„Wir lassen uns nicht abhängen!“ – Demonstration gegen Streckensperrungen

Fr, 14. April 2023, 18:00 Uhr
Vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof, Arnulf-Klett Platz, 70183 Stuttgart
Veranstalter: Bündnis gegen Streckensperrungen zwischen Waiblingen und Bad Cannstatt
Wichtiges:

„Wir lassen uns nicht abhängen!“

Demonstration gegen Streckensperrungen

18 Uhr vor dem Hauptbahnhof Stuttgart

Radkorso um 16:45 vom Bahnhof Bad Cannstatt

Bahn-Kund*innen im Nah- und Fernverkehr sind wahrlich Kummer gewohnt: Zugausfälle, Unpünktlichkeit wie nie zuvor, Unzuverlässigkeit bei der S-Bahn, Stellwerk- und Weichenstörungen, kaputte Aufzüge und Rolltreppen, „Fernwanderweg“ am Stuttgarter Hauptbahnhof, drohendes 15-jähriges Abhängen der Gäubahn Zürich–Stuttgart vom Hauptbahnhof – immer mehr Menschen, Städte, Landkreise beginnen, sich zu wehren…

 

Und jetzt plant die Bahn auch noch das:

 

4 Wochen kein Zug und keine S-Bahn

  • zwischen Waiblingen und Bad Cannstatt

 

Und Ähnliches droht allen Bahn-Strecken Richtung Stuttgart:

  • Plochingen–Bad Cannstatt
  • Ludwigsburg–Feuerbach
  • Flughafen–Vaihingen

 

Das lassen wir uns nicht bieten!

  • Wie sollen dann Arbeitnehmer*innen zu ihren Beschäftigungsorten kommen?
  • Wie sollen Schüler*innen und Student*innen in Schulen und Unis kommen (u.a. zu den Abitur-Nachprüfungen)?
  • Wie sollen Rad- oder Rollstuhlfahrer*innen und Menschen mit Kinderwagen befördert werden?
  • Wie sollen Freizeitangebote in Stuttgart und der Region erreicht werden?
  • Wie sollen Fußball-Fans ins VfB-Stadion kommen und Musik-Fans in die Schleyer-Halle?

Wir fragen:

  • Wo sollen Hunderte Omnibusse und Fahrer*innen herkommen, die ersatzweise mehrere Tausend Fahrgäste pro Stunde befördern müssten?
  • Wie sollen die Omnibusse durch die Staus kommen, die dann herrschen werden?

Wir fordern deshalb: Sofortiger Stopp der Sperrungspläne!

Keine Streckensperrungen zwischen Bad Cannstatt, Waiblingen und anderswo!

Warum das alles?

  • Weil die Bahn sich weigert, „unter rollendem Rad“ zu arbeiten, also ohne Vollsperrung.
  • Weil die Bahn sich weigert, die Arbeiten zeitlich zu strecken und z.B. nur nachts zu arbeiten.
  • Weil die Bahn unbedingt das Zugsteuerungssystem ETCS und die digitalen Stellwerke in Rekordzeit installieren will.
  • Weil die Bahn unbedingt Stuttgart 21 noch im Jahr 2025 eröffnen will – obwohl S21 auch diesmal nur teilweise in Betrieb gehen kann.
  • Weil die Bahn sich verplant hat und deswegen nach 10 Jahren ETCS-Planung erst jetzt merkt, dass sie dafür Kabel verlegen muss.

Dabei…

… wird bei der Bahn seit ihrem Bestehen so gut wie immer „unter rollendem Rad“ gebaut (weil der Bahnbetrieb viel zu wichtig ist, als dass man ihn einfach eine Zeitlang unterbrechen könnte)

… ist die Inbetriebnahme von S21 schon so oft verschoben worden, dass ein weiteres Mal kein Problem ist.

… geht S21 auch jetzt noch nicht voll in Betrieb (es fehlt ja noch der Abstellbahnhof Untertürkheim und sogar für 10 bis 15 Jahre der Gäubahn-Anschluss).

… ist ETCS keineswegs der Heilsbringer, für den sich jedes Opfer lohnt (in der Schweiz gibt es Forderungen, es wieder abzuschaffen, weil es mehr Leistung kostet als bringt).

… hat die Bahn eine Beförderungspflicht

… verstärkt eine solche Sperrung noch weiter das Bewusstsein, dass es „ohne Auto nicht geht“ (obwohl wegen der drohenden Klimakatastrophe das Gegenteil passieren müsste).

Wir fordern deshalb: Sofortiger Stopp der Sperrungspläne!

Keine Streckensperrungen zwischen Cannstatt, Waiblingen und anderswo!

Bündnis gegen Streckensperrungen zwischen Waiblingen und Bad Cannstatt

Thomas Albrecht (Unternehmer gegen S21), Alexander Bauer (SPD OV Schwaikheim), Harald Beck (Klima- u. Umweltbündnis Stuttgart KUS), Ursel Beck (Mieterinitiative Stuttgart, LINKE Bad Cannstatt), BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Kreistags-Fraktion, KV Rems-Murr, OV Waiblingen-Korb), Ernst Delle (Bündnis Rems-Murr für K21), Steffen Eckstein (DGB Rems-Murr), Peter Erben (Fuß e.V.), Julia Friedrich (DGB Region Stuttgart), Peter Grohmann (Kabarettist), Ulrich Heck (VCD Stuttgart), Wolfgang Helbig (VdK OV Kernen, KV Waiblingen), Peter Hensinger (KUS/Klimaratschlag), Klimaentscheid Schorndorf, Eberhard Kögel (Kernen 21 – Verein zur Förderung eines zukunftsfähigen ÖPNV), Reinhard König (SÖS), Christoph Link (VCD Stuttgart, KUS)

Markus Mezger (VCD Esslingen), Roland Morlock (Deutscher Bahnkundenverband), Reinhard Neudorfer (LINKE, Rems-Murr), Benedikt Paulowitsch (SPD, Bürgermeister Kernen), Peter Pipiorke (Naturfreunde Radgruppe Stuttgart), Dieter Reicherter (Aktionsbündnis gegen S21), Klaus Riedel (SPD-Fraktionsvorsitzender, Kreistag Rems-Murr, OV Waiblingen), Matthias Ritter (Naturfreunde Stuttgart-Weilimdorf), Werner Sauerborn (Aktionsbündnis gegen S21), Yvonne Sauter (Extinction Rebellion Stuttgart), Steffen Siegel (Schutzgemeinschaft Filder), Gero Treuner (VCD LV BaWü), ver.di (Ortsverband Rems-Murr)

Verschlagwortet mit: Eisenbahn, Verkehrspolitik