Winfried Wolf
abgrundtief + bodenlos – Stuttgart 21 und sein absehbares Scheitern und die Kultur des Widerstands

Di, 23. Januar 2018, 19:30 Uhr - 21:30 Uhr
Kulturzentrum Dieselstraße, Dieselstraße 26, 73728 Esslingen am Neckar
Veranstalter: Esslinger Initiative gegen Stuttgart 21
Wichtiges:

Seit November 2017 ist Stuttgart 21 wieder groß in den Medien. Warum? Weil auch bahnoffiziell zugegeben wird, dass S21 um 1,1 Milliarden Euro teurer und drei Jahre später als zuletzt geplant, erst 2023, fertiggestellt sein wird. Und schon wird uns vorgerechnet: Ein Ausstieg jetzt komme doch „ZU SPÄT“. Und: Der Ausstieg komme doch „viel teurer als das Weiterbauen“. Das hören und lesen wir nun seit acht Jahren.

Tatsächlich ist Stuttgart 21 in vierfacher Weise einmalig-zerstörerisch: Es handelt sich erstens um das mit Abstand teuerste Bauprojekt in Deutschland. Es kostet laut Bundesrechnungshof nicht 7,6 sondern mindestens 10 Milliarden Euro. Es ist zweitens das einzige Projekt, bei dem eine gigantische Summe dafür ausgegeben wird, eine bestehende Kapazität – hier diejenige des Hauptbahnhofs Stuttgart – zu verkleinern. Drittens werden bei diesem Projekt Gelder, die für den Schienenverkehr vorgesehen sind, auf ein zerstörerisches Großprojekt konzentriert, so dass wichtige kreative andere Projekte im Land, beispielsweise die Elektrifizierung der Südbahn (Ulm-Ravensburg-Friedrichshafen) und der Ausbau bzw. die Elektrifizierung der Bodensee-Gürtelbahn (u. a. Friedrichshafen-Lindau) seit Jahrzehnten hinausgezögert werden. Viertens gibt es nirgendwo in Deutschland eine derart große, kreative Protestbewegung, die seit mehr als sieben Jahren und am 15. Januar 2018 mit dann 400 Montagsdemonstrationen aktiv ist. Und die immer wieder vorrechnet: Ein Ausstieg auch zum jetzigen Zeitpunkt spart Geld und stoppt die weitere Zerstörung: Umstieg21 ist machbar!

Warum wird dann weitergebaut?

Winfried Wolf präsentiert sein neues Buch „abgrundtief + bodenlos“.  Es handelt sich um die erste Veröffentlichung, die in umfassender Weise das Großprojekt  darstellt, dessen zentrale Schwächen analysiert und die weiter anhaltende Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 vorstellt.

Winfried Wolf wuchs in Horb und Ravensburg auf. Er studierte in Freiburg/Brsg. und Westberlin. Wolf ist Chefredakteur der Zeitschrift Lunapark21 und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Attac.
Er ist seit Mitte der 1990er Jahre in der Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 aktiv. Wolf veröffentlichte 1995 das erste Buch überhaupt zu Stuttgart 21. Er war 2011-2013 Mitherausgeber von drei Büchern zu Stuttgart 21.

Verschlagwortet mit: Architektur‚ Stadtplanung & Städtebau, Bewegungen, Stuttgart 21

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