Das Kriegsende 1945 in Stetten im Remstal

Do, 21. April 2022, 19:00 Uhr - 21:30 Uhr
Glockenkelter, Kernen-Stetten, Hindenburgstr. 43, 71394 71394 Kernen-Stetten
Veranstalter: Allmende Stetten
Wichtiges:

Am 21. April 1945 marschierte die 100. Infanteriedivision der US-Armee in Stetten ein. Dies war das Ende der NS-Diktatur für das Remstaldorf, die Kapitulation der Wehrmacht folgte am 8. Mai 1945.
Die meisten Einheimischen erinnern sich an den 21. April als „Zusammenbruch“, nach nur 12 Jahren war das vielbeschworene „Tausendjährige Reich“ zu Ende. In den Tagen davor waren noch rasch belastende NS-Dokumente und Reliquien vergraben oder im örtlichen Backhäusle verbrannt worden. Familien mit KonfirmandInnen waren darum besorgt, die für die Feier gebackenen Kuchen vor den hungrigen GIs in Sicherheit zu bringen.

Für andere war der 21. April der Tag der Befreiung. Wie für das jüdische Ehepaar Max und Ines Krakauer, die jahrelang mit falschen Papieren als „Unterseeboote“ gelebt und bei der Stettener Pfarrersfrau Hildegard Spieth ihre letzte Rettungsstation gefunden hatten.
Es war auch eine Befreiung für die französischen Kriegsgefangenen und die zahlreichen „FremdarbeiterInnen“ vor allem aus Osteuropa, die im Krankenhaus im Schloss, in der Landwirtschaft und in Privathaushalten Zwangsarbeit leisten mussten.
Der Einmarsch forderte noch mindestens drei Todesopfer, Wehrmachtssoldaten, die auf dem Kleinen Feldle von der US-Armee erschossen wurden. (Siehe Foto ihrer Grabsteine auf dem Alten Friedhof in Stetten).
Zum 77. Jahrestag dieser Ereignisse erinnert der Stettener Heimatforscher Ebbe Kögel in einem Vortrag mit Fotos und Dokumenten an die damalige Zeit. Außerdem wird der Film „Unbekannte Helden“ über das Schicksal der Krakauers gezeigt, der im Mai 2020 im SWR-Fernsehen Premiere hatte. VertreterInnen der Produktionsfirma AV-Medien werden anwesend sein.
Unkostenbeitrag: 7 Euro.

Verschlagwortet mit: Krieg, Nationalsozialismus