Smart City – „Das jesuitische Prinzip“ – Herrschaft über Kommunikation in der digitalen Moderne

Fr, 21. Februar 2020, 19:30 Uhr
Württembergischer Kunstverein (wkv), Schloßplatz 2, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Hannah-Arendt-Instituts für politische Gegenwartsfragen Stuttgart (HAIS), attac Schorndorf, die AnStifter, in Kooperation mit dem Württembergischen Kunstverein Stuttgart (WKV)
Wichtiges:

Mit Hans D. Christ, Württembergischer Kunstverein

Wenn die Rede von Digitalisierung ist, wird in politischen Debatten meist ein neues Arbeitsumfeld beschrieben, das sich ähnlich wie das neuste Update einer Software in eine scheinbar progressive Kontinuität kleidet – Industrie 2.0, 4.0 und so fort. Man kann aber ausgehend von der Technikentwicklung, die sich um den Ersten Weltkrieg formiert, einen kurzen Abriss der Geschichte der Digitalisierung entwickeln, der das gepriesene digitale Zeitalter als fortschreitende soziale Desintegration der Menschen begreift. Der Bild-Videovortrag folgt solchen Spuren von der Zwischenkriegsmoderne hin zur Gegenwart.

Die weiteren Termine im Überblick:

Fr, 6. März 2020, 19:30 Uhr: Smart City – Wohin geht der „Auspuff“ der digitalen Netze

Do, 2. April 2020, 19:30 Uhr: Smart City – Plattform-Kapitalismus oder digitale Selbstorganisation?

Weitere Termine tba.

Ist die Digitalisierung der Gesellschaft eine durch Globalisierung und Standortwettbewerb erzwungene technologische Innovation, an die wir uns als Bürgerinnen und Bürger schlichtweg anzupassen haben? Die zu neuen Spaltungen innerhalb unseres Gemeinwesens und insbesondere auch in der Arbeitswelt führt? Oder handelt es sich um eine soziale Innovation, die wir Bürger und Bürgerinnen unseren Zwecken und Interessen gemäß mit ausgestalten? Unübersehbar ist die anfängliche Euphorie bezüglich mehr Demokratie und Partizipation umgeschlagen in Ernüchterung: Fünf Konzerne beherrschen weltweit den Markt der Digitalisierung und gestalten ihn ihren Gewinninteressen entsprechend. Der privatwirtschaftlich erfolgende Ausbau der 5G-Funknetze verstärkt die Abhängigkeit politischer Institutionen von den Interessen der Wirtschaft. Die Möglichkeiten des Daten-Sammelns und deren wirtschaftlicher Verwertung haben weiter zugenommen, aber auch die Möglichkeiten der Überwachung der Bürger und Bürgerinnen. Schließlich sind die immensen ökologischen Kosten sowohl bezüglich der Produktion wie der Entsorgung digitaler Geräte offensichtlich geworden. Wie können wir als Bürgerinnen und Bürger Macht entfalten, um die negativen Folgen der Digitalisierung zu reduzieren, ohne dabei aber deren Potentiale für die Ausgestaltung einer aktiven Bürgergesellschaft zu negieren? Diese Fragen sollen in den Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe gestellt und gemeinsam diskutiert werden.

Unterstützt durch die Bürgerstiftung Stuttgart und Rosa Luxemburg Stiftung BW

Verschlagwortet mit: Digitalisierung, Smart City