brandbeschleuniger.

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Stiefellecker der Welt – Grohmanns „Wettern der Woche“

Stiefellecker der Welt – Grohmanns "Wettern der Woche"

Wiktionary bezeichnet Stiefellecker – natürlich nur umgangssprachlich – als Arschkriecher, Kriecher, Schleimer, Speichellecker. Unter sinnverwandten Begriffen werden noch Steigbügelhalter und Schleimscheißer genannt, Begriffe, die in meiner Wortschaft fehlen und die bestenfalls meine Omi Glimbzsch in Zittau verwendet hätte: Ein Kämpferin für Frauenrechte von Geburt an. Ihre deutliche Sprache hängt auch mit der proletarischen Herkunft zusammen – der örtlichen Parteiführung machte sie damals schon ordentlich Feuer unterm Arsch, auch wenn es keine Kohle gab -wenn Sie wissen, was ich meine. Hat alles nicht gezündet, wie wir heute wissen. Die
Frauen und Feuer von damals interessieren niemanden mehr. Merke: Kein Schwein ruft mich an. Heute gibt es auf jede Frage hundert Antworten, auch auf die nie gestellten. Das kann an allem liegen – krumme Gene, falsches Herkunftsland, zuviel Melanin, Entzündungen im Gehirn, Gedächtnisverlust beim Radfahren, kognitiver Abbau – eins hängt am anderen und mit Wahrnehmung, Lernen, Erinnern, Denken und Wissen zusammen. Was wissen wir schon wirklich über Glyphosat? So oder so nichts Gutes, außer dass das Pflanzengift freundliche Stiefellecker bei der FDP fand:
„Die FDP bekennt sich zur Chemieindustrie in Deutschland“ und „zum risikobasierten Ansatz bei der Bewertung von Stoffen.“ Mit dem Risiko könnte Elon Musk gemeint sein, den Lindner als Vorbild für Deutschland vorgeschlagen hatte. Lindner schleimt und spricht über den Mut von Musk, „bisher nicht Vorstellbares anzugehen“ – woran man sieht, dass Glyphosat jetzt schon viel tiefgreifender in unsere Gesundheit eingreift als angenommen. Kognitiver Abbau liberaler Traditionen beim Dreikönigstreffen in Stuttgart.

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Nacht und Nebel – Grohmans „Wettern der Woche“

Nacht und Nebel – Grohmans "Wettern der Woche"

Die größte Sorge mancher Menschen gilt dieser Tage den Glühweinpreisen auf den Weihnachtsmärkten: So macht man Politik! Denn das ungesunde Gesöff ist ja der Trost für morgen arbeitslose Stahlarbeiter und Leute, die heute zu Hause allein vor der Futterkrippe hocken: nischt drin außer dem Jesuskindlein.

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Elon Gott ist Musk – Grohmanns „Wettern der Woche“

Elon Gott ist Musk – Grohmanns "Wettern der Woche"

Mit 300 Milliarden US-Dollar Schwarzgeld ist Elon der reichste Mensch der Welt. Was er sonst noch hat, weiß ich natürlich nicht. Vom kleinkriminellen Tellerwäscher vor wenigen Jahren zum Ober-Oligarchen – es geht also doch, sagt da meine Omi Glimbzsch aus Zittau. Und sie weiß auch: Der weiße Gott aus Südafrika steckt in Kürze Donald Trump in die Tasche, besiedelt den Mars und kämpft mit eigenen Sämereien gegen das Aussterben der weißen Rassisten.

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Halt’s Maul, Alte! – Grohmanns „Wettern der Woche“

Halt's Maul, Alte! – Grohmanns "Wettern der Woche"

Was ist bloß in deinem Leben passiert, dass du jetzt AfD wählst?“, fragte jüngst meine Omi Glimbzsch in Zittau ihren Nachbarn. Dass er nicht sofort eins auf die Fresse gab, lag nicht allein an ihrem Alter. In der guten alten Zeit waren beide in der SPD. Ach, damals!

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Mein Scheißerle – Grohmanns „Wettern der Woche“

Mein Scheißerle – Grohmanns "Wettern der Woche"

Vor Jahren, ach was, Jahrzehnten!, wenn ich meinem Sohn die Windeln wechseln musste, strahlte er mich glücklich an: Das war mal wieder bestens gelungen! Alles Scheiße. Aber ich hatte freundlich zu bleiben. „Na, mein Scheißerle, sind mal wieder die Windeln voll?“ Und er antwortete mit dem berühmten Trump’schen Lächeln: „AA!“ Viel AA, sehr viel.

