Veranstalter: Netzwerk gegen Rechts (inkl. Die AnStifter)
Seit August ist viel passiert. Beim Thema „Migration“ fällt auf, dass die Begriffe Migrant:innen und Schutzbedürftige aus dem öffentlichen Sprachgebrauch nach und nach verschwinden. Inzwischen gibt es meist nur noch „Illegale“ und „Irreguläre“, die an den Grenzen stehen. Ein Beweis mehr, wie rechtspopulistische und rechtsextreme Inhalte immer weiter in Medien und die sogenannte Mitte der Gesellschaft eindringen. Die demokratischen Parteien übernehmen immer öfter Forderungen der AfD, auch in der falschen Annahme, mit politischen Kopien könnten sie dem Original Stimmen abjagen.
Wir wollen wieder lautstark ein Zeichen setzen: Für Samstag, 26. Oktober, planen wir eine Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Wieder unter dem Motto: Gemeinsam gegen rechts – für eine bessere Demokratie. „Für eine bessere Demokratie“ bedeutet vor allem: Wir fordern mehr soziale Gerechtigkeit. Ohne einen Kurswechsel in der herrschenden Politik werden die Rechten ihren Vormarsch fortsetzen.
Bei unserer Kundgebung geht es u. a. um diese Punkte:
> Die Menschenrechte müssen, bei allen Schwierigkeiten, auch in der Migrationspolitik gelten. Der Rassismus im Land wird immer stärker.
> Das Thema „Krieg & Militär“ dürfen wir nicht Rechtsextremen und Populisten überlassen, die sich in der allgemeinen Verunsicherung und Angst in der Bevölkerung mit heuchlerischen Friedensattitüden Stimmen holen. Eine kritisch-differenzierte Sicht auf die allgemeine Aufrüstung und „Kriegstüchtigkeit“ muss ebenso möglich bleiben wie die Diskussion in öffentlichen Räumen.
Zurzeit sind wir noch dabei, die Liste der Redner:innen zu vervollständigen. Sicher ist, dass der Arzt und Aktivist Michael Wilk aus Wiesbaden auf unserer Bühne sprechen wird; er hat viel Fronterfahrung als Mediziner/Nothelfer in Rojava/Syrien. Zugesagt hat auch Jama Maqsudi, der sich seit Jahren in Stuttgart in der Migrationsarbeit engagiert. Als er in diesem Sommer in seiner Heimat Afghanistan eine familiäre Angelegenheit regeln wollte, wurde er von den Taliban verhaftet und zwei Monate lang unter schlimmen Bedingungen ins Gefängnis gesperrt, ehe ihn das Auswärtige Amt freibekam. Dem Thema Krieg/Verhandlungen/Frieden wird sich Jan van Aken, Autor, ehemaliger UN-Mitarbeiter und Ex-MdB der Linken, widmen. (Dass bis hierher nur Männer erwähnt wurden, hat einen simplen Grund: Die Anfragen bei unseren Wunschrednerinnen sind noch nicht endgültig beantwortet.)
Selbstverständlich gibt es auch wieder Live-Musik: Wie bei unserer Kundgebung im vergangenen Mai wird das junge Tanzorchester Urbanstraße den mobilisierenden Sound der Straße spielen. Und erneut spielt der Humor bei uns eine Rolle: Der Satiriker Cornelius W. M. Oettle, u. a. Autor für „Die Anstalt“, „Postillon“ und „Titanic“, wird uns mit seinem kabarettistischen Beitrag in Bewegung bringen.
Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben.