Neujahrsempfang der AnStifter

So, 10. Januar 2016, 15:00 Uhr - 17:45 Uhr
Württembergischer Kunstverein (wkv), Schloßplatz 2, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter
Wichtiges:

a wie ALBREcHt/d. 14

b wie Bestie 15

c wie Courage 16

im Rahmen der zwei Ausstellungen (a + b) – vgl. die Texte

Einlass ab 14 h, Beginn 15 h, Ende 17:45 h

Achtung: Keine Reservierungen

c: Courage 16 ist Ausblick, Einblick, Rückblick in die Arbeit der AnStifter 15/16,

musikalisch eingerahmt von Branko Arnsek (Bass) und Franz Berschel (Klavier).

Mit Schmalzstullen, süßen Stücken vom Bio-Bäcker Weber und einer offenen Theke.

ALBREcHt/d.
Künstler und Mitbegründer der AnStifter, wäre 2014 siebzig Jahre alt geworden. 2013 starb er.

1958 kam er nach Stuttgart – ein Performer, Kritiker, Kommentator, Initiator und Kleinverleger: Fluxus und Punk, mit neuen Praktiken überkommene Kunstformen unterminieren,

ihren marktförmigen Charakter anzuzeigen. Als Aktivist unterlief er die Hierarchien des Kunstbetriebs, förderte unbekannte, jüngere Künstler; und initiierte Kooperationen quer zu sämtlichen Ebenen der Kunstlandschaft Stuttgarts.

Ostermarsch, Notstandsgesetze, Club Voltaire, Sozialistisches Zentrum, Kulturkomitee, Theaterhaus, AnStifter: Albrecht d/ war anders als wir und einer von uns. Sein Werk ist geprägt von sinnhaftem Protest in spielerischer Sinnfreiheit, verunsichernder Systemkritik sowie einer radikalen Infragestellung eindeutiger Autorschaft. Einstige Weggefährten, darunter auch Peter, präsentieren anhand von Grafiken, Objekten und Relikten einen Einblick in sein Schaffen.

Die Bestie und ist der Souverän
beschäftigt sich mit den Konstruktionen des politischen Souveräns in den westlichen Denktraditionen. Im Vordergrund stehen dabei künstlerische Praktiken, die Souveränität – wie sie in den Konzepten des Heiligen, des Nationalstaats, moderner Institutionen, des Humanismus, von Männlichkeit oder dem unversehrten, (hetero)normativen Körper zum Tragen kommen – infrage stellen, umkehren oder auflösen.

Der Titel der Ausstellung geht auf Jacques Derrida zurück. Für ihn versinnbildlichen die Bestie und der Souverän zwei entgegengesetzte Figuren des Politischen, die beide außerhalb des Gesetzes verortet sind: Das Tier bzw. die Bestie, die das Gesetz nicht kennt, und der Souverän, dessen Macht sich durch die Befugnis auszeichnet, das Gesetz aufheben zu können. Die Ausstellung setzt an den binären Herrschaftsverhältnissen an,: Auf der einen Seite die Bestie, die für Animalität, Natur, Weiblichkeit, Knechtschaft, das nichtweiße Subjekt, Kolonie, Krankheit, das Abnorme et cetera steht. Auf der anderen Seite der Souverän, der das Menschliche und Übermenschliche, Gott, den Staat, Männlichkeit, das weiße, körperlich wie sexuell „normale“ Subjekt verkörpert.
(mehr: http://www.wkv-stuttgart.de/uploads/media/reader_de_09.pdf)

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