Jörg Baberowski
Stalinismus als Gewaltherrschaft

Mi, 23. Oktober 2013, 19:00 Uhr
Rathaus Stuttgart, Marktplatz 1, 70173 Stuttgart
Veranstalter: kein Veranstalter bekannt
Wichtiges:

Dr. Jörg Baberowski, Professor für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin, hält am Donnerstag, 23. Oktober, um 19 Uhr im Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses den Vortrag „Stalinismus als Gewaltherrschaft“. Baberowski will neue Perspektiven der stalinistischen Verbrechen zeigen und diskutieren, wie eine Gewaltherrschaft eine ganze Gesellschaft in ihren Bann ziehen konnte und sich Stalin als „Alleinherrscher“ so lange behauptete. Der Vortrag ist Bestandteil der Reihe „Geschichte im Rathaus“.

Bis 1953 fielen Millionen Menschen Stalins Gewaltherrschaft zum Opfer. Sie verhungerten, verschwanden im „Archipel Gulag“ oder wurden im Laufe der „Säuberungen“ von Partei, Staatsapparat und Militär ermordet. Die Bolschewiki wollten eine neue Gesellschaft erschaffen und träumten vom neuen Menschen. Das bolschewistische Projekt, so Baberowskis These, bot eine Rechtfertigung für den Massenmord, aber schrieb ihn nicht vor. Es war Stalin, ein Psychopath und passionierter Gewalttäter, der den Traum vom neuen Menschen mit aller Gewalt durchsetzte.

Der Vortrag basiert auf dem Buch „Verbrannte Erde“, für das Jörg Baberwoski den Preis der Leipziger Buchmesse 2012 verliehen wurde. Baberowski wurde 1961 in Radolfzell geboren. 1982 legte er das Abitur in Holzminden in Niedersachsen ab. Danach nahm er sein Studium in den Fächern Geschichte und Philosophie an der Universität Göttingen auf, das er 1988 mit dem Magisterexamen abschloss.

Anschließend war Jörg Baberowski bis zu seiner Promotion 1994 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Osteuropäische Geschichte an der Universität Frankfurt am Main. Seine Dissertation mit dem Titel „Autokratie und Justiz. Zum Verhältnis von Rechtsstaatlichkeit und Rückständigkeit im ausgehenden Zarenreich“ erschien 1996 als Buch.

Von 1994 bis 2000 arbeitete er als Assistent am Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen. Dort habilitierte er sich 2001. Auch seine Habilitationsschrift erschien 2003 als Buch unter dem Titel „Der Feind ist Überall. Stalinismus im Kaukasus“. Es folgte eine Vertretung am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte an der Universität Leipzig. Seit 2002 ist Jörg Baberowski Professor für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

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