Claudia Haydt (Politikwissenschaftlerin) und Roland Blach (DfG-VK Baden-Württemberg)
Die Uhr tickt: Globale Konfrontation in Nordkorea

Di, 5. Dezember 2017, 19:30 Uhr - 21:30 Uhr
Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, Ludwigstr. 73a, 70176 Stuttgart
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg
Wichtiges:

Über Rüstungsspiralen, Atomwaffen und Möglichkeiten des Dialogs

Seit Januar steht die sogenannte Doomsday clock auf 2,5 Minuten vor Zwölf. Die Gefahr eines Atomkrieges ist so groß wie seit dem Koreakrieg in den 50er Jahren nicht mehr. Aktuelle Krisenherde insbesondere um Nordkorea, aber auch zwischen den USA und dem Iran, um die Ukraine und Syrien verdeutlichen die Sorge vor einem auch atomaren Weltenbrand.

Nordkoreanische Raketen- und Atomtests dominieren die Nachrichtenlage über der koreanischen Halbinsel. Die Aktionen des nordkoreanischen Militärs geben Grund zur Sorge und verstoßen klar gegen UN-Resolutionen. Gleichzeitig stationiert die USA ein umfangreiches Raketensystem (THAAD) in Südkorea und führt zusammen mit südkoreanischem Militär aggressive Militärmanöver in Südkorea durch. Ein Atomkrieg scheint heute wieder wahrscheinlicher. Angesichts dessen stimmt die Verleihung des Friedensnobelpreises an die ICAN (internationale Initiative zu atomarer Abrüstung) positiv und gibt einen Hinweis auf die Lösung (nicht nur) des Konfliktes um Korea.

Claudia Haydt, die wiederholt bei politischen Aktivisten auf der koreanischen Halbinsel zu Gast war, beschreibt was in Korea zurzeit geschieht. Dabei werden die politischen Entwicklungen im gesamten Pazifikraum mit berücksichtigt – genauso wie die innenpolitische Dynamik rund um die Demokratiebewegung in Südkorea. Claudia Haydt wird erläutern, wie einerseits die Proteste in Südkorea Chancen für eine demokratische und friedliche Entwicklung eröffneten, während gleichzeitig die globale Konfrontation zwischen den USA und China sowie Waffenlieferungen aus Deutschland die politischen Spannungen in der Region verstärken.

Roland Blach koordiniert seit vielen Jahren die Kampagne «Büchel ist überall! atomwaffenfrei. jetzt» und ist als Partner von ICAN auch Nobelpreisträger 2017. Er geht der Frage nach, ob sich angesichts der desaströsen politischen Rahmenbedingungen die Friedenslogik für Dialog und Kooperation, Entspannung und Abrüstung durchsetzen kann. Wie ermutigend ist dabei der Friedensnobelpreis, der dieses Jahr an ICAN und ihre fast 500 Partner weltweit für ihr Engagement für ein Atomwaffenverbot geht? Im Juli hatten 122 Staaten ein weltweites Verbot von Atomwaffen beschlossen. Seit September haben bereits 53 Staaten diesen Verbotsvertrag unterzeichnet.

Verschlagwortet mit: aktuelle Politik, Krieg & Frieden

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