Homo Calculus. Der aufgerechnete Mensch.

Mi, 18. Februar 2015, 20:00 Uhr
Literaturhaus Stuttgart, Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart
Veranstalter: Literaturhaus & Akademie für Bildende Kunst Stuttgart
Wichtiges: p.P. 4,5-9€

Mit Priyanka Jain, Ulrich Bröckling, Herta Däubler-Gmelin
Diskussion und Künstlerbuchpräsentation
Moderation: Nils Büttner

Global organisierte Güter- und Kapitalmärkte bestimmen unsere Gegenwart. Der Anspruch des Wachstums gibt für diese Entwicklungen den Takt vor. Die 1985 in Indien geborene Priyanka Jain, Absolventin der Akademie der Künste Stuttgart, hat sich mit ihrem Künstlerbuchprojekt „Homo Calculus“ der Aufrechenbarkeit des Menschen gewidmet. Was als Geschichte in Bildern daher kommt, ist eine künstlerisches Forschungsprojekt, das durch die Einbindung von soziologischer, medizinischer und versicherungsmathematischer Fachkompetenz weit über die fünfzehn schwarzen drastischen Bildtafeln hinausgreift, so Prof. Nils Büttner in seinem Essay zum Buch. Eine Frau entdeckt in der Körperwelten-Ausstellung, dass Stillen das Krebsrisiko deutlich reduziert. Entsetzt starrt sie auf den Querschnitt einer weiblichen Brust, deren Milchgänge, Drüsen, Adern und Fettgewebe wie Karotten und Wurzeln wirken, an denen der Krebs nagt. Sollten Kinder zur Senkung des Brustkrebsrisikos gestillt werden? Was kosten Kinder? Was kostet eine Krebserkrankung? Die Kostenanalyse wird zum Dilemma, aus dem sich die weitere Bilderfolge zum „Homo Calculus“ entwickelt. Aber ist der „Homo Sapiens“ wirklich schon längst durch den „Homo Ökonomicus“ ersetzt worden, den „Homo Calculus“? Darüber diskutieren Ulrich Bröckling, Professor für Soziologie, der das Künstlerbuch um einen soziologischen Beitrag ergänzt hat, und Frau Däubler-Gmelin, ehemalige Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und Bundesministerin der Justiz und die Künstlerin und Buchautorin Priyanka Jain.

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

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