Mediensammlung Sant’Anna

PM Die AnStifter – St. Anna 10.12.

Die AnStifter

Aktuelle Pressemitteilung

Stuttgart/Sant‘ Anna di Stazzema, 10. Dezember 2012

Massaker der Waffen-SS in Italien: Stuttgarter fordern juristische Aufarbeitung auch in Deutschland

Stuttgarter Delegation trifft Überlebende des SS-Massakers in Sant‘ Anna di Stazzema und fordert juristische Aufarbeiten auch in Deutschland.

Am vergangenen Wochenende überbrachte eine 40-köpfige Delegation des Stuttgarter Bürgerprojekts Die AnStifter den Überlebenden und Hinterbliebenen eines SS-Massakers im toskanischen Dorf Sant‘ Anna di Stazzema stellvertretend für 400 Unterzeichner eine Solidaritätserklärung und eine Spende über 4000 Euro.

Am 12. August 1944 waren in Sant‘ Anna über 500 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, von Soldaten der Waffen-SS ermordet und das Dorf zerstört worden.

Die Täter sind in Italien verurteilt. In Deutschland hingegen erklärte der mit dem Fall betraute Oberstaatsanwalt Häußler am 1. Oktober 2012, es könne kein Prozess eröffnet werden. Ende Januar wird über eine Klageerzwingung entschieden, die Gariele Heinecke, Anwältin der Opfer von Sant‘ Anna in Deutschland, vorgebracht hat.

Julia von Staden, Sprecherin der Stuttgarter Solidaritätskampagne, erklärt dazu: „Wir sind empört über den Umgang der deutschen Justiz mit den Opfern und Hinterbliebenen. Mit dieser Fahrt wollen wir unsere Betroffenheit und Solidarität zeigen und an den Baden-Württembergischen Justizminister Stickelberger appellieren, sich dafür einzusetzen, dass sich die SS-Mörder auch vor der deutschen Justiz verantworten müssen.“

Ausgewählte Links (Stand 31.10.12):

STZ 1.10.2012: Nach zehn Jahren Ermittlungen: Keine Anklage wegen SS-Massakers

jungle world 18.10.2012: „Die deutsche Staatsanwaltschaft war eher unwillig“ – Interview mit Paolo Pezzino, lehrt Zeitgeschichte an der Universität Pisa und ist Mitglied der deutsch-italienischen Historikerkommission zur Aufarbeitung der gemeinsamen Vergangenheit im Zweiten Weltkrieg

Kontext 31.10.2012: Interview von Hermann G. Abmayr mit Gabriele Heinecke, der Anwältin des Überlebenden Enrico Pieri.

Ein Gedanke zu „Mediensammlung Sant’Anna

  1. Hier noch ein Beitrag von Eggert Blum auf swr2-Radio vom 17.10., 12:30, im „Journal am Mittag“ (ich hab die Audio-Datei, kann sie aber nur per eMail-Anhang weiterschicken, leider – bei Interesse gerne an mich wenden):
    „Die Causa Sant’Anna di Stazzema – NS-Massaker in toskanischem Bergdorf bleibt ungesühnt“
    Italien reagiert empört auf den Beschluss der Staatsanwaltschaft Stuttgart, nämlich das Ermittlungsverfahren zu einem von der SS im Zweiten Weltkrieg (1944) im toskanischen Dorf Sant’Anna di Stazzema verübten Massaker mit etwa 560 Toten einzustellen. „Die historische Wahrheit um diese Tragödie ist auch mit rechtskräftigen Urteilen der italienischen Justiz nachgewiesen worden. Die italienische Regierung muss Druck ausüben, damit Deutschland die von der italienischen Justiz gefällten Urteile respektiert“, so die Senatoren der „Demokratischen Partei“./Ein Beitrag von Eggert Blum

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