Stuttgart
Das Alternativprogramm zur Fußball-WM

Heute beginnt die Fußball-WM und manche Menschen fragen sich: Mitgrölen? Fähnchen schwenken? Oder versuchen dem Party-Nationalismus aus dem Weg zu gehen?

Wir haben drei Vorschläge, wie man die Fußballweltmeisterschaft kritisch begleiten kann.

1. Einfach was anderes machen

Der Stellenwert von Fußball zeigt sich auch daran, dass es kaum andere Veranstaltungen gibt, während die deutsche Nationalmannschaft spielt.

Statt Deutschland-Portugal am Mo, 16.06.2014:

  • 18.00 Uhr, Montagsdemo gegen S21, Marktplatz, Stuttgart.

Statt Deutschland-USA am Do, 26.06.2014:

Sollte die deutsche Nationalmannschaft Gruppenerster werden, spielt sie am Mo, 30.06.2014 um 22.00 Uhr. Da gibt es mehr Auswahl:

2. Sich kritisch mit Fußball und der FIFA auseinandersetzen

Über Fußball lässt sich ja viel sagen… auch dass die FIFA und Sepp Blatter korrupt sind; dass Fußball gar kein Spiel ist, sondern ein Geschäft; und auch dass Fußball und Politik nichts miteinander zu tun haben. Naja sagen, kann man letzteres schon, aber die Argumentation wird schwierig.
Hiermit kann man sich kritisch mit den verschiedenen Themen auseinandersetzen, vor, während oder nach den Deutschland-Spielen:

3. Schauen, was die Parlamente während der WM machen

Der Politik wird immer mal wieder vorgeworfen wichtige Entscheidungen während sportlichen Großereignissen zu beschließen, weil dann weniger Aufmerksamkeit und Opposition zu erwarten ist.
In Mexico sollen tiefgreifende Gesetzesänderungen für die Energie- und Ölwirtschaft, sowie den Telekommunikationssektor beschlossen werden. U.a. in einer Parlamentssitzung während des Spiels Brasilien-Mexico. Kritiker sehen darin eine Ablenkung von einer zivilgesellschaftlichen Debatte, da in den Gesetzesentwürfen die Gefahren von Zensur und den Ausverkauf von Ölkonzessionen an ausländische Firmen bestehen.
Deutschland hatte seinen Skandal im Juni 2012, als während des Europameisterschafts-Spiels Deutschland-Italien, das Meldegesetz in 57 Sekunden von ca. 30 Abgeordneten beschlossen wurde.
Dieses Jahr am 26./27.6. wird der Bundestag über den Bundeshaushalt und die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetz abschließend beraten. Der Entwurf für den ausgeglichenen Bundeshaushalt wurde hingetrickst und das EEG soll geändert werden, um private Eigenstromproduzenten zu besteuern. (Petition von Campact!)