Bewerbung 2009
Dr. Susan Bardosz und Dr. Arpad Pusztai (England / Ungarn)

Die Ernährungssouveränität der Länder wird zunehmend eine Frage von Krieg und Frieden. Hungerrevolten machen in vielen Entwicklungsländern die dra- matische Situation in der Landwirt- schaft sichtbar, wo der Anbau gentech- nisch veränderter Pflanzen die Ernäh- rungslage oft dramatisch verschlech- tert. Durch die Patentierbar-keit gen- technisch veränderter Pflanzen steht die Welternährung vor einer ernsthaften Bedrohung. Dr. Susan Bardosz und Dr. Arpad Pusztai waren Wissenschaftler des renommierten Rowett-Instituts/ Aberdeen. Pusztai kam zu dem Ergeb- nis, dass bei der Verfütterung gentech- nisch veränderter Kartoffeln das Im- munsystem bei Ratten geschwächt wird und sich innere Organe verändern. Er stellte dies der Öffentlichkeit vor – die Ergebnisse waren unanfechtbar, seriös und eindeutig. Doch Pusztai wurde sus- pendiert, der Zugang zu Unterlagen seiner Studie wurde ihm verwehrt, er erhielt Redeverbot. Er hat Suspendie- rung und Redeverbot ignoriert und sich gegen den Mainstream der Wissen- schaftswelt entschieden. Er hat als ers- ter Wissenschaftler die Aufmerksamkeit auf die gesundheitlichen Gefahren der Gentechnik gelenkt und damit eine weltweite Bewegung zur kritischen Gentechnikforschung ausgelöst. Seine Frau hat seine Entscheidung mitgetra- gen und ihn untersztützt. Mit dem Stuttgarter Friedenspreis werden sein Mut, seine wissenschaftliche Ethik und seine konsequente Haltung gewürdigt.

Vorschlag: Jürgen Binder (Imker, AnStifter) Mehr: www.trueten.de/ archives/ 3944-Genfood-verheerende- Auswirkungen-und-skandaloese- Machenschaften

Über Peter Grohmann

Peter Grohmann, Jahrgang 1937, Breslauer Lerge, über Dresden auf d' Alb, dann runter nach Stuttgart: Schriftsetzer und Kabarettist, Autor und AnStifter gegen Obrigkeitsstaat und Dummdünkel. Mitgründer: Vom Club Voltaire übers undogmatische Sozialistische Zentrum, vom Theaterhaus zu den AnStiftern. Motto: Unruhe ist die erste Bürgerinnenpflicht. Was ärgert Grohmann? Alle, die den Arsch nicht hochkriegen, aber dauernd meckern. Und an was erfreut er sich? An Lebensfreude und Toleranz