Forum Zivilgesellschaftiche Initiativen

2. Forum zivilgesellschaftliche Initiativen – Freitag, 19. Januar | 19:30 | Samstag, 20. Januar | 18:00
Unter dem Motto Allianzen schmieden finden zwischen Dezember 2017 und April 2018 vier Veranstaltungen zum Forum zivilgesellschaftliche Initiativen Stuttgart statt: In Workshops, Plenen und begleitet von Impulsvorträgen, sollen entlang spezifischer gesellschaftspolitischer Themen, wie  z.B. Klimawandel, Migration, Technologieentwicklungen, neue Familienmodelle u.v.m., Fragen der Mitgestaltung von und Verantwortung für die (Stadt-)Gesellschaft erörtert und diskutiert werden. Nach dem ersten informellen Forum vom 2. Dezember 2017, bei dem sich 21 lokale Initiativen vorstellten, beginnen die im Januar und Februar 2018 stattfindenden Foren jeweils mit einem Impulsvortrag, dessen Themen auch am Folgetag in begleitenden Workshops vertieft werden.
 
Freitag, 19. und Samstag, 20. Januar 2018: Im 2. Forum fragen wir nach anderen Ökonomien:
Wir wollen wir wirtschaften? Welchen Zielen soll die Wirtschaft dienen? Was bedeutet „Wohlstand“ für uns? Was bedeutet „Arbeit“ für uns?
Freitag, 19. Januar, 19:30 Uhr: Impulsvortrag von Christoph Deutschmann (Prof. em., Uni Tübingen): Wie wollen wir wirtschaften? Einführende Überlegungen
Über die Zukunft unseres Wirtschaftssystems wird heute mehr denn je gestritten. Aus deutscher Sicht scheint es dafür zwar auf den ersten Blick wenig Anlass zu geben: Die Wirtschaft boomt, die Arbeitslosigkeit ist niedrig und die meisten Menschen sind mit ihrer wirtschaftlichen Lage zufrieden. Aber eine solche Selbstzufriedenheit ist trügerisch, denn Probleme gibt es zuhauf: Rund 15 Prozent der Deutschen bewegen sich mit prekären Jobs und Sozialleistungen an der Armutsgrenze; Das gilt noch viel mehr für die südeuropäischen Länder, dort ist vor allem die Jugendarbeitslosigkeit erschreckend hoch. Die Ungleichheit der Einkommen und der Vermögen hat weltweit stark zugenommen, international tätige Finanzinvestoren und Kapitalgesellschaften zahlen kaum Steuern, ihr Kapital fließt kaum mehr in produktive Investitionen, sondern größtenteils in Immobilien und reine Finanzanlagen. Dass die gegenwärtige Lebens- und Wirtschaftsweise der Industrienationen mit nachhaltigem Umwelt- und Klimaschutzes nicht vereinbar sind, ist bekannt, weitgehend offen ist hingegen, wie die notwendigen Umstrukturierungen gestaltet und durchgesetzt werden können.
Ziel der Forumsdiskussion sollte es sein, die Analyse dieser Probleme und ihrer wechselseitigen Zusammenhänge zu vertiefen und politische Konzepte zu ihrer Lösung zu prüfen: Sind neue Konzepte erforderlich, z.B. ein garantiertes Grundeinkommen um die Lage der Arbeitslosen und prekär Beschäftigten zu ändern? Was kann gegen die extreme Konzentration der Vermögen politisch getan werden? Sind international koordinierte Eingriffe in private Eigentumsrechte notwendig, um die krisenträchtige Verselbständigung der Finanzmärkte zu stoppen? Brauchen wir überhaupt „Wachstum“ und wie kommt der kapitalistische Zwang zum Wachstum zustande? Liegt es nur an unseren „falschen“ Konsumgewohnheiten oder auch an institutionellen Strukturen? Setzt eine erfolgreiche klimapolitische Umsteuerung einen Verzicht auf Wachstum voraus?
Samstag, 20. Januar, 14 – 18 Uhr: Workshops und Plenen
Öffentlich, jede/R willkommen. Eintritt frei / weitergeben

Über Peter Grohmann

Peter Grohmann, Jahrgang 1937, Breslauer Lerge, über Dresden auf d' Alb, dann runter nach Stuttgart: Schriftsetzer und Kabarettist, Autor und AnStifter gegen Obrigkeitsstaat und Dummdünkel. Mitgründer: Vom Club Voltaire übers undogmatische Sozialistische Zentrum, vom Theaterhaus zu den AnStiftern. Motto: Unruhe ist die erste Bürgerinnenpflicht. Was ärgert Grohmann? Alle, die den Arsch nicht hochkriegen, aber dauernd meckern. Und an was erfreut er sich? An Lebensfreude und Toleranz