Horst Brandstätter und die Frage der (Un) Freiheit

Fr, 10. Juli 2020 - So, 30. August 2020, Ganztägig
Württembergischer Kunstverein (wkv), Schloßplatz 2, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Die Anstifter, Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Württembergische Landesbühne Esslingen, Württembergischer Kunstverein Stuttgart
Wichtiges:

Ein schwäbischer Intellektueller, Netzwerker und Kulturvermittler.
Kuratorin: Natalie Reinsch

Die Ausstellung zeigt Horst Brandstätter und seine Beschäftigung mit den Themen Freiheit und Unfreiheit in Geschichte und Gegenwart in fünf Ausstellungsbereichen: Freiheit und Revolution, Freiheit und Gefangenschaft, Freiheit der Kunst vs. Zensur, Unfreiheit in der Psychiatrie und Freier Zugang zu Kultur.

Freiheit und Revolution
Horst Brandstätter hat sich bereits in den 1970er Jahren mit den revolutionären Erhebungen in der baden-württembergischen Geschichte, wie dem Bauernkrieg und der Revolution von 1848/49, auseinandergesetzt.

Freiheit und Gefangenschaft
Horst Brandstätters Radio-Feature „Asperg – Auf den Bergen wohnt die Freiheit“ vom Mai 1977 wurde 1978 mit dem Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen ausgezeichnet. Seine Recherchen zur Geschichte der württembergischen Festung Hohenasperg erschienen im selben Jahr als Buch.

Freiheit der Kunst vs. Zensur
Für Horst Brandstätter war die Freiheit der Kunst, so wie sie auch in Artikel 5 Abs. 3 des Grundgesetzes festgeschrieben ist, ein hohes Gut. Bereits im Jahr 1974 berichtete er als freier Mitarbeiter in den „Stuttgarter Nachrichten“ kritisch über die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen dem Autor F. C. Delius und der Siemens AG über Delius Dokumentarsatire „Unsere Siemens-Welt“. Im Jahr 1987 sah sich Horst Brandstätter selbst als Opfer von Zensurmaßnahmen.

Unfreiheit in der Psychiatrie
In den 1980er und 1990er Jahren beschäftigte Horst Brandstätter sich stark mit der württembergischen Psychiatriegeschichte. So entstanden etwa ein Radio- und ein Fernsehfeature mit dem Titel „Winnental – Eine deutsche Heilanstalt“.

Freier Zugang zu Kultur
Es war Horst Brandstätter in seiner Arbeit als Antiquar ein Anliegen Sammlungen geschlossen an öffentliche Institutionen zu vermitteln um sie auf diese Weise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So überzeugte er die Porsche AG die von seinem Antiquarskollegen Herbert Blank rekonstruierte Bibliothek Franz Kafkas der Franz-Kafka-Gesellschaft in Prag zu schenken. Des Weiteren vermittelte er den Landsberger Poesieautomaten von Hans Magnus Enzensberger an die Kunsthalle Würth, welche ihn als Dauerleihgabe dem Literaturmuseum in Marbach zur Verfügung stellte.

Das umfangreiche Begleitprogramm veröffentlichen wir separat.
Der informative und umfangreiche Katalog zur Ausstellung ist zum Preis von 12 € im Büro der AnStifter und im WKV zu haben.

 

Verschlagwortet mit: Bildung, Gemeingüter/Commons, Geschichte