Wenn’s um Geld geht

Nicht Sparkasse, sondern AnStifter. Dennoch stoßen wir mitunter auf Granit. Fraglich, warum man den AnStiftern in Zeiten der Krise keine 50 Euro im Jahr anvertraut, aber den Banken und der Regierung die Zukunft der Kinder. Da denk’ ich ab und an, es liegt an mir  – denn ich bin „ein perfekter Selbstdarsteller“, wie Reinhold meinte, der sonst eher schweigt („im Gegensatz zu Dir“, würde er sagen). Ich fürchte dennoch: Ich bin zu angepaßt. Ich will niemanden zu nahe treten, ich mag sie alle, selbst die, die nichts geben, und selbst die, die mit aufgeschlagenem Mantelkragen dem deutschen Herbst entgegeneilen und nicht mehr gut sehen, wie die Handwerker der Koalition hie und da bissel was von der Demokratie abbauen. Also, danken wir mal allen, die zur Spur der Erinnerung was rübergereicht haben (denn zur Demokratie gehört auch dieses kleine Stück Unabhängigkeit vom Leben der anderen). Besonders dank’ ich Euch, die ein Augenzwinkern für uns AnStifter haben, wenn’s um Grundsätze geht, die löschen, wenn’s brennt, und die das Herz auf dem rechten Fleck haben, wenn Sie wissen, was ich meine. Jedenfalls im Sinne von Rosa Luxemburg, die von den wenigsten Linken verstanden wurde, daß „die Freiheit immer die Freiheit des Andersdenkenden ist“. Die Kontonummer nenne ich jetzt extra nicht. Dann kann Reinhold nix geben. (Peter)

Über Peter Grohmann

Peter Grohmann, Jahrgang 1937, Breslauer Lerge, über Dresden auf d' Alb, dann runter nach Stuttgart: Schriftsetzer und Kabarettist, Autor und AnStifter gegen Obrigkeitsstaat und Dummdünkel. Mitgründer: Vom Club Voltaire übers undogmatische Sozialistische Zentrum, vom Theaterhaus zu den AnStiftern. Motto: Unruhe ist die erste Bürgerinnenpflicht. Was ärgert Grohmann? Alle, die den Arsch nicht hochkriegen, aber dauernd meckern. Und an was erfreut er sich? An Lebensfreude und Toleranz