Charlotte Wiedemann
„Den Schmerz der Anderen begreifen“

Di, 7. Mai 2024, 19:00 Uhr
Glockenkelter, Hindenburgstr. 43, 71394 Kernen
Veranstalter: Allmende Stetten, David-Pfeffer-Geschichtswerkstatt und die AnStifter
Wichtiges:

In ihrem 2022 erschienenen Buch „Den Schmerz der anderen begreifen“ befasst sich Charlotte Wiedemann mit dem schwierigen Thema der Erinnerungskultur. Die deutsche Debatte ist sehr stark von dem von Deutschen begangenen Menschheitsverbrechen der „Shoah“, der Vernichtung der europäischen Juden, bestimmt.
Andere Verbrechen und Ungerechtigkeiten treten oft in den Hintergrund oder bleiben blinde Flecken, zum Beispiel die Verbrechen der deutschen Kolonialmacht. Oder die unterschiedliche „Behandlung“ von nationalsozialistischen Opfern. Welche stehen uns nahe? Welche wurden lange übersehen, wie die dem Hungertod preisgegebenen sowjetischen Kriegsgefangenen, obwohl sie die zweitgrößte Opfergruppe sind? Und warum ähneln Roma, deren Vernichtung als vermeintliche Rasse sie in der NS-Ideologie dem Judenmord am nächsten rückte, in unserer Wahrnehmung eher kolonial-afrikanischen Opfern: entfernt, fremd, nicht sprechfähig?
Wie wird der millionenfachen Vernichtung der Leningrader Bevölkerung durch die Hungerblockade der Wehrmacht gedacht? Oder der Vertreibung des palästinensischen Volkes als Resultat der Gründung eines jüdischen Staates nach dem 2. Weltkrieg?
„Den Schmerz der Anderen begreifen“ plädiert nachdrücklich dafür, die Verantwortung für die NS-Verbrechen im Zentrum zu halten, aber auf Grundlage eines veränderten Weltverständnisses, orientiert an Respekt und Teilhabe.
Charlotte Wiedemann, Jahrgang 1954, ist Journalistin und Sachbuchautorin. Sie arbeitete jahrzehntelang für Zeitungen und Zeitschriften wie Geo, ZEIT, NZZ, taz, Le Monde Diplomatique. Sie lebte und recherchierte in über 30 Ländern dieser Welt und veröffentlichte zahlreiche Sachbücher.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Allmende Stetten, der David-Pfeffer-Geschichtswerkstatt und der AnStifter Stuttgart.
Eintritt: 7 Euro. Jugendliche/Studierende frei

Verschlagwortet mit: Erinnerungskultur