Kriegsvögel, Gefallene und Gestrauchelte

Sie können zwar kaum fliegen, aber man hat die superteuren Kriegsvögel halt angeschafft. Nun sollen sie auch ihre Kriegs(un)tauglichkeit beweisen, die Eurofighter. Die FDP-Fachfrau für das Kriegswesen, Elke Hoff, will die Fliegerle endlich in Afghanistan kämpfen sehen (Spiegel 22.06.2009). Vielleicht fliegt sie ja mit? Es ist immer wieder erfrischend, wie wir uns weltweit um Freiheit & Demokratie sorgen. Wenn es irgendwo keine freien Wahlen gibt, stehen wir sofort protestierend auf der Matte und sagen den Negern, wie man richtig wählt. Es sei denn, sie sind Handelspartner, Freunde oder Verbündete. Unter solchen Umständen sorgen wir schon mal mit dafür, dass erst gar keine freien Wahlen stattfinden. Die kann man dann auch nicht fälschen. Interessant, was da gerade abläuft: Der Oberverteidiger Jung krümmt und würmt sich, um uns klarzumachen, dass die letzten drei von 34 Toten in Afghanistan keine richtigen Gefallenen sind – denn Gefallene gibt’s nur im Krieg, und wir führen ja gar keinen Krieg, denn der wäre grundgesetzwidrig, und wer will schon das Grundgesetz schleifen (außer Herrn Jung und seinen Partnern)! Dieses Rumgeeire kotzt einen an. Was da passiert, vor unser aller Augen, ist nicht mehr und nicht weniger als Verfassungsbruch, meint Ihr Peter Grohmann.

Über Peter Grohmann

Peter Grohmann, Jahrgang 1937, Breslauer Lerge, über Dresden auf d' Alb, dann runter nach Stuttgart: Schriftsetzer und Kabarettist, Autor und AnStifter gegen Obrigkeitsstaat und Dummdünkel. Mitgründer: Vom Club Voltaire übers undogmatische Sozialistische Zentrum, vom Theaterhaus zu den AnStiftern. Motto: Unruhe ist die erste Bürgerinnenpflicht. Was ärgert Grohmann? Alle, die den Arsch nicht hochkriegen, aber dauernd meckern. Und an was erfreut er sich? An Lebensfreude und Toleranz