Die Ernährungssouveränität der Länder wird zunehmend eine Frage von Krieg und Frieden

Hungerrevolten haben in vielen Entwicklungsländern eine nie da gewesene Dramatik erreicht, zu der oft der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen beitrug, deren Patentierbarkeit die Welternährung bedroht.

Prof. Dr. Arpad Pusztai hatte den Auftrag der Europäischen Union, die Unbedenklichkeit gentechnisch veränderter Futter- und Nahrungsmittel festzustellen. Pusztai kam jedoch zu dem erschreckenden Ergebnis, daß zB. die Verfütterung gentechnisch veränderter Kartoffeln das Immunsystem von Ratten schwächt und sich innere Organe veränderten. Eine alarmierende Nachricht, die Pusztai über den BBC der Weltöffentlichkeit vermittelte. Mehr als 30 seiner weltweit tätigen Kollegen bestätigten das. Dennoch wurde Pusztai suspendiert. Gemeinsam mit seiner Frau Prof. Dr. Susan Bardócz hat er sich trotz aller Repressalien unbeirrt für die Wahrheit und die Freiheit von Forschung und Lehre eingesetzt.

Arpad Pusztai erhielt im Jahre 2005 den Whistleblower-Preis der Vereinigung deutscher Wissenschaftler (VDW). Mit dem Stuttgarter Friedenspreis werden die wissenschaftliche Ethik von Pusztai und Bardócz gewürdigt: Mit Zivilcourage und persönlichem Mut haben sie als erste Wissenschaftler die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die gesundheitlichen Gefahren der Gentechnik gelenkt. Der Friedenspreis 2009 der AnStifter ist zugleich ein Zeichen der Wertschätzung und der öffentlichen Rehabilitierung.

Wir laden Sie herzlich ein, bei der Verleihung des Stuttgarter Friedenspreis 2009 dabei zu sein – bei der FriedensGala am Freitag, den 18. Dezember (19:39 h) im Theaterhaus Stuttgart, Siemensstraße (am Pragsattel).!

Mit Dr. Susan Bardosz und Dr. Arpad Pusztai (England / Ungarn, Sabrina Fejzuli und Mohammad Reza Golemohammad, Tanz, Robert Trautwein, Biobauer, und Jürgen Binder, Cornelia Füllkrug-Weitzel (Laudatio, Direktorin Brot für die Welt) und der Buda-Folk-Band aus Budapest, eine der bekanntesten Gruppen Ungarns. Buda Folk wurde von enthusiastischen, professionellen ungarischen Musikern gegründet. Bereits in der Musik-Akademie haben sie gemeinsam gespielt, inspiriert von den großen Meistern der ungarischen Folkszene. Sie reisten in fast alle Dörfer Ungarns – an die historischen Quellen authentischer Musik. Buda Folk spielt auf ganz besondere Art traditionelle ungarische Musik, die sie mit der Musik unserer Tage zu einem ungewöhnlichen, temperamentvollen Erlebnis werden läßt: Andor Maruzsenszky, Violine, Sándor Csoóri und Márton Éri, Viola, Gitarre, Percussion, Ákos Lukács, Bass, Soma Salamon, Flöte, Akkordeon und Zsuzsanna Fekete, Sängerin. Karten 17,50 EU; am 18.12. (auch vorbestellte!) 19 EU. VVK 0711 4020721-23. Kasse 9 h – 21 h.

Über Peter Grohmann

Peter Grohmann, Jahrgang 1937, Breslauer Lerge, über Dresden auf d' Alb, dann runter nach Stuttgart: Schriftsetzer und Kabarettist, Autor und AnStifter gegen Obrigkeitsstaat und Dummdünkel. Mitgründer: Vom Club Voltaire übers undogmatische Sozialistische Zentrum, vom Theaterhaus zu den AnStiftern. Motto: Unruhe ist die erste Bürgerinnenpflicht. Was ärgert Grohmann? Alle, die den Arsch nicht hochkriegen, aber dauernd meckern. Und an was erfreut er sich? An Lebensfreude und Toleranz