Sven Giegold über das EU-Mercosur-Abkommen
Soja und Rinder gegen Autos und Agrargifte

Mi, 15. Januar 2020, 20:00 Uhr - 21:30 Uhr
Haus der katholischen Kirche, Königstraße 7, 70173 Stuttgart
Veranstalter: POEMA, Haus der Katholischen Kirche, Die AnStifter, Welthaus Stuttgart
Wichtiges:

Südamerika wird immer mehr zum Acker-, Weide- und Bergbauland der Welt. Während die Industrie schwach ist, steigen die Exporte von Bodenschätzen und Agrarprodukten. Auf immer riesiger werdenden Flächen Südamerikas werden Rinder gehalten und Gen-Soja angebaut – und dafür die Böden mit Agrargiften und Glyphosat kaputt gemacht. In Brasilien gehören die Rinderherden zu den hauptsächlichen Treibern der Entwaldung des Amazonas-Regenwaldes. Statt die Sojaimporte massiv einzuschränken, will die EU den Import weiter steigern. Dazu kommt eine Ausweitung der Fleischimporte: Schon jetzt stammen 73 % der Rindfleischimporte in die EU aus Südamerika. Die „EU-Mercosur“-Grundsatzvereinbarung sieht vor, dass zukünftig über 300.000 Tonnen Fleisch, davon rund 100.000 Tonnen Rindfleisch, in die EU kommen – obwohl die Fleischproduktion hierzulande heute schon über dem Bedarf liegt! Das EU-Mercosur-Abkommen wäre katastrophal für das Klima, die Natur und den Urwalt, die Indigenen und Kleinbauern in Südamerika und Afrika – aber auch für die Landwirtschaft in Europa! Eine Handvoll Großagrarier, Fleisch-, Agrar- und Chemiekonzerne wären die Profiteure. Das Hauptmotiv für die Bundesregierung, diese zerstörerische Handelspolitik weiter auszudehnen ist in erster Linie der Versuch, noch mehr deutsche Autoexporte zu ermöglichen. Gibt es Chancen, diesen Wahnsinn zu stoppen?

Verschlagwortet mit: Ökonomie/Wirtschaft, Südamerika