Vortrag Andreas Urban/Alan Schink
Corona als Krisensympton – Versuch einer Aufarbeitung

Do, 7. Dezember 2023, 19:30 Uhr - 22:30 Uhr
Glockenkelter, Kernen-Stetten, Hindenburgstr. 43, 71394 71394 Kernen-Stetten
Veranstalter: Allmende Stetten
Wichtiges:

Schauen wir in diesen Tagen der zurückgekehrten „Normalität“ die Bilder der Corona-Jahre an, mit maskierten Menschen, Ausgangssperren und leeren Straßen, hinter Scheiben eingesperrten Angehörigen, erscheint dies unwirklich und weit weg. Dabei wurde das offizielle Ende der Pandemie erst vor sechs Monaten erklärt.

Weitgehend „versteckt“ von der öffentlichen Wahrnehmung zeigen sich inzwischen die Schäden des „Corona-Regimes“: unter anderem schwerwiegende Impfschäden, überfüllte (Kinder-)Psychiatrien, ein marodes Gesundheitssystem, die Vernichtung von wirtschaftlichen Existenzen, Berufsverbote für Menschen in Pflegeberufen, die sich nicht impfen lassen wollten. Nicht zu vergessen eine tiefe Spaltung in „Dafür“ und „Dagegen“, die bis in die Familien und das persönliche Umfeld hineinreicht. Eine gesellschaftliche Aufarbeitung der Corona-Zeit und ihrer Auswirkungen fehlt weitgehend. Sowohl auf lokaler wie auch auf überregionaler Ebene.

2023 erschien nun im Promedia Verlag ein von Andreas Urban herausgegebener Sammelband „Schwerer Verlauf – Corona als Krisensymptom“, in dem 11 verschiedene AutorInnen eine erste Aufarbeitung zu den unterschiedlichsten Themenbereichen versuchen. Insbesondere auch unter der Fragestellung, was die Corona-Krise mit unserem kapitalistischen profitorientierten Wirtschaftssystem zu tun hat.
(Siehe dazu: https://mediashop.at/buecher/schwerer-verlauf/

Zwei dieser AutorInnen kommen nun am 7.12. zu einer Vortragsveranstaltung nach Stetten. Zum einen Andreas Urban aus Wien. Er ist Sozialwissenschaftler mit Schwerpunkt auf kritischer Gesellschaftstheorie. Er spricht über die Corona-Krise als Ausdruck allgemeiner gesellschaftlicher Krisenprozesse. Dazu gehört, neben einem fortschreitenden Zerfall des politischen Feldes und einem korrumpierten Wissenschaftsbetrieb, auch eine nervlich und intellektuell weitgehend zerrüttete Bevölkerung. Diese nahm in der Krise die von Fernsehexperten beglaubigten offiziellen Angebote zur Verdrängung, zu Ersatzhandlungen und zum Feindbildaufbau dankend auf und durfte sich dafür eine Zeit lang „solidarisch“ in einer historischen Bedrohungssituation fühlen.

Zum anderen Dr. Alan Schink aus Weinstadt. Er ist Soziologe und Achtsamkeitstrainer. In seinem Vortrag spricht er über Ängste während der Pandemie: die Angst der Menschen vor Virus und Erstickungstod, die Wut und Angst vor der „Tyrannei der Ungeimpften“ sowie die Angst vor sozialem Abstieg. Diese wurden genutzt, um bestimmte Maßnahmen durchzusetzen und „abweichendes Wissen“ zu unterdrücken. Auf der anderen Seite stand die Angst vor einer weltweiten Corona-Verschwörung und einer drohenden “Gesundheitsdiktatur”.

Der Vortragsabend wird eingeleitet mit einem kurzen Rückblick von Ebbe Kögel auf die örtlichen Maßnahmen und Ereignisse der Corona-Zeit.

Eintritt: 6 Euro

Eine Veranstaltung der Allmende Stetten, www.allmende-stetten.de

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