Amok ist männlich – Grohmanns „Wettern der Woche“

Männliche Dominanz gefährdet das Überleben der Menschheit, sagt Prof. Christian Pfeiffer. Der AnStifter aus Hannover muss es wissen: Er hat lebenslang dazu geforscht. Umweltzerstörung, sagt er frech, ist eine männliche Domäne und Kriege wie der Putinsche auch. Doch wir können im Land bleiben – in Deutschland hat sich schwere körperliche Gewalt gegen Frauen in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt, die Zahl von Vergewaltigungen ist in den letzten fünf Jahren um eine Viertel gestiegen. Ums Zehnfache gestiegen sind auch Absatz und Umsatz gewaltverherrlichender Videospiele etc. pp., im gleichen Umfang hat die Armut hat zugenommen.

Nach einer Studie nordamerikanischer Forscher hinterlassen Videospiele mit gewalttätigen Inhalten Spuren im Gehirn des Spielers. Hirnareale, die Denken, Emotionen und Selbstkontrolle bearbeiten und steuern, verändern sich, ohne dass du es merkst. Du wirst unzufriedener, frustrierter. OK – Gewalterfahrungen in der eigenen Familie kommen dazu, Stress oder allzu geringe Bildung sind weitere Risikofaktoren. Und je mehr da zusammenkommt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du aggressiv wirst. Das alles ist übrigens Alltag in den Armeen, selbst wenn sich Annalena und ihre FreundInnen für die dummen Pazifisten von gestern entschuldigen (soll nicht wieder vorkommen).

Payton Gendron aus Conklin freilich war noch nicht wehrpflichtig und kaum 18 Jahre alt – aber die Bude voller Waffen. Keine Bücher. Er hatte seine Tat life ins Internet übertragen, sich selbst als rechtsextrem, rassistisch und antisemi-tisch gelobt und die Welt aufgerufen, sich gegen Umvolkung (Great Replacement) zu wehren. Derlei Aufrufe, vorsichtiger und unbewaffneter, kann man auch in the Länd und in den Netzen drumrum finden, ohne zu suchen.

Was uns angeht, nehmen ja Gewaltbereitschaft & Bildungsferne in gleichem Maße zu, wie die Aktien steigen. Nach dem Gang zur Mitte bei den verlorenen Wahlen im Norden und Westen könnten die neuen Dominas bei der geringen Bildung ansetzen: Mehr Lehrerinnen, mehr Geld für Musik in der Schule, öfters Singen, gemeinsames Zeitungslesen, Streiten um Umvolkung, Türkinnen, Übersterblichkeit und Wahlenthaltung. Doch für diese Art von Geschützen werden die Mittel gekürzt.

Die Meinungen und Folgerungen im vorstehende Betrag werden von den Produzenten der Videospiele, Ken Jebsen, Xavier Naidoo, zwei Wissenschaftlern und Wladimir Putin nicht geteilt, sind aber mit Grohmann einig, dass Rothschild recht hat: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern. Verkaufen, wenn die Violinen spielen“. Wikipedia listet mehr als 160 deutsche Unternehmen im Bereich der Rüstungsindustrie auf, die ausreichend Stehvermögen und Frustrationstoleranz besitzen, bis der Krieg besiegt ist. Das kann dauern.

Peter Grohmann (peter-grohmann@die-anstifter.de)
ist Kabarettist und Koordinator des Bürgerprojekts Die AnStifter