In Erinnerung an Justus Pankau

Justus Pankau war Förderer und politischer Unterstützer des Theaterhauses und der AnStifter. Am 16.11.2017 fand ihm zu Ehren ein Fest in der Ludwigsburger Scala statt, das Gerd Jüttner und Hardy Huober ausrichteten. Justus konnte krankheitsbedingt nicht teilnehmen, aber er sandte uns Grüße. In der Nacht vom 17. zum 18.11.2017 ist er gestorben. Ein freundlicher, hilfsbereiter und weltoffener Mensch – wir werden uns immer gern an ihn erinnern. (PG)

Die Trauerfeier für Justus Pankau findet am 8. Dezember um 14 Uhr
auf dem Pragfriedhof Stuttgart statt.
Er war ein Multitalent: Justus Pankau (1923 geboren) und sein Leben hinter der Kamera. Ein Mensch, der die Entwicklung im Fernseh- und Filmbereich mit- gestaltete. Er begann seine Karriere als Kameraassistent im kriegszerstörten Hamburg, arbeitet bei der Neuen Deutschen Wochenschau, dort war er Kameramann und Reporter in Personalunion. 1954 kam er zum Süddeutschen Rundfunk nach Stuttgart und war dabei, „als die Bilder im Fernsehen richtig laufen lernten“. Pankau ist Mitbegründer der inzwischen legendären Stuttgarter Schule (sie nannte Prof. Walter Jens ein „Meisterwerk visueller Rhetorik“ ), bekam für den Spielfilm „Malatesta“ (mit Eddie Constantine) den Bundesfilmpreis in Gold (1970), später u.a. auch den Grimme-Preis für den Dokumentarfilm „Die Borussen kommen“. Für diese Fernsehdokumentation Film durfte er in der Kabine von Borussia Dortmund drehen, die ersten „Nacktbilder“ von Fußballspieler beim Duschen sorgten für Schlagzeilen (1964). Deutscher Kulturfilmpreis dann 1965 für „Wagenrennen“. Es gibt wohl keinen lebenden Kameramann, der gleichzeitig so erfolgreich Dokumentationen wie Spiel-und Fernsehfilme drehte. 2002 erhält ein Film, bei der er für die Kameraführung verantwortlich, war in Locarno den Goldenen Leoparden (Das Verlangen). Der Film war die Abschlussarbeit von Ian Dilthey, einem Absolventen der Filmakademie Baden-Württemberg.

Justus Pankau wurde von Produzent Bernd Eichinger verpflichtet für „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, Von 1972 bis 2001 filmte Pankau jede Menge „Tatorte“, dazu kam seine Lehrtätigkeit bei der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und der Hochschule für Film-und Fernsehen München. Er ist Mitbegründer der Filmakademie.
„Ein guter Film muss eine Sprache haben, Lyrik, Stimmung und Rhythmus.“ Mit Regisseur Theo Metzger dreht er 30 Fernsehfilme, darunter den Tatort „Rot, rot, tot“ mit Curd Jürgens, mit Loriot verschiedene Kurzfilme für den SDR und Radio Bremen, für die Bavaria die Monty Pythons Serie. Das legendäre Fußballspiel der Philosophen, gedreht von Pankau im Münchener Olympia -stadion,hat auf youtube mehr als 5, 2 Millionen Klicks. (c) Gerd Jüttner

Justus Pankau war Förderer und politischer Unterstützer des Theaterhauses und der AnStifter. Am 16.11. fand ihm zu Ehren ein Fest in der Ludwigsburger Scala statt, das Gerd Jüttner und Hardy Huober ausrichteten. Justus konnte krankheitsbedingt nicht teilnehmen, aber er sandte uns Grüße. In der Nacht vom 17. zum 18.11.2017 ist er gestorben. Ein freundlicher, hilfsbereiter und weltoffener Mensch – wir werden uns immer gern an ihn erinnern. (PG)

Über Peter Grohmann

Peter Grohmann, Jahrgang 1937, Breslauer Lerge, über Dresden auf d' Alb, dann runter nach Stuttgart: Schriftsetzer und Kabarettist, Autor und AnStifter gegen Obrigkeitsstaat und Dummdünkel. Mitgründer: Vom Club Voltaire übers undogmatische Sozialistische Zentrum, vom Theaterhaus zu den AnStiftern. Motto: Unruhe ist die erste Bürgerinnenpflicht. Was ärgert Grohmann? Alle, die den Arsch nicht hochkriegen, aber dauernd meckern. Und an was erfreut er sich? An Lebensfreude und Toleranz