Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat mittlerweile in Deutschland, aber auch im benachbarten Ausland wie Ungarn, Tschechien oder Polen, weit über 18.000 Stolpersteine eigenhändig verlegt, mit denen an Opfer des Nationalsozialismus, an Juden, politisch Andersdenkende, Behinderte, Zeugen Jehova, Homosexuelle und Sinti erinnert wird.
Am Dienstag und Mittwoch, 19. / 20. Mai, kommt Gunter Demnig erneut nach Stuttgart, um in den Innenstadtbezirken sowie in Obertürkheim, Cannstatt, Zuffenhausen, Stammheim, Feuerbach und erstmals auch in Weilimdorf weitere 53 Stolpersteine bündig in öffentliche Gehwege einzubringen. In Stuttgart werden damit insgesamt rund 450 dieser 10x10cm großen Kleindenkmale dort an Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, wo sie gewohnt haben, bevor sie dem Wahn des Dritten Reiches zum Opfer fielen. Die Namen sowie Lebens- und Schicksalsdaten, welche auf die Messingplatte an der Oberseite der Stolpersteine eingraviert sind, wurden von den ehrenamtlichen Stolpersteininitiativen, die es mittlerweile flächendeckend für alle Stadtbezirke gibt, oft aufwändig erforscht. Weil dies in allen 438 Orten, in denen Demnig bisher Stolpersteine verlegt hat, so geschieht, hat er mit seinem Kunstprojekt auch das Wissen um die Geschichte des Dritten Reiches in weiten Teilen der Bevölkerung vermehrt.< Am Dienstag, 19. Mai, wird um 19:30 Uhr im Bürgerhaus Rot, Auricher Str. 34 A, der Dokumentarfilm "Stolperstein" von Dörte Franke gezeigt. Gunter Demnig wird bei der anschließenden Diskussion anwesend sein. Am Sonntag, 24. Mai, ist der Film um 20:00 im Generationenhaus Heslach, Gebrüder-Schmid-Weg 13, zu sehen. Dort trifft man sich bereits um 18:00 Uhr zu einem Stadtteilspaziergang "Stolpersteine im Stuttgarter Süden", den Siegfried Bassler leiten wird. ps. Stolpersteine sind Spuren für übermorgen, damit sich die Kinder unserer Kinder an die alten Zeiten erinnerrn. Peter Grohmann