Zero Arts e.V., Ostendstraße 16, 70190 Stuttgart
Veranstalter: Zero Arts
Die Ausstellung BLÜHENDER MILITARISMUS von Peter Schmidt zeigt Keramiken, Fotogrammetrien und einen Film. Sie greift Kriegszeichen und Kriegsdenkmäler, Heldentum und Kriegsvorbereitung auf. Zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg entstandene Kriegsdenkmäler sind Vorbilder für die Keramiken. Die „Kommentierungen“, die an den Kriegsdenkmälern meist mit Farbe ausgeführt wurden, drücken die Auseinandersetzungen aus, die ab den 1980er Jahren um den an ihnen zum Ausdruck kommenden Militarismus geführt wurden.
Fotogrammetrien zeigen noch existierende Kriegsnagelungen, d.h. benagelte Kriegssymbole aus dem Ersten Weltkrieg, die der Sammlung von Spenden während des Kriegs dienten. Je nach Höhe der gespendeten Geldbeträge durften verschiedene Nägel in Kriegswahrzeichen geschlagen werden, was als patriotischer Aktion gesehen wurde. Die Nagelungen fanden hauptsächlich vom Frühjahr 1915 bis Ende 1916 statt. Das Interesse ermüdete schnell, als sich abzeichnete, dass der Krieg nicht so einfach und schnell wie erwartet gewonnen werden konnte.
Drei Fotogrammetrien („Kreuzberg“, „Der Sieger von Tannenberg“, „Potsdamer Garnisonskirche“) spannen den Bogen der Kriegsdenkmale von den Befreiungskriegen bis heute.
Der dritte Teil der Ausstellung besteht aus dem Film „Zeitenwende“, er ist eine Gemeinschaftsarbeit mit Ute Woracek zum aktuellen Thema. Der Film mit einem enervierenden Sound besteht aus einer Kamerafahrt durch einen befremdlichen scheinbar unendlichen Tunnel, der mit aktuellem Kriegsgerät gefüllt ist und aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Auf Notausgangsschilder sind antimilitaristische Zitate von Erich Kästner angebracht.