„Kraftlinien“ – Welthebel Peter Grohmann

Peter Grohmann ist jetzt 80. Über die Geburtstagsfeier im Theaterhaus haben wir hier schon berichtet. Eine Überraschung ist nachzutragen. Im Trubel der Geburtstagsfeier ist ein sehr schönes Geschenk aus dem Freundeskreis der AnStifter fast untergegangen: Jochen Stankowskis Skulptur Kraftlinien.

Die Überraschung ist gelungen. Peter Grohmann hat nichts davon mitbekommen. AnStifter-Freunde sammelten Geld und Jochen Stankowski entwickelte die Skulptur. Am 4. November wurde diese nun in Grohmanns Garten aufgestellt. Ihr Name: „Kraftlinien“. Sie drücken Leichtsinn und Lebensfreunde aus – und eine „zielführende“ Risikobereitschaft, kommentiert Peter Grohmann das Strahlenbündel.

Jochen Stankowski beschreibt sein Werk so: Die reine Form bei dieser Plastik hier, ist die Linie. Eine Linie ist ein bewegter Punkt. Durch die Reihung des Punktes zur Linie entsteht eine neue Qualität. Das Umschlagen von Quantität in Qualität ist eines der dialektischen Gesetze. Ein arabisches Sprichwort sagt: Stiehl ein Kamel so wirst du gehängt, stiehl tausend Kamele, so wird mit dir verhandelt. Für René Descartes bildet die Aussage ‚Ich denke, also bin ich“ einen ‚Archimedischen Punkt‘. Wenn Archimedes nur einen festen Punkt und einen ausreichend langen Hebel hätte, könne er ganz alleine die Erde anheben. Der Ausgangspunkt kann eine Idee, eine Betroffenheit oder ein anderer Impuls sein. Die einzelnen Linienpunkte beginnen ihre Bewegung auf einem Untergrund und treffen, berühren, stützen sich im Fortschreiten. Sie bilden ein neues, gemeinsames Ganzes. Die Figur wird zum Träger der Bedeutung ‚Kraftlinien‘ und als solche, zum Gegenstand der Wahrnehmung: „Welthebel Peter Grohmann und Die AnStifter.“

Peter Grohmanns kurzer und treffender Kommentar: „Schön wär’s!“

Text und Fotos: Hermann Zoller