Willi-Bleicher Haus (Gewerkschaftshaus), Willi-Bleicher-Straße 20, 70174 Stuttgart
Veranstalter: Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg Forum für politische Bildung und Kultur e. V.
Eltern, die nicht wissen, wie sie die zum Teil extrem hohen Gebühren für Kinderbetreuung zahlen sollen, wenn sie überhaupt einen Kita-Platz finden, unzuverlässige oder gekürzte Öffnungszeiten wegen Personalmangel, überlastete Erzieher*innen – dagegen protestieren Eltern überall im «Ländle».
Auch an den Schulen des Landes fehlen Lehrkräfte. Ausgerechnet an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren («Sonderschulen») wird die Unterrichtszeit gekürzt. Die Umstellung auf G9 bringt die Lehrkräfteversorgung in eine Schieflage. Der Ausbau der Ganztagsschulen wird ohne ausgebildete Fachkräfte nicht zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen. Beim Übergang auf weiterführende Schulen vollzieht die Landesregierung eine Rolle rückwärts zu Aufnahmeprüfungen und entmündigt die Eltern. Inklusion bleibt auf der Strecke, soziale Selektion wird verstärkt, der Ausbau der Gemeinschaftsschulen kommt nicht voran. Mittelkürzungen durch Kommunen und Landkreise treffen Schulsozialarbeit ebenso wie EDV-Ausstattung von Beruflichen Schulen und die Reinigung von Schulen.
Angriffe von rechts sollen auch in Baden-Württemberg Lehrkräfte verunsichern, während gleichzeitig eine Militarisierung der Bildung droht. Doch wo bleibt die beschworene Stärkung der Politischen Bildung als Schul- und Unterrichtsprinzip sowie als Schulfach, eine Stärkung der Mitwirkung der Schüler*innen?
Ausgehend von diesen Herausforderungen wollen wir bei einem Bildungsratschlag über Alternativen für eine gerechte Bildung in Baden-Württemberg diskutieren. Was brauchen Kitas, was Schulen, um allen Kindern eine gute Bildung in Kita und Schule zu ermöglichen? Und wie müssen in Zeiten von zunehmender Demokratiefeindlichkeit und rechter Propaganda Kinder und Jugendliche politisch gebildet werden?
Nach einer einführenden Keynote durch Prof. Kai Maaz und einer politisch-ökonomischen Einordnung durch Prof. Christoph Butterwegge werden diese Themen in drei Workshops bearbeitet. Auf dem Abschlusspodium zur Frage, was es für eine sozial gerechte Bildung braucht, werden Handlungsoptionen und Forderungen an eine zukunftsweisende Bildungspolitik herausgearbeitet.
Verschlagwortet mit: Bildung