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Nach uns die Sintflut – Grohmanns „Wettern der Woche“

Nach uns die Sintflut – Grohmanns "Wettern der Woche"

Der König ist nackt. Die blonde Fußpflegerin aus Pinneberg, die sich und ihrem Hundle Aurelius ein paar Urlaubstage in der Region Valencia gegönnt hatte und eben abreisen wollte, ist enttäuscht: Es gelang ihr nicht, noch vor dem nächsten Gewitter bis zu Felipe dem Sechsten vorzudringen und ihn um ein Autogramm zu bitten. „Das war die Chance meines Lebens!“, sagt sie verbittert. „Es war schon schwer genug, überhaupt ein Taxi zu bekommen, und jetzt das!“ Aber mit einem Extra-Hunni kriege man auch den härtesten Spanier weich.

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… am Golde hängt – Grohmanns „Wettern der Woche“

… am Golde hängt – Grohmanns "Wettern der Woche"

Eines der zentralen Probleme heutzutage ist, dass die Politik so eine Schande ist. Gute Menschen gehen nicht in die Politik. Beides wußte und sagte Donald Trump schon vor vielen Jahren, und dass er jemanden mitten auf der 5th Avenue in New York erschießen könnte: Die Leute würden ihn trotzdem wählen. Bitte haben Sie also noch ein paar Tage Geduld und wenden Sie sich in Zweifelsfragen an das Bundesprogramm „Demokratie leben“. 

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Unsicheres Stuttgart – Grohmanns „Wettern der Woche“

Unsicheres Stuttgart – Grohmanns "Wettern der Woche"

Manchmal bin ich ich glücklich und manchmal nehme ich’s wie’s kommt.

Apfelsaft wird teurer, Jürgen Kopp immer linksradikaler, der Papst spricht ganze zwei Frauen heilig und in Deutschland fehlen Impfstoffe für Babys. „Bei Uganda oder in der Mongolei könnte man das ja verstehen, die kriegen ja nie was auf die Reihe“, würde BILD posten. Aber bei uns? Reicht es nicht, dass 300 000 Kitaplätze fehlen – oder waren das Pflegekräfte bzw. Pflegebetten? Vielleicht Altenpflegerinnen? Wenn die Ukrainerinnen nicht ran wollen an unsere Alten, nehmen wir notfalls auch welche aus der Mongolei. 

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Rohrkrepierer – Grohmanns „Wettern der Woche“

Rohrkrepierer – Grohmanns "Wettern der Woche"

Die Leute regen sich doch mehr über die Abschaffung vom Bargeld auf als über die Abschaffung der Menschenrechte – dabei hamse doch von beiden nich genug“, meinte meine Omi Glimbzsch aus Zittau. Und so fürcht‘ auch ich, dass im Zuge der Abschaffung der Menschenrechte in vorderster Front das Asylrecht unter Artillerie-Beschuss gerät. Interessant ist da ein Vorschlag aus der Erstaufnahme in Untertürkheim: Er sieht vor, dass sich Asylbewerber bis zum Christfest (vormerken: 24. 12.) selbst ausweisen können – ein Gebetbuch im Brotbeutel für den Nachhauseweg. Wer noch jemanden mitnimmt als Handgepäck, und sei es ohne Gewalt, erhält eine Allparteien-Prämie. 

Menschenrechte – da war doch noch irgendwas! Jetzt fällt’s mir wie Streubomben von die Augen: Meine Fresse, is das lange her: 75 Jahre! Nur ich bin älter! Die Genfer Konvention von 1949 hat Kriegsverbrechen definiert, indem sie ganz spezielle Regeln aufstellte, wie Kriege nie, also keinesfalls geführt werden dürfen. Die Schonung der Zivilisten steht da an erster Stelle. Schwangere, überhaupt Mütter, Kinder. Die sind ja in vielen Ländern auch Zivilisten und vorerst noch selten Kindersoldaten. Kurzum: Eine ganz große Idee! Es ist halt immer einen Versuch wert, der Humanität zum Sieg zu verhelfen!

Doch irgendwie wurde auch das ein Rohrkrepierer: Gaza, Israel, Libanon. 

Der humane Krieg ist wie ein Boxring, stell ich mir vor: Den Gegner nie von hinten auf den Kopf hauen, auch dann nicht, wenn er flach liegt und keinen Mucks mehr macht. Keine Generika einnehmen, nur echte Drogen. Keine großen Metallstücke in die Boxhandschuhe schmuggeln, kein Pfefferspray benutzen. Wenn der Gegner flach liegt, einfach nicht aufhören. Das ist nur fair. Legal ist lediglich, dem Kampfrichter was zuzustecken – dann johlt auch das Publikum. 

Zurück zu den Rohrkrepierern. Wikipedia glaubt, dass die Kreuzzüge damals (11.-13. Jh.) von der Kirche geforderte Kriege gegen die Muslime waren, um Macht über das Heilige Land zu erlangen. Nanana! Doch! Die christlichen Kreuzfahrer sind in Palästina knietief durch Blut gewatet, sagen Augenzeugen, eben weil Muslime Heiden waren und damit von Gott ohnehin zur Hölle verdammt. Wer glaubt, wird selig.

Polizeiruf 110: Zurück zum Goßen Austausch, Alu-Hüten, Chemtrails, die wahlweise zur Klimakontrolle, Gedankenkontrolle oder der Kontrolle der Bevölkerung genutzt würden und hoffentlich zu Rohrkrepieren werden.

Wie tröstlich: Das Recherche-Netzwerk Correctiv z.B. widerlegt Kriegstreiber und sogar die AfD. Ein Schuss, der vorne rausgeht.

Peter Grohmann ist Kabarettist und Koordinator beim Bürgerprojekt Die AnStifter

Das Wettern der Woche
Mit Kippa? Nur nachts.

Erstens: Es dürfe niemals sein, dass Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens in Deutschland in Angst und Schrecken leben müssten, sagte Olaf Scholz eben.
Zweitens: Ich würde keinem Menschen raten, mit einer Kippa auf dem Kopf durch die Stadt zu gehen, sagte ich ihm. Allenfalls nachts, sage ich heute.

Es war mir immer ein Vergnügen, morgens aufzustehen, gegen halber Siebene. In jüngster Zeit möchte ich am liebsten die Bettdecke über mir zusammenziehen – aber ich kann nicht mehr schlafen, weil ich nicht weiß, ob der Krieg über Nacht gewachsen ist. Ich tröste mich über die nächste Viertelstunde: Wenn er ganz groß geworden wär‘, würde ja jemand anrufen, es lange klingeln lassen wie der Rüdiger und dann sagen: „Peter, man müßte was machen!“ Man bin immer ich. Bis mir plötzlich klar wird: In Israel ist es jetzt ja alles später, viel später, manches zu spät – und in Gaza noch viel später als im Libanon….

50 Millionen Tonnen Schutt müssen später mal weggeräumt werden, wenn der Krieg keine Luft mehr kriegt. Der Schutt – das wird nochmal ein ganz, ganz großer Geschäftszweig!
Schlagen die Nachts zurück? Haben sie schon? Ist es ein Erstschlag oder bloß Vergeltung oder was ganz Neues? Dann hau‘ ich mir an den Kopp: Junge, sag‘ ich mir, jetzt haste die Ukraine vergessen! Wenn’s doch nur die wäre! Da kommt ja noch der Jemen dazu und der Kongo! Oder ist es Kenia? Nein, Mali. Der Sudan? Vergiss Syrien nicht, Alter, und die Uiguren. Wieso Uiguren, frage ich mich, da ist doch gar kein Krieg. Afghanistan? OK, das haben wir ja befriedet. Jetzt sitzt auch Deutschland mit im Schlauchboot.

Es ist nicht mehr schön, morgens aufzustehen, zu frühstücken und die Zeitung zu lesen. Das Vergnügen, wär’s denn eins, wäre ja eh‘ sehr kurz – die Presse wird immer dünner. Das meiste fehlt, auch an Seitenhieben. Jetzt kann dich nur noch das Netz auffangen, doch du weißt: Jede Zweite liest täglich Zeitung, wird von der Anzeigenabteilung behauptet. Aber es hilft nichts. Die Tageszeitungen erreichten knapp 50 % der über 14-Jährigen – incl. der Analphabeten. Und wen erreichen wir? Und wann? Und mit was?

Viele Neurobiologen und -psychologen wissen: Die Digitalisierung und der Wandel der Medienlandschaft machen unsere IQ-Werte deutlich dünner. Steigende Bildschirmzeiten, ständige Erreichbarkeit – das schlägt auf den Geist, macht aggressiver und letztlich dümmer. Ich hab’s ja geahnt: Das Gehirn ist schlicht überfordert. Meins auch.

Peter Grohmann’s „Wettern der Woche“

Peter Grohmann ist Kabarettist und Koordinator des Bürgerprojekts Die AnStifter. Im Theaterhaus mit dem Leonard-Cohen-Projekt am 29.10.2024.