Preview mit Regisseur Wolfgang Landgraeber
Vom Töten leben

Mi, 1. Juni 2016, 18:00 Uhr
Atelier am Bollwerk, Hohe Str. 26, 70176 Stuttgart
Veranstalter: EIKON und EZEF, mit Unterstützung der AnStifter u.v.a.
Wichtiges:

Wie kann eine Stadt vom Töten leben, indem viele ihrer Bewohner seit Generationen Kriegswaffen herstellen?
Um eine Antwort zu finden, besucht Filmemacher Wolfgang Landgraeber die schwäbische Kleinstadt Oberndorf am Neckar, wo er vor dreißig Jahren – auf dem Höhepunkt der Friedensbewegung – den Dokumentarfilm „Fern vom Krieg“ drehte.
Was hat sich seither geändert? Er sucht Bürger der Stadt, Friedensaktivisten und Gewerkschafter auf und versucht mit Beschäftigten des Rüstungskonzerns Heckler & Koch ins Gespräch zu kommen, wo die von Militärs und Terroristen gleichermaßen geschätzten Sturmgewehre G3 und G36 hergestellt werden. Sein neuer Film zeigt
Kriegsschauplätze im Nahen Osten, in Afrika und auf dem Balkan, wo mit Heckler & Koch-Waffen gekämpft wurde und wird.Oberndorf, die 14.000-Einwohner-Stadt am Ostrand des Schwarzwalds, befindet sich in einer schleichenden Krise. In Oberndorf wird von einem Fluch gemunkelt, der auf der Stadt liege, seit der König von Württemberg 1812 im ehemaligen Augustinerkloster eine Gewehrfabrik einrichten ließ. Millionen Menschen haben durch Waffen aus Oberndorf ihr Leben verloren – durchschnittlich alle 15 Minuten kommt nach Schätzungen von Friedensgruppen einer hinzu.
Tatsachen, die die meisten in der Waffenindustrie arbeitenden Menschen nicht gelten lassen. Sie pochen auf angeblich friedenserhaltende Effekte der Rüstungsproduktion. Oberndorf sieht sich an den Pranger gestellt. Die Krise verschärft sich, seit beim G36 Präzisionsprobleme auftauchten und die Bundeswehr die Ausmusterung ihrer Standardwaffe ankündigte.

Regisseur Wolfgang Landgraeber steht nach der Filmvorführung für ein Gespräch zur Verfügung.

Verschlagwortet mit: Krieg & Frieden, Waffenindustire

